Rescue © Guillaume Duez

Sicherer Tod statt sicherer Hafen?

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Rescue © Guillaume Duez

Heute stimmt der Kreistag unter anderem über die weitere Unterstützung der Seenotrettung im Mittelmeer ab. Dafür sollen 10.000 Euro pro Jahr ausgegeben werden – eigentlich ein Trinkgeld. Doch das ist der CDU ein Dorn im Auge, sie stellt unannehmbare Forderungen an die Rettungskräfte. Nach ihrem Willen soll vor allem die Mauer um Europa höher werden.

Der Öffentlichkeit wurden die Zustände im Mittelmeer vor allem durch den Umgang mit dem Schiff „Lifeline“ bewusst. Mit 234 Geretteten an Bord war ihm im Juni 2018 von Italien und Malta tagelang das Anlaufen eines Hafens verwehrt worden.

Daraufhin schlossen sich lokale Gruppen in ganz Deutschland zur Bewegung „Seebrücke“ zusammen. Sie forderten sichere Häfen für Boat People und andere Geflüchtete und machten politischen Druck. Im Oktober 2018 erklärte sich dann die Stadt Konstanz zum „sicheren Hafen“. „Damit positioniert sich die Stadt Konstanz öffentlich gegen die Kriminalisierung der Seenotrettung und erklärt sich gegenüber dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge für die unbedingte Bereitschaft Bootsflüchtlinge aufzunehmen“, heißt es dazu.

Gut gemeint

Angesichts des Massensterbens Geflüchteter im Mittelmeer befasste sich am 9.12.2019, also vor genau fünf Jahren, dann auch der hiesige Kreistag auf einen gemeinsamen Antrag von Grünen, SPD und Linken mit dem Thema „Sicherer Hafen Landkreis Konstanz“. Zu diesem Zeitpunkt hatten mittlerweile rund 120 Kommunen Deutschlands diesen Schritt bereits getan. Mit 36 Ja-Stimmen gegen 14 Nein-Stimmen bei 9 Enthaltungen beschloss der Kreistag, die Ziele der „Seebrücke – schafft sichere Häfen“ zu unterstützen – ein wenig zumindest:

„1. Öffentliche Solidaritätserklärung – Der Landkreis Konstanz erklärt sich mit Menschen auf der Flucht und den Zielen der Seebrücke solidarisch.

2. Aktive Unterstützung der Seenotrettung – Der Landkreis Konstanz positioniert sich öffentlich gegen die Kriminalisierung der Seenotrettung auf dem Mittelmeer und unterstützt diese aktiv. Er übernimmt die Patenschaft und finanzielle Unterstützung für ein ziviles Seenotrettungsschiff bzw. beteiligt sich daran.

3. Der Landkreis Konstanz setzt sich auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene aktiv für die Umsetzung der Beschlusspunkte 1 und 2 ein.

4. Der Landkreis Konstanz beteiligt sich an der Gründung eines Bündnisses aller „Sicheren Häfen“ in Europa zur aktiven Gestaltung einer menschenrechtskonformen europäischen Migrationspolitik.  […]“

Auffällig ist, was in diesem Beschluss fehlt: Anders als von den Antragsteller*innen gefordert, wollte die Mehrheit des Kreistages aus den verschiedensten Gründen keine Geflüchteten über die festgelegte Quote hinaus aufnehmen. Das aber war in dieser Situation ein grundlegendes Problem: Die Geflüchteten, die die Fahrt über das Mittelmeer überlebt hatten, brauchten ja nicht nur irgendeinen Ankunftshafen, sondern auch ein dauerhaftes sicheres Unterkommen, Europa aber wollte sie eigentlich schon damals nicht aufnehmen.

Destroyed Rubber Boat © Fabian Heinz

Der Antrag

Der Sozialausschuss tagte am 18.11.2024 und empfahl dem heute Nachmittag öffentlich tagenden Kreistag mit 8 Ja-Stimmen, 4 Gegenstimmen und 11 Enthaltungen, die Seenotrettung auf dem Mittelmeer mit einem Betrag von 10.000 Euro jährlich zu unterstützen, unter deutlichem Grummeln der CDU, die rechtzeitig zur heutigen Sitzung mit einem Antrag vom 21.11. dazwischengrätscht.

Dort heißt es zwar, dass die Antragsteller sich klar für die Rettung von Schiffsbrüchigen und in Seenot Geratenen aussprechen. Es heißt aber auch: „Die weitere Unterstützung der Organisatoren von Sea Eye/Seenotrettung wird unter den Vorbehalt gestellt, dass die Organisatoren dem Landkreis bestätigen, dass sie die aus Seenot aufgegriffenen Menschen zurück zu ihrem Ursprung/Abfahrtsort, die afrikanische Küste bzw. gegebenenfalls die türkische Küste bringen. Sollte von Seiten der Organisatoren keine derartige Bestätigung erfolgen, wird die Zahlung durch den Landkreis eingestellt, da mit öffentlichen Mitteln keine Seenotrettung unterstützt werden darf, die den Schleppern als Begründung für ihr menschenverachtendes Geschäftsmodell auf dem Mittelmeer dient und die illegale Migration nach Europa im Allgemeinen und insbesondere nach Deutschland forciert.“

Die Mauer um Europa soll also höher werden, weil irgendwelche Schlepper keine Geschäfte mehr machen sollen. Im Beschluss von 2019 hieß es noch, der Landkreis Konstanz wolle sich an der „aktiven Gestaltung einer menschenrechtskonformen europäischen Migrationspolitik beteiligen“. Von Menschenrechten ist bei der CDU heute keine Rede mehr, dafür aber von Abschreckung: „Die irreguläre Migration über die Todesroute Mittelmeer muss verhindert werden. Den Menschen, die eine solche Überreise planen, muss deutlich gezeigt werden: Setzt euch nicht in die Boote, bezahlt nicht das Geld an Schlepper, begebt euch nicht in Lebensgefahr auf dem Mittelmeer, denn ihr werdet aufgegriffen und wieder zurückgebracht. Es gibt auf diesem Weg keine Überfahrt nach Europa.“ Aus Seenot zurück in Landnot.

Da ist auch wieder das alte Motiv von der Migration („irregulär“) als juristischer Frage statt als humanitärer Angelegenheit, bei der es für Tausende Menschen um Leben und Tod geht. Dies ist ein in der CDU und bei Rechtspopulisten schon länger beliebtes Argumentationsmuster, das so ähnlich immer wieder auch andernorts eingesetzt wird (die Wochenzeitung Kontext schrieb in diesem Zusammenhang von einer „Verrohung der Mitte“).

Seenotrettung als Abschiebeunternehmen?

Nun hat die CDU in ihren Antrag allerdings auch noch einen vergifteten Köder für die Seenotretter*innen eingebaut, wohl wissend, dass sie diesen niemals schlucken werden: „Sollten die Organisatoren von Sea Eye bestätigen, dass die in Seenot aufgegriffenen Menschen […] zurückgebracht werden, stehen wir einer Erhöhung der Mittel für die Organisation aufgeschlossen gegenüber.“

Dieses Bestechungsangebot der Konstanzer Landkreis-CDU, das mensch durchaus auch für einen Gipfel der Geschmacklosigkeit halten kann, hat der Sea-Eye-Vorsitzende Gorden Isler in der Süddeutschen Zeitung am letzten Freitag als „krass völkerrechtwidrig“ zurückgewiesen: „Sowohl die Europäische Menschenrechtskonvention als auch die Genfer Flüchtlingskonvention verbieten grundsätzlich die Rückführung von Menschen in Staaten mit prekärer Menschenrechtslage.“ Selbst im Italien der rechtsextremen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat laut SZ das oberste „Berufungsgericht die Übergabe von Menschen an die libysche Küstenwache als Straftat eingestuft, da Libyen aufgrund schwerer Menschenrechtsverletzungen […] kein sicherer Ort sei“.

Die lebensgefährlichen Verhältnisse in Libyen können der CDU, die auf Abschreckung durch Ertrinken oder die katastrophale Rückführung nach Libyen setzt, aber nur recht sein, denn je schlimmer die Gefahr, desto größer ist ja angeblich auch die abschreckende Wirkung.

Hier haben in einer Debatte, in der es um schlappe 10.000 Euro für Humanität und Menschenleben gehen sollte, so manche Beteiligten offenbar ihren moralischen Kompass völlig verloren. Aus dem Sicheren Hafen soll nach ihrem Willen der beinahe ebenso sichere Tod werden.

Quellen: Sitzungsunterlagen 2019/279, 2024/318, 2024/365
Text: O. Pugliese, Symbolbilder: Guillaume Duez, Fabian Heinz, zur Verfügung gestellt von Sea-Eye

8 Kommentare

  1. Helmut Reinhardt

    // am:

    @Thomas Martin 11. Dezember 2024
    Sie stellen den Sachverhalt auf den Kopf – es waren die menschenverachtenden Eskapaden eines Salvini, der sich jetzt wegen ähnlicher Vorfälle vor der italienischen Justiz verantworten muss:
    „Als er noch Innenminister war, ging Italiens stellvertretender Ministerpräsident Salvini brachial gegen Seenotretter im Mittelmeer vor. Das könnte ihm zum Verhängnis werden. Denn nun steht der glühende Trump-Anhänger in Palermo vor Gericht.“

    „..Verhandelt wird der Fall des spanischen Rettungsschiff Open Arms, das im August 2019 vor der tunesischen Küste 163 Migranten von mehreren Booten aus Seenot gerettet hatte. Sowohl die Regierung in Malta als auch die in Rom verweigerten die Zuweisung eines Hafens, um die zuletzt noch 146 Migranten an Land zu bringen. Das Schiff irrte unter den Augen der Weltöffentlichkeit übers Meer, die Situation an Bord wurde zunehmend unhaltbar. Einige Personen mussten mit Hubschraubern an Land geflogen werden, mehrere Migranten sprangen über Bord und versuchten, die Küste aus eigener Kraft zu erreichen.

    Doch Salvini verweigerte weiter das Einlaufen – mit dem Argument, zunächst müsse sich die EU auf eine Verteilung der Migranten einigen. Das Drama endete erst, als ein sizilianischer Staatsanwalt sich eigenmächtig an Bord des Schiffes bringen ließ, es beschlagnahmte und damit die Einfahrt nach Lampedusa ermöglichte…“
    https://www.sueddeutsche.de/politik/italien-salvini-seenotrettung-migranten-prozess-lux.MCoodHKR8VQtPeHffeuiyL
    Das Urteil soll am 20. Dezember erfolgen.

    Da das Internet dankenswerterweise so manches vor dem Vergessen bewahrt:
    Gregorio de Falco, Senator, Jurist, Marineoffizier und Ex-Kommandant der Küstenwache, bekannt wegen seinem entschiedenen Eingreifen bei der Havarie der Costa Concordia, intervenierte 2019 immer wieder zugunsten der Anlandung der Sea-Watch mit der Kapitänin Carola Rackete in Lampedusa. Hier im Juni 2019 im Interview auf Lampedusa „Die Kapitänin hat korrekt gehandelt.“ https://video.repubblica.it/dossier/migranti-2019/sea-watch-de-falco-a-lampedusa-la-capitana-ha-agito-correttamente-i-5-stelle-appiattiti-sulla-lega/338290/338893

  2. Thomas Martin

    // am:

    Ich möchte den Kommentar von Herrn Nabholz unterstützen, da ich denke, dass er Recht hat. Es ist eindeutig, dass es viele Schlepperbanden gibt, die z.T. sogar bis nach Deutschland vernetzt sind und dabei helfen auch private Seenotrettungsdienste fleißig mit – ob gewollt oder ungewollt. Berichte/Reportagen von SWR, Deutschlandfunk und anderen regierungstreuen Medien überzeugen nicht, da man inzwischen eine links-grün ideologische Erzählweise klar heraushört.
    Ich erinnere nur an die Eskapaden, die sich Kapitänin Carola Rakete vor wenigen Jahren u.a. vor Lampedusa leistete.

  3. Ralph R. Braun

    // am:

    Die Behauptung, private Seenotrettung setzte „Anreize für irreguläre Migration und lebensbedrohliche Migrationsrouten“ (so der CDU-Antrag im Kreistag), oder leicht abgewandelt, „private Seenotrettung mitverantwortlich für das Entstehen von kriminellen Schlepper-Strukturen“ (so der Konstanzer CDU-Oberbürgermeister Uli Burchardt heute in einer Pressemitteilung), hält einer Überprüfung nicht stand.
    Nach einer Studie des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) von 2023 hat die Seenotrettung von Migrantinnen und Migranten im zentralen Mittelmeer bislang keinen Einfluss auf die Anzahl der Überquerungsversuche, berichtet der SWR. Einflussfaktoren auf Migration sind der Studie zufolge vielmehr Konflikte sowie wirtschaftliche und ökologische Bedingungen in den Herkunfts- und Aufenthaltsländern der Menschen

  4. Gunder Haschker

    // am:

    @Ryk Fechner
    Was Herr Nabholz schreibt, mag so sein, wie es Tobias Braun gesagt hat. Was Sie jedoch schreiben, ist auch nix als Wahlkampf, bei dem Sie als Linker generell die CDU verunglimpfen…
    Als Zuschauer dieses Kampfs sehe ich in Ihrem Beitrag keinen Punktgewinn für die Linke.

  5. Ryk Fechner

    // am:

    Ich würde Markus Nabholz trotzdem gerne eine mitgeben: Wie viel Rassismus kann man eigentlich in einen Beitrag packen, um sich beim AfD-Klientel anzubiedern? CDU Konstanz: „Ja!“

    Ihr Beitrag, Herr Nabholz, scheint mir unverfroren rechtspopulistisch gestaltet. Man merkt, dass der Wahlkampf begonnen hat.

    Wie wäre es mit einem Parteiwechsel, wenn Sie nicht Unterstützer von „Verbrecherbanden“ in Afrika sein wollen? Mir fällt da die Nähe von Julia Klöckner zu Nestlé ein. Zur Erinnerung: Nestlé ist der Konzern, der Kleinkinder in Entwicklungsländern über Milchpulver zuckersüchtig macht, um so die Absätze für die eigenen überteuerten Produkte zu steigern. Gegen solche Praktiken kann man politisch vorgehen. War die CDU diesbezüglich mal aktiv, außer als Handlanger der Verbrecherbande? Sagen Sie’s mir.

    Sitzen Sie in derselben CDU, die das Lieferkettengesetz gerade versucht zu kippen? Ja? Reden wir hier doch mal über Fluchtfaktoren: Armut und Kinderarbeit. Wie kommen die dann also bloß drauf, auch noch zu fliehen?

    Rütteln Sie als CDU nicht auch gerade wieder am Verbrenner-Aus, weil der rechte Zeitgeist es gerade so will? Wie mit steigender Erderwärmung durch Verbrenner-Individualverkehr weniger Menschen zu Geflüchteten gemacht werden sollen, mögen Sie mir bitte erklären. Hilfen vor Ort, my ass! Die Folgen des im Norden verursachten Klimawandels spüren die Menschen im Süden als Erstes. Da bringt Hilfe vor Ort gar nix! Flucht ist schlicht die logische Konsequenz.

    Ich könnte ewig so weitermachen: Die CDU ist ein einziger Fluchtfaktor und dann nicht bereit, für die eigenen Verfehlungen geradezustehen. Wohlstand ja, aber doch bitte nur für Männer, die auch in Mitteleuropa geboren wurden … oder so ähnlich.

    Ganz offen, Herr Nabholz: Diese westliche Arroganz in Ihrer Partei macht mich wütend. Ebenso die Empathielosigkeit (Empathie, das ist ein Wort, welches Sie vermutlich das erste Mal in Ihrem Leben lesen, Sie sollten es googlen), mit der Sie auf Stimmenfang gehen. Aber gleichzeitig erinnert Ihre Partei daran, dass Robin Hood ein echt stabiler Kerl war: Er hätte es der CDU gestohlen, um es den Armen zu geben. Richtig so!

  6. Tobias Braun

    // am:

    Nur um es hier nicht einfach stehen zu lassen: An Herrn Nabolz Beitrag ist alles falsch, sachlich, moralisch und menschlich. Man muss gar nicht erst mit Einwänden anfangen.

  7. Markus Nabholz

    // am:

    Dieser Beitrag erscheint mir sehr linkspopulistisch gestaltet! Man merkt, dass der Wahlkampf begonnen hat. Mir stellt sich die Frage, warum gehen immer noch den gefährlichsten und auch den weitesten Weg zum Mittelmeer. Es gibt genügend nordafrikanische Länder, die mit Hilfe Europas die Flüchtlinge aufnehmen und versorgen. Die Schlepperbanden vermitteln den Flüchtlingen, dass Europa das Land ist, wo Milch und Honig fließt. Sie rechnen damit, dass die Flüchtlinge von Rettungsbooten aufgenommen werden und nach Europa gebracht werden.
    Es steht außer Frage, dass die Menschen gerettet werden. Aber warum werden sie dann den langen Weg quer über das Mittelmeer nach Italien gefahren. Ist den Rettungsteams nicht bekannt, dass in Italien, aber auch in Deutschland die Aufnahmelager total überfordert sind?(O-Ton eines Leiters von einem Flüchtlingslager in Berlin).

    Ich jedenfalls möchte nicht indirekter Unterstützer dieser Verbecherbanden in Afrika werden. Menschen vor Ort zu unterstützen ist weitaus sinnvoller als sie der Gefahr auszusetzen im Mittelmeer zu ertrinken. Übrigens, unsere Außenministerin ist derselben Ansicht.

  8. Helmut Reinhardt

    // am:

    Auch der SWR berichtet heute: „Pläne der CDU im Konstanzer Kreistag zur Seenotrettung stoßen auf Kritik“ – „Förderung nur bei Rückführung“
    https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/friedrichshafen/cdu-kreis-konstanz-will-foerderung-der-zuschuesse-fuer-seenotrettung-von-fluechtlingen-an-bedingungen-knuepfen-100.html

    Die Linke, Kreisverband Konstanz, nennt es zurecht ein „Ein Dokument der Unmenschlichkeit“ und schreibt am 8. Dezember 2024 in ihrer Presseerklärung:
    „Die Wogen schlagen hoch und das aus gutem Grund: In einem Kreistags-Antrag zur weiteren finanziellen Unterstützung der Seenotrettung übt sich die CDU in der Übernahme von Narrativen, die bislang eher aus AFD-nahen Kreisen kolportiert wurden.

    Um was geht es? Am Montag steht eine Entscheidung im Kreistag an, ob die Seenotrettungsorganisation Sea-Eye weiter mit öffentlichen Mitteln gefördert werden soll. Es geht um 10.000 Euro pro Jahr – was weniger ist als das Monatsgehalt eines Oberbürgermeisters einer mittelgroßen Stadt1… In Zeiten knapper Mittel ist hier eine Diskussion und Selbstversicherung über die Gründe sicher angezeigt. Gleichwohl es aus einem humanistischen Standpunkt merkwürdig erscheint, über die direkte Vermeidung von Tod tatsächlich diskutieren zu müssen. Aber der Rotstift haushälterischer Rationalität obliegt offenbar anderen ethischen Standards. Der CDU im Kreis geht es aber weniger um die Frage der Finanzierbarkeit, sondern um ein Bekenntnis.

    .. ist dies doch ein offensichtlicher Versuch, bei potenziellen AFD-Wählenden Stimmen einzusammeln. Zwar ist die These, dass Seenotrettung ein Pull Faktor sei, eine Mär, die seit langem wissenschaftlich fundiert widerlegt ist. „Der CDU im Kreis scheint das aber völlig egal zu sein – sie ist offenkundig in einem Wahlkampfmodus der besonderen Art“, so die Kritik von Lars Hofmann, frisch gewählter Direktkandidat der Linken für die Bundestagswahl…“
    https://www.die-linke-konstanz.de/start/presse/detail/ein-dokument-der-unmenschlichkeit/

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