In dieser Woche gibt es gleich zwei Veranstaltungen der vhs zu Themen, die derzeit für Aufregung sorgen oder dies zumindest tun sollten: Das deutsche Verhältnis zu Israel und die Menschenrechtslage in Afghanistan.
Der Direktor der Bildungsstätte Anne Frank und Professor für Soziale Arbeit in Frankfurt, Meron Mendel schildert, wie das Verhältnis zu Israel und zum Nahostkonflikt in Deutschland verhandelt wird, in der Politik, in der Wissenschaft und in den Medien, unter Linken, unter Migrantinnen und Migranten und unter Jüdinnen und Juden.
Sima Samar, eine international anerkannte Menschenrechtsaktivistin und engagierte Verfechterin der Frauenrechte und Bildung in Afghanistan, wird über die aktuelle Situation der Menschenrechte und der Frauenbildung in ihrem Heimatland sprechen.
Meron Mendel: Über Israel reden. Eine deutsche Debatte
Über kaum ein anderes Land wird in Deutschland so viel geredet und gestritten: Zu Israel hat jeder eine Meinung. Warum ist das so? Wieso ist die Debatte über den derzeitigen Krieg im Krieg zwischen Hamas und Israel so emotional – und warum wurde auf die Massaker auf Israel vom 7. Oktober mit einer erschreckenden Zunahme von Antisemitismus reagiert?
Als Meron Mendel vor zwanzig Jahren nach Deutschland kam, stellte er überrascht fest, welche Bedeutung sein Heimatland Israel hier im öffentlichen Diskurs hatte. Schon damals konnten nahezu alle, mit denen er sprach, klare Positionen zu Israel und seiner Politik formulieren. Seit dem 7. Oktober schwingt bei den Debatten eine immer explizitere Form von Antisemitismus mit. Heute werden die Debatten noch heftiger geführt. Zuletzt haben sich Skandale aneinandergereiht – vom öffentlichen Streit um den antiisraelischen Philosophen Achille Mbembe im Jahr 2020 bis zur Documenta-Debatte von 2022. Einerseits wird eine Art „Freundschaftspflicht“ aufgrund der NS-Vergangenheit und dem andauernden Antisemitismus in Deutschland proklamiert. Andererseits stellt sich die Frage, wie Deutschland auf den sich verschärfenden Rechtskurs der Regierung in Jerusalem reagieren soll.
Referent: Meron Mendel
Wann: Mi, 17.07.24, 19.30-21.00 Uhr
Wo: Kulturzentrum, Wolkensteinsaal, Wessenbergstr. 43, gebührenfrei
Sima Samar: Menschenrechte und Frauenbildung und in Afghanistan
Dr. Sima Samar, eine international anerkannte Menschenrechtsaktivistin und engagierte Verfechterin der Frauenrechte und Bildung in Afghanistan, wird in Konstanz über die aktuelle Situation der Menschenrechte und der Frauenbildung in ihrem Heimatland sprechen. Neben der Vorstellung ihres neuesten Buches wird Dr. Samar im Gespräch mit Prof. Dr. Judith Beyer (Professorin für Anthropologie an der Universität Konstanz) Einblicke in ihre langjährige und vielseitige Arbeit geben.
In ihrer beeindruckenden Karriere hat Dr. Samar zahlreiche bedeutende Positionen bekleidet, darunter:
– Vorsitzende der Afghanistan Independent Human Rights Commission (AIHRC)
– Ministerin für „Women’s Affairs“ in Afghanistan
– UN-Sonderberichterstatterin
– Gründerin von hunderten Gesundheits- und Bildungszentren, darunter der Gawharshad Universität in Kabul
Die Veranstaltung wird auf Englisch durchgeführt und übersetzt.
Referentin: Sima Samar, Prominente afghanische Menschenrechtsaktivistin und Autorin, Judith Beyer, Professorin für Anthropologie, Universität Konstanz
Wann: Fr, 19.07.24, 19.00-20.30 Uhr
Wo: vhs Konstanz, Astoria-Saal, gebührenfrei
Text: vhs
Bilder:
Meron Mendel © Ali Ghandtschi
Sima Samar: USAID via Wikipedia. This image is a work of a United States Agency for International Development employee, taken or made as part of that person’s official duties. As a work of the U.S. federal government, the image is in the public domain in the United States.
Schreiben Sie einen Kommentar