Am
Dienstag, 17. September 2024
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19:30
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21:00
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von Tilzer: Ein halbes Jahrhundert Freundschaft mit Israel – Gemeinsame Projekte in Wissenschaft und Kunst

Seit 1972 unterhält der Referent sehr enge Beziehungen zu Israel, welche nicht unwesentlich durch die Wechselfälle der Nahostpolitik geprägt waren und beim Internationalen Limnologenkongress in Leningrad begannen. An diesem konnten Israelis erst nach einer Intervention des schwedischen Präsidenten der Internationalen Limnologenvereinigung bei der sowjetischen Regierung teilnehmen. Max von Tilzer begegnete dort Tommy Berman, dem ersten Leiter des neu gegründeten Limnologischen Labors am See Genezareth. Tommy verdankte sein Überleben der Shoá dem Kindertransport von Prag nach Schottland.

Ein weiteres gemeinsames Projekt war für den Gazastreifen geplant, konnte aber wegen des Ausbruchs der Ersten Intifada im Dezember 1987 nicht umgesetzt werden. In den letzten Jahren gesellte sich die Kunst zur Wissenschaft: mit gemeinsamen Fotoausstellungen in Konstanz, Jerusalem und Tel Aviv. Noch wichtiger als alle Formen der Zusammenarbeit waren aber die persönlichen Freundschaften, die daraus erwuchsen. Die beiden engsten israelischen Freunde des Referenten sind inzwischen verstorben. Aber ihre Freundschaften haben sich auf die nachfolgende Generation vererbt. Dieser Umstand hat jetzt noch größere Bedeutung erlangt, da Israel nicht nur Opfer eines unvorstellbar grausamen Terror-Angriffs wurde, sondern auch Zielscheibe weltweiter antisemitischer Hetze.

Max von Tilzer studierte an der Universität Wien Biologie und wurde im Jahre 1978 für 14 Jahre Leiter des Limnologischen Instituts der Uni Konstanz. Dort initiierte und leitete er ein umfangreiches interdisziplinäres Forschungsprojekt am Bodensee und forschte auch im Antarktischen Ozean. Seit seiner Emeritierung 2004 hält Max von Tilzer öffentliche Vorträge zu aktuellen Umweltthemen, verfasst eine umfangreiche wissenschaftliche Monographie und hat seine fotografischen Arbeiten auf insgesamt 40 Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt.

Astoriasaal (Zugang über die vhs)

Katzgasse 7
78462 Konstanz