Stuttgart21 Protest 2010 ©pw

Stuttgart21: Viele Kipppunkte in der neuen Krisenphase

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Stuttgart21 Protest 2010 ©pw
„Ihr kriegt uns nicht los. Wir euch schon“: S21-Demo im Jahr 2010

Kann eins der dümmsten Großprojekte der letzten Jahrzehnte gestoppt werden? Noch halten die Bahn, Bundes- und Landesregierungen und die meisten Parteien an Stuttgart21 fest. Doch auch der Widerstand ist zäh. Das Immobilienprojekt Tiefbahnhof könnte scheitern – wenn der Protest anhält. Hier ein Überblick über die vielen Krisen.

Anfang Dezember hörte der Verkehrsausschuss des Bundestags Expert:innen. Sie sollten einen Gesetzentwurf der CDU bewerten, die einen erst kürzlich novellierten Paragraphen des Eisenbahngesetzes wieder rückgängig machen will. Der Grund dafür: Die Union stört sich daran, dass bisherige Bahnflächen für die Nutzung und den Ausbau des Schienenverkehrs reserviert bleiben müssen. Das aber unterläuft die Kernidee von Stuttgart 21: Tieferlegung des Hauptbahnhofs und Nutzung der frei werdenden Fläche für profitable Immobilienprojekte.

Kurz darauf konnten sich auf einer Sitzung des Stuttgart21-Lenkungskreises die Projektpartner Bahn, Land, Stadt und Region nicht über die Finanzierung des sogenannten Digitalen Knotens Stuttgart einigen.

Und dann gibt es noch die enorme Mobilisierung in den Kommunen entlang der Strecke Zürich-Stuttgart für den Erhalt des Gäubahnanschlusses an den oberirdischen Kopfbahnhof. Außerdem kommt im Februar die Klage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) gegen die Kappung der Gäubahn vor Gericht.

Der Grund, auf dem politische Mehrheiten und Immobilien- und Baukonzerne immer noch ihr Projekt durchsetzen wollen, schwankt also. Nachdem alle Stuttgart21-Versprechen geplatzt sind, sollen offenbar wenigstens die geplanten Milliarden öffentlicher Gelder durch Weiterbauen in Konzern-Kassen gelenkt werden. Die Krisenmomente folgen derweil immer schneller aufeinander, je näher der angekündigte Inbetriebnahmetermin des Tiefbahnhofs rückt. Diese Verdichtung und die Kombination vieler einzelner Krisenmomente, kennzeichnen eine neue Phase: Das Projekt steckt in vielen Krisen! 

Erste Krise: Die Glaubwürdigkeit

Ein Blick zurück auf 2013 illustriert den krassen Glaubwürdigkeitsverlust des Projekts und seiner Unterstützer:innen: Das für die Informierung der Öffentlichkeit zuständige S21-Kommunikationsbüro gewann damals noch einen Prozess gegen die Stuttgarter Zeitung. Diese hatte tatsächlich Ungeheuerliches geschrieben: Stuttgart21 werde nicht 2021, sondern erst 2022 in Betrieb gehen!  Das Gericht wertete diese Meldung als „wahrheitswidrige, den Kläger herabwürdigende Tatsachenbehauptung“, da sie die Glaubwürdigkeit des Kommunikationsbüros in Frage stelle. 

Heutzutage würde kein Gericht mehr so ein Urteil fällen, sondern der Bahn ins Gesicht lachen. Sogar die Stuttgarter Zeitung lässt den S21-treuesten ihrer Redakteure am 7. Dezember „Vertrauensverlust“ feststellen und Ansagen des Bahnvorstands zu „Erzählungen“ abqualifizieren. 

Zweite Krise: Erodierende mediale Rückendeckung

Die zarte Kritik im S21-Hausblatt fällt in sogenannten Leitmedien weit schärfer aus. In ihnen wird Stuttgart21 als größtes Kosten-Desaster der Deutschen Bahn bezeichnet. Das Springer-Blatt Die Welt zum Beispiel, bislang immer unkritische Begleiterin von Stuttgart21, rechnet inzwischen scharf ab mit ihrer eigenen, leidensverlängernden Rolle. 

Dritte Krise: schädliche Reformen

Nach fast zwei Jahrzehnten auf geplanten Verschleiß gefahrener Bahninfrastruktur ist die Deutsche Bahn heute in einem nie da gewesenen verheerenden Zustand. Selbst der Bahnvorstand kann ihn nicht mehr schön reden. Die Schulden sind heute höher als vor der kompletten Entschuldung durch den Bund vor dreißig Jahren. 

Die Bundesregierung leistet dringend nötige Zuschüsse zur Reparatur des Infrastruktur-Desasters nur in Formen, die das Problem noch verschärfen: Als Erhöhung des Eigenkapitals, was die Erhöhung der Trassenpreise um 16,2 Prozent nach sich zieht. Und in Form von Krediten statt Zuschüssen, was den Bundeshaushalt entlastet, aber die Schuldenlast der Bahn anhebt. All das droht, Verkehr auf die Straße zurück zu verlagern – ein weiterer Rückschlag für die dringend nötige Mobilitätswende.

Die mit viel Hoffnung verknüpfte Herauslösung der Infrastrukturbereiche aus der Zuständigkeit Konzernvorstands wurde so umgesetzt, dass die neu geschaffene DB Infrago AG weiterhin den Weisungen der Konzernspitze untergeordnet und als Aktiengesellschaft organisiert ist – das Gegenteil der von Infrago erhofften Verpflichtung aufs Gemeinwohl. 

Angela Merkels Satz „Die Realisierung von Stuttgart21 ist entscheidend für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands“ wurde als Rückendeckung für die Stuttgart21-Befürworter:innen formuliert. Im Licht der tatsächlichen Entwicklungen verkehrt sich seine Bedeutung allerdings ins Gegenteil: Der erbärmliche Gesamtzustand der Deutschen Bahn mit ihrem Betonklotz Stuttgart21 um den Hals samt einer zur Selbstkorrektur unfähigen Politik stellen tatsächlich jede klimaverträgliche  Zukunftsfähigkeit des Verkehrssektors in Frage. 

Vierte Krise: innere Widersprüche 

Immer weiter hinausgeschobene Eröffnungstermine, ständig steigende Projektkosten, die nicht mehr haltbare Leistungs-Lüge: Das führt inzwischen zu offen ausgetragenen Konflikten unter den Projektunterstützer:innen. 

Stuttgarts OB Frank Nopper (CDU) protestiert bei der Bahn, weil seine Immobilienprojekte im heutigen Gleisvorfeld des Kopfbahnhofs in Frage stehen. Verkehrsminister Winfried Hermann und Ministerpräsident Winfried Kretschmann (beide Grüne) protestieren bei den Ampelparteien, weil die Finanzierung des Europäischen Zugsicherungssystems ETCS und der Digitalisierung unsicher ist. Denn die sollen die Rettung aus dem Leistungsdefizit des Tunnelbahnhofs liefern – zusammen mit andern Verschlimmbesserungen: noch mehr Tunnelbauten, noch mehr Klimaschädigung. 

Seit kein Mensch mehr ernsthaft behauptet, dass 8 Tiefbahnhof-Gleise mehr könnten als 16 oberirdische, werden als Wundermittel zur Leistungssteigerung eine Digitalisierung und das European Train Control System (ETCS) propagiert. Erfahrungen mit ETCS in der Schweiz und Norwegen  belegen aber, dass beides deutlich weniger hält als die Wundermittelhändler behaupten. ETCS und Digitalisierung können aus dem unterdimensionierten Tunnelbahnhofsystem keinen leistungsfähigen Bahnknoten machen: „Wenn das Hemd unten falsch zugeknöpft wird, wird es oben auch nicht passen“, hat dazu der frühere Chef der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), Benedikt Weibel, frei Goethe zitiert.

Vor dem Hintergrund klammer Finanzen ist inzwischen zwar auch die Finanzierung der Digitalisierungsstrategie in Frage gestellt. Das Netz soll erst in Jahrzehnten digitalisiert sein. Aber selbst wenn aus „Projekt-Räson“ für Stuttgart21 andere Finanzressourcen der Bahn kannibalisiert würden, bliebe das Tunnelbahnhofssystem auf Jahrzehnte hinaus eine digitale Insel.

Fünfte Krise: Finanzierungslücken im städtischen Haushalt 

Der Stuttgarter Finanzbürgermeister hat kürzlich dem Gemeinderat eine Übersicht über die Kosten vorgelegt, die durch Investitionsprojekte ins Haus stehen: 7,5 Milliarden Euro, die nicht finanziert sind. Das kann selbst die reichste Kommune Deutschlands nicht stemmen; Projekte müssen gestrichen werden. 

Allein 1,6 dieser 7,5 Milliarden Euro müssten für die Erschließung des bisherigen Gleisvorfelds im sogenannten „Rosensteinquartier“ aufgebracht werden. Der Wohnungsbau auf dem Gleisvorfeld stellt gewissermaßen „das letzte Aufgebot“der Projektbefürworter:innen dar. Nun ist mehr als fraglich , ob in zwanzig Jahren wirklich Bedarf besteht für Wohnungen in einem erst dann gebauten Viertel. Laut Zensus gibt es in Stuttgart Leerstand ohne Ende, also gar keinen Bedarf an neu versiegelten Wohnbau-Flächen. 

Zusätzlich droht die Bahn auf weiteren Milliarden der vervierfachten Projektkosten sitzen zu bleiben: im Frühjahr hatte das Stuttgarter Verwaltungsgericht die Klage der Bahn auf Beteiligung von Land, Stadt und Region an den Mehrkosten zurückgewiesen.

Sechste Krise: die AEG §23-Novelle

Ende 2023 beschloss der Bundestag eine Novellierung des Allgemeine Eisenbahngesetz (AEG). Dessen Paragraph 23 erlaubt künftig Entwidmungen – sprich: Verkauf und Umnutzung – von Bahnverkehrsflächen nur noch bei „überragendem öffentlichem Interesse“, wenn „kein Verkehrsbedürfnis mehr besteht“ und „langfristig eine Nutzung der Infrastruktur im Rahmen der Zweckbestimmung nicht mehr zu erwarten ist“. Mit dieser lang überfälligen Maßnahme sollen Bahnverkehrsflächen für eine künftige Nutzung durch die Schiene reserviert und vor Spekulationsinteressen des Bahnkonzerns geschützt werden. 

Seit  Monaten sorgt das für Panik, weil damit die Verwertungspläne von Stadt und Immobilien- und Bauwirtschaft für die Kopfbahnhofflächen in Frage gestellt sind. Es sei denn: das Gesetz wird vor allem mit Blick auf Stuttgart21 wieder geändert. Bei der Anhörung im Verkehrsausschuss des Bundestags wurden am 2. Dezember Sachverständige zu einem dahin gehenden Gesetzentwurf der CDU angehört. Dabei stellte der von der Partei Die Linke eingeladene Geschäftsführer des Aktionsbündnis gegen S21, Werner Sauerborn, den novellierten §23 als wichtigen Schutzwall dar, der für eine künftige Verkehrswende erforderlich ist. 

Sollte es beim neuen Paragraphen 23 AEG bleiben, stecken Stadt, Land und Bahn im nächsten Krisenherd. Denn dann würde „Plan B“ – Erhalt des Kopfbahnhofs und sinnvolle Nutzung der Tiefbahnhiofs – ins Zentrum der politischen Auseinandersetzungen rücken. „Plan B“ wurde im Frühsommer 2024 von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) präsentiert. Mit ihm ist den S21-Gegen:innen ein Coup gegen die immer noch herrschende „Augen zu und durch“-Taktik gelungen. 

Siebte Krise: Mobilisierung entlang der Gäubahnstrecke

Plan B hat game-changer-Potenzial. Denn insbesondere in Städten und Gemeinden entlang der sogenannten „Gäubahnstrecke“ von Zürich nach Stuttgart ist eine Bewegung gegen die Kappung der Gäubahnanbindung an den oberirdischen Kopfbahnhof entstanden. Der Protest gegen die für 2026 geplante Unterbrechung der Gäubahn reicht bis ins Lager der CDU und bis zur Basis der Grünen im Süden Baden-Württembergs. Die südwürttembergische CDU fordert inzwischen ebenso wie der Parteitag der Grünen, dass die Gäubahn nicht gekappt werden darf, sondern an den oberirdischen Kopfbahnhof angeschlossen bleiben muss.

23. Januar: Pro-Gäubahn-Demo in Stuttgart

Am kommenden Donnerstag, 23. Januar, debattiert der Stuttgarter Gemeinderat über eine  Stopp des geplanten Gäubahn-Unterbruchs vor Stuttgart. Das Bündnis Pro Gäubahn ruft deswegen zu einer Demo auf. Hier die Begründung:

„Bisher gehörte die Landeshauptstadt Stuttgart neben der Deutschen Bahn AG zu den kompromisslosesten Verfechtern einer Demontage und Kappung der als Gäubahn bekannten internationalen Fernverkehrsstrecke Stuttgart – Rottweil – Singen – (Konstanz / Zürich). 1,4 Millionen Menschen, die im Einzugsgebiet der Gäubahn leben, würden damit auf der Schiene abgehängt. 

Doch die Haltung der Landeshauptstadt zu diesem verkehrspolitischen Skandal könnte sich am 23. Januar ändern. Dann debattiert der Gemeinderat Stuttgart einen Antrag der Linke/SÖS-Fraktion, die Gäubahn auch weiterhin bis Stuttgart Hbf (oben) zu führen, anstatt sie wie derzeit geplant in Stuttgart-Vaihingen abzuhängen. Der Antragstext ist dabei in Teilen wortgleich mit dem Beschluss der grünen Landespartei vom 8. Dezember 2024. Eine Mehrheit im Stuttgarter Gemeinderat scheint deshalb denkbar, seitdem nicht nur die Grünen ihre Stuttgart 21- und Gäubahn-Politik im Dezember neu ausgerichtet haben: Es gibt auch aus der CDU sehr deutliche Stimmen gibt, die Gäubahn weiterhin zu erhalten. CDU-Landeschef Manuel Hagel hatte dies zuletzt in Singen gefordert. Der CDU Bezirksparteitag Südbaden hat dazu ebenfalls einen Beschluss herbeigeführt.

Um der Stimme der Gäubahn-Anlieger:innen mehr Gehör zu geben, ruft das Pro Gäubahn Landesbündnis im Vorfeld zur Stuttgarter Gemeinderatsentscheidung zu einer Demonstration für den Erhalt der Gäubahn auf. Die Kundgebung findet am 23. Januar ab 16 Uhr auf dem Stuttgarter Marktplatz statt. Dort sprechen der Stuttgarter SÖS-Stadtrat Hannes Rockenbauch, Jürgen Resch (Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe), Hendrik Auhagen (VCD Konstanz und Mitinitiator des grünen Parteitagsbeschlusses zum Erhalt der Gäubahn) sowie Hans-Jörg Jäkel (Gäubahnkomitee Stuttgart).

Da viele Gemeinderäte entlang der Gäubahn inzwischen Beschlüsse gegen die Kappung der Gäubahn gefasst haben, ruft das Pro-Gäubahn-Bündnis nicht nur die Stuttgarter:innen, sondern auch die Gäubahn-Anlieger:innen zwischen Stuttgart und Singen und insbesondere Kommunalpolitiker:innen zur Kundgebung für den Gäubahn-Erhalt auf.“

Der neue Paragraph Paragraph 23 des Eisenbahngesetzes, der Plan B von DUH und GDL und die Mobilisierung entlang der Gäubahn sind wichtige Etappen für die S21-Gegner:innen in dieser Phase zunehmender Krisen des Projekts, die sich gegenseitig verstärken. Noch steht es nicht vor dem Kollaps. Schließlich haben sich die Stuttgart21-Gegner:innen nicht nur mit industriehörigen Politiker:innen angelegt, sondern mit mächtigen Kapitalgruppen, die darauf pochen, dass weitere Milliarden öffentliches Geld in private Kassen geleitet werden.

Tom Adler Auf Mo Demo 13. Januar 2025
Tom Adler diese Woche auf der Montagsdemo (Screenshot des Youtube-Films)

Andererseits aber werden die Risse in dem einst schier unbezwingbaren Konstrukt aus Geld, Beton, Stahl und Gier immer unübersehbarer. Doch an sich selbst wird Stuttgart21 kaum scheitern. Es kommt also auf die Bewegung gegen Stuttgart21 an: Der Widerstand auf der Straße war und bleibt entscheidend, um dem abgrundtiefen und bodenlosen Projekt ein Ende zu bereiten. 

Text: Tom Adler. Er arbeitete 28 Jahre lang als Betriebsrat bei Daimler in Stuttgart-Untertürkheim und saß bis 2021 drei Legislaturperioden lang für Die Linke im Stuttgarter Gemeinderat (siehe seinen Rückblick auf seine Arbeit als Stadtrat). Seit vielen Jahren ist er einer der Sprecher der Stuttgarter Bewegung gegen S21. / Fotos: pw

Seine Rede zu Beginn dieser Woche auf der 740. Montagsdemo ist hier nachzuhören beziehungsweise zu sehen.

Spenden: Wer die Bewegung gegen Stuttgart21 aus der Ferne unterstützen will: Sie braucht immer Geld. Unterstützer:innen-Konto: Umkehrbar e.V. / IBAN: DE02 4306 0967 7020 6274 00 / BIC: GENODEM1GLS. Spendenbescheinigungen können nicht ausgestellt werden.

Kommende Aktionen:

– Montag, 20. Januar 2025, 18 Uhr: 741. Montagsdemo auf dem Stuttgarter Schlossplatz
– Mittwoch, 22. Januar 2025, 19 Uhr: Informationsveranstaltung des VCD Konstanz und der Bürgergemeinschaft Paradies über die drohende Kappung der Gäubahn (mit Film). Konstanz, K9, Hieronymusgasse 3
– Donnerstag, 23. Januar 2025, 16 Uhr: Pro-Gäubahn-Kundgebung vor dem Stuttgarter Rathaus. Mit Jürgen Resch (DUH), Hendrik Auhagen (VCD Konstanz), Hannes Rockenbauch (SÖS-Stadtrat im Stuttgarter Gemeinderat)
– Donnerstag, 30. Januar 2025: Veranstaltung der DUH im großen Saal des Stuttgarter Rathauses. Mit Jürgen Resch (DUH), Benedikt Weibel (Ex-Chef der SBB),  Claus Weselsky (ehemaliger Vorsitzender der Gewerkschaft GDL)
– Montag, 3. Februar 2025, 18 Uhr: 743. Montagsdemo auf dem Stuttgarter Schlossplatz. Mit Jürgen Resch und Jan van Aken (Ko-Vorsitzender der Partei Die Linke).

Weitere Infos:
https://kopfbahnhof-21.de/
https://www.bei-abriss-aufstand.de

11 Kommentare

  1. Peer Mennecke

    // am:

    @Eisenbarth

    Nun machen Sie sich doch ehrlich, was Ihre Botschaft betrifft. Ich kann lesen und Ihre „Argumentationskette“ durchaus einordnen.

  2. Bernd Eisenbarth

    // am:

    @ Mennecke

    Habe ich etwa geschrieben, dass der Landesverkehrsminister verantwortlich sei? Genaues Lesen hilft!

  3. Peer Mennecke

    // am:

    @Eisenbarth

    Obwohl die B33 nicht zum Thema gehört: Bundesstraßen liegen, wie der Name schon sagt, im Verantwortungsbereich des Bundes. Und nicht des Landes. Dass hier offensichtlich grandiose Planungsfehler zutage treten (wie bei Stuttgart 21, verantwortlich DB mit freundlicher Unterstützung der damaligen CDU-Landesregierung unter Mappus), für die der Landesverkehrsminister verantwortlich sei, kann man wirklich nur den ganz Doofen erzählen. Verfängt also aktuell vielleicht bei 20% der Bevölkerung. Immerhin!

  4. Bernd Eisenbarth

    // am:

    So weit muss man doch gar nicht schauen, um grandiose Fehlplanungen zu sehen: Verkehrsminister Hermann hat gerade in einem Südkurierartikel öffentlich eingeräumt, dass der B33-Tunnel bei Hegne fast nicht baubar sei und dass das schon seit langem bekannt sei. Dann der Tunnel bei der Waldsiedlung, dessen Sinn sich einem Normaldenkenden nicht erschließt, der teuer war und der regelmäßig hohe Folgekosten generiert. Vom Allensbachtunnel wird künftig wahrscheinlich Ähnliches zu berichten sein. Man kann natürlich Fehler machen, doch wenn man dieselben Fehler ständig wiederholt und das auch noch in diesem Ausmaß und auf Kosten des Steuerzahlers, gehören den Verantwortlichen zumindest Eselsohren an den Kopf montiert!

  5. Wolfgang Weiss

    // am:

    @Wolfgang Storz : S21-Kritiker wie Sie und auch ich werden zu diesem Thema informativ auf den aktuellen Stand auch hier gebracht: https://www.parkschuetzer.de/welcome/index

  6. Wolfgang Weiss

    // am:

    @Thomas Leba : Die sogenannte „Volksabstimmung“ ging nicht um „für pro Stuttgart 21“ oder um Weiterbau des Immobilienprojekts, sondern explizit um die Pro oder Contra Finanzierung desselben durch das Land Baden-Württemberg, wobei schon damals der sogenannte „Kostendeckel“ ,- ich nenne es mal „Finanzierungsobergrenze“,- mehr als überschritten war !
    Ich kenne ja Ihren aktuellen Informationsstand dazu nicht , empfehle aber wärmstens, sich mit dem Projekt „Umstieg21Plus“ zu befassen, bei dem bis zu 6 Millionen Euro, also richtig viel Kohle, eingespart werden kann: https://www.umstieg21.de/

  7. Gunder Haschker

    // am:

    @Thomas Leba
    Sind die Kosten wirklich egal? „In Schönheit sterben“ ist dann das Motto, ein Bahnhof mit 8 Gleisen statt 16, der nicht funktionieren wird, wie sich jetzt schon abzeichnet. Mit nur einem Bruchteil des Geldes hätte man längst die Gäubahn und den Kopfbahnhof komplett sanieren können, anstatt die Strecke von Zürich nach Stuttgart abzuhängen. In der Hoffnung, daß die Vernunft doch noch siegen wird, hoffe ich, daß der oberirdische Kopfbahnhof trotz des „schönsten Bahnhofs in Deutschland“ unten weiter bestehen wird, weil sonst das komplette Chaos ausbrechen würde. Diese jahrelange Baustelle im Zentrum von Stuttgart ist einfach eine Katastrophe, verursacht auch von der Geldgier nach Grundstücken und Immobilien, also tatsächlich vom „realen“ Kapitalismus.

  8. Thomas Leba

    // am:

    Heult doch alle, es gab eine Volksabstimmung für pro Stuttgart 21. Es wird der schönste Bahnhof in Deutschland werden :-). Die Kosten sind egal , meine Meinung :-)

  9. Doppelmeter

    // am:

    Jeden Montag finden auf dem Schloßplatz die Montagsdemos gegen Stuttgart 21 abgehalten und die Veranstaltung wird aufgezeichnet.
    Unter dem Link https://m.youtube.com/@demofotograf/videos können diese Aufzeichnungen abgerufen werden.

  10. Wolf-Rainer Hentschel

    // am:

    Mit dem dümmsten Projekt seit dem Turmbau zu Babel ist S21 ein Paradebeispiel für Gier und Unvernunft im Spätkapitalismus. Seine Krisenhaftigkeit liegt nicht in einer Verkettung unglücklicher Zufälle, sie folgt zwangsläufig aus der Unreformierbarkeit eines maroden Systems. Die Verbissenheit seiner Befürworter zeigt, dass nichts so verbindet wie ein gemeinsamer Irrtum. Anstatt auf Argumente zu reagieren stellen sie die Machtfrage. Sie provozieren kaltschnäuzig die Frage nach dem Sinn demokratischer Friedfertigkeit.

  11. Wolfgang Storz

    // am:

    Danke für diesen ebenso ermutigenden wie informativen Überblick über den Stand der Dinge in Sachen S21. Oft nehme ich mir gar nicht die Zeit, mich zu diesem Thema auf dem aktuellen Stand zu halten. Oder man findet wichtige Informationen nicht. Und so hat ein S21-Kritiker wie ich mit diesem Text schnell einen belastbaren Überblick und eine Einschätzung und ist bei Debatten mit Befürworter sprechfähig, ohne ständig jede Wendung in diesem langjährigen Konflikt verfolgen zu müssen.

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