Vom
Dienstag, 8. April 2025
Bis
Dienstag, 15. Juli 2025
Von
17:00
Bis
18:30
Uhr

Öffentliche Ringvorlesung: Weibliche Körpertechnologien zwischen Wissen, Medien und Recht

Die gescheiterte Reform um den § 218 hat erneut Fragen zu reproduktiver Politik, Körper und Geschlecht in den Mittelpunkt gesellschaftlicher Auseinandersetzungen in der Bundesrepublik gerückt. Eine grundlegende gesetzliche Änderung bleibt aus, sodass bestehende Konflikte um Selbstbestimmung und staatliche Regulierung weiterhin ungelöst bleiben.

Gleichzeitig prägen technologische Entwicklungen zunehmend den Alltag und die Wahrnehmung körperlicher Prozesse: Digitale Systeme wie generative KI verändern die visuelle Modellierung von Körpern und eröffnen neue Perspektiven auf die audiovisuelle Inszenierung weiblicher Identitäten. Frauen und Natur werden auf ihre (Re-)Produktionsfähigkeit reduziert, für Arbeit und Wachstum instrumentalisiert und durch staatliche sowie ökonomische Steuerungsmechanismen reguliert.

Die Ringvorlesung verortet aktuelle Debatten in einem breiteren Kontext der Wissens-, Rechts- und Mediengeschichte. Zentral ist dabei die Frage, wie Geschlechter- und Körpertechnologien seit dem 19. Jahrhundert Vorstellungen von Gesundheit geprägt haben – und umgekehrt, wie Gesundheitskonzepte die Wahrnehmung und Konstruktion von Geschlecht und Körper beeinflussten sowie gesellschaftliche Aushandlungsprozesse strukturierten.

Dienstags ab 8. April 2025, 17:00 bis 18:30, Raum F425 & Zoom.
Weitere Informationen: H Soz Kult Webseite

Programm:

08. 04. BethAnne Yeager (Madison/Wisconsin): Regulating the Means of [Re]Production: Controlling Mother/Earth
15. 04. Liane Wörner (Universität Konstanz): Reformerfordernis Schwangerschaftsabbruch: Zur strukturellen Diskriminierung mittels Zugangsbeschränkungen zum Schwangerschaftsabbruch
22. 04. Franzis Kabisch (Wien): Abtreibungen in Medien, Film und Fernsehen: Wer spielt die Hauptrolle?
29.04. Abena Yalley (Konstanz): Abuse and humiliation in the delivery room: Analysing the gendered dynamics of Obstetric Violence in Ghana
06. 05. Anna Laura Klein (Mainz/Bundesverfassungsgericht Karlsruhe): Die sog. „Leihmutterschaft“: Teil der reproduktiven Freiheit
13. 05. Ute Kalender (Hamburg): Flach, toxisch, pornographisch? Entwurf einer komplexen Techno-Ökologie KI-generierter Geschlechterbilder
20. 05. Karen Nolte (Heidelberg): „WahnsinnsFrauen“: Aneignungen von Hysterie in der Neuen Frauenbewegung
27. 05. Sarah Scheidmantel (Bern): Medien, Maschinen, Macht: Der Vibrator als Instrument der Körperdisziplinierung oder Emanzipation (1880–1930)?
03.06. Ulrike Busch (Berlin): Es ging auch schon mal ohne § 218 StGB: Abtreibungsrecht und -praxis in der DDR
10. 06. Lena Gmelin & Liane Wörner (Konstanz): Die Datafizierung von Intimität: Kriminalisierung und Strafverfolgung von bildbasier-tem (bzw. datenbasiertem) sexuellen Missbrauch in Deutschland
24. 06. Eirliani Abdul Rhaman (Washington, DC): Indirect Swarming and Its Ramifications for Democracy
01. 07. Stefanie Bock (Marburg): Geschlechterperspektiven im Völkerstrafrecht
08. 07. Anne-Sophie Reichert (Potsdam): Beyond the Screen: Tracing the Legacy of Feminist Health Movements in Today
15. 07. Susan Reichelt (Konstanz): Kann Mutter Natur mir keine WhatsApp schreiben? Hi, du bist nicht schwanger! Zur Analyse digitaler Menstruationsdiskurse als light communities

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