Wie hoch wird die neue Grundsteuer sein? Nach Monaten der Ungewissheit können Grundstückseigentümer*innen ihre künftige Steuerbelastung abschätzen. Seit einigen Tagen stellt das baden-württembergische Finanzministerium den Bürger*innen Informationen zur Verfügung, mit welchen Hebesätzen die Städte und Gemeinden Grundsteuereinnahmen in der bisherigen Höhe erzielen können.
Darauf weist der Vorsitzende des Deutschen Mieterbunds Bodensee, Winfried Kropp, hin. „Die Grundsteuer ist nicht nur eine Steuer der Eigentümer, sondern auch der Mieterinnen und Mieter.“ In den meisten Mietverhältnissen werde die Grundsteuer im Rahmen der Betriebskosten auf die Mieterhaushalte umgelegt. „Eine höhere Grundsteuer macht also das Wohnen teurer,“ sagt Kropp. Nach den Daten des Finanzministeriums können sich die künftigen Hebesätze in der Stadt Konstanz von 154 bis 170 von Hundert bewegen.
Der Vorsitzende des Mieterbunds appelliert an Oberbürgermeister Uli Burchardt und den Gemeinderat: „Widerstehen Sie der Versuchung, die Grundsteuerreform zu einer heimlichen Steuererhöhung zu nutzen.“ Bereits zu Jahresanfang 2024 sei in Konstanz eine schmerzhafte Erhöhung der Grundsteuer um knapp 24 Prozent in Kraft getreten. In Baden-Württemberg wird ab 2025 die Grundsteuer nach dem Bodenwert bemessen. Dies könne zu Verschiebungen der Lasten unter den Grundsteuerzahlern führen, so Kropp weiter. Der Mieterbund rechnet damit, dass die Grundsteuer bei dicht bebauten Mehrfamilienhausgrundstücken sinken kann, während die Steuerbelastung in Villengegenden mit großen Grundstücken eher steigen wird.
Das Finanzministerium hat die Grundsteuerinformationen in einem Transparenzregister veröffentlicht. Über ein Online-Formular können die aufkommensneutralen Hebesetze für alle Gemeinden im Land abgerufen werden.
Text: PM Mieterbund Bodensee; Symbolbild: Pixabay
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