Gleich zwei Events für Naturgenießer, -bewunderer und -anbeter stehen an: Ein Fotowettbewerb auf dem Gelände der Universität Konstanz und eine Vogelstimmenführung in Singen.
Vogelstimmen erkennen
Manchmal möchte man sie ja erschlagen, all die Piepmätze, die einen bei Sonnenaufgang durch ihr Gewüte, Gegacker, Geschrei und Gegilfe unversehens aus dem wohlverdienten Rentner*innenschlaf reißen. Und so mancher Spatz hat schon verblüfft dreingeschaut, wenn ihm morgens um 4.30 Uhr ein ungekämmter Mensch wutentbrannt „Ich rupf‘ Dir alle Federn aus und mach‘ mir eine Decke draus“ entgegenschrie, weil der kleine Wuschel gerade der bezauberndsten Spätzin des ganzen Hinterhofes ein nervenzerfetzendes Dämmerungs-Getschilpe darbot.
Aber eigentlich ist das Vogelleben ja ein wohltönendes (sofern es nicht vorzeitig mit einem argen Missklang im Magen eines Raubvogels endet). Die Melodienvielfalt der Vogelwelt ist viel abwechslungsreicher als die der meisten Gesangsvereine. Allerdings erschließen sich die Sangeskünste der Flügelträger vor allem eingeweihten Menschen, die wissen, mit wem sie es zu tun haben.
Daher empfiehlt sich eine fachkundige Führung wie diese:
In Singen lädt die städtische Abteilung Umweltschutz, Mobilitätswende und Naturschutz zu einer Vogelstimmenführung am Mittwoch, 22. Mai, von 18–19.30 Uhr ein. Auf einem Spaziergang über den Alten Friedhof werden typische Siedlungs- und Parkvögel anhand ihres Gesangs vorgestellt. Man erfährt Interessantes über die Lebensweise der Arten und bekommt Tipps zur Förderung von Vögeln im Garten. Wer möchte, kann ein Fernglas mitbringen.
Treffpunkt ist der Spielplatz auf dem Altem Friedhof Singen, Ecke Widerholdstraße/Goethestraße. Um Anmeldung wird unter sindy.bublitz@singen.de oder Telefon 07731/85-195 gebeten.
Fotowettbewerb: Mit geschärftem Blick zum besten Naturfoto
Der Diaabend mit den 250 grauenhaftesten Fotos aus Onkel und Tantes Urlaub in Sankt Peter-Ording zählt zu den verschreckendsten Kindheitserinnerungen der älteren Generation. Allerdings ließ sich das Grauen noch steigern: Mit 150 Blumenfotos von der Landesgartenschau.
Dias zu entwickeln war teuer, Salzstangen (die zwingend dazugehörten) noch teurer, daher war die Bilderschau, die die Kinder so quälte, für die Erwachsenen eine ernste Angelegenheit. Und auch heute noch gibt es viele Menschen, die das Fotografieren der Natur mit großer Begeisterung und dem nötigen sittlichen Ernst betreiben (so lange es die Natur noch gibt).
Jetzt können alle Naturfotograf*innen in einen edlen Wettstreit miteinander treten, denn es gibt endlich wieder einmal einen Fotowettbewerb:
Die Universität Konstanz lädt alle dazu ein, sich beim Nature Positive Fotowettbewerb zu beteiligen und auf ihrem Campus das beste Naturfoto 2024 zu schießen. Erlaubt ist beim Fotowettbewerb jede Art von Kamera.
Die Artenvielfalt auf dem Campus der Universität Konstanz ist erstaunlich. Damit bieten sich gerade jetzt im Frühjahr und Frühsommer zahlreiche schöne Fotomotive – und die besten werden jetzt sogar prämiert.
Als Gründungsmitglied von Nature Positive Universities hat es sich die Universität Konstanz zum Ziel gesetzt, die Biodiversität auf dem Campus durch ihre regionalen und wissenschaftlichen Netzwerke zu fördern. In diesem Jahr sind daher Jung und Alt dazu eingeladen, die Artenvielfalt fotografisch festzuhalten und ihre besten Motive beim „Nature Positive Fotowettbewerb“ einzureichen.
Teilnahmeberechtigt sind alle, unabhängig von einer Universitätszugehörigkeit. Das Foto muss jedoch auf dem Campus der Universität Konstanz oder in der unmittelbaren Umgebung geschossen werden. In vier Kategorien ist eine Einreichung möglich: Pflanzen & Pilze, Tiere, Landschaft & Gemeinschaft sowie Menschen & Natur.
Eine Jury aus Expert*innen der Fotografie und der Biodiversitätsforschung wählt die besten Motive aus. Diese werden ab dem 8. Oktober 2024 im Bodensee-Naturmuseum und ab dem 6. November in der Bibliothek der Universität Konstanz ausgestellt und mit Vernissagen eröffnet. Als Publikums- und Jurypreis wird jeweils ein Konstanzer Geschenkgutschein im Wert von 120 Euro vergeben.
Noch bis zum 15. Juli 2024 können Fotos über ein Online-Formular eingereicht werden. Alle Informationen hierzu sind auf der Website der Universität Konstanz zu finden.
Text: MM/red.
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