Symbolbild Fahrradparken, aufgenommen am 23. Oktober 2019 am Münster in Konstanz (c) O. Pugliese

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Symbolbild Fahrradparken, aufgenommen am 5. Oktober 2019 am Münster in Konstanz © Harald Borges

Alle zwei Jahre führt der ADFC mit dem Fahrradklima-Test eine der weltweit größten Umfragen zur Zufriedenheit von Radfahrenden durch. Jetzt ist es wieder soweit: Anhand von 27 Fragen können Radelnde (und andere Menschen) zum elften Mal die Fahrradfreundlichkeit ihrer Orte bewerten. Aus den Ergebnissen errechnet der ADFC dann das Ranking der fahrradfreundlichsten Städte und Gemeinden Deutschlands.

Zuerst einmal ein Blick zurück: Worum geht’s überhaupt? An der 10. Ausgabe des ADFC-Fahrradklima-Tests damals im Jahre des Gegenwindes 2022 haben rund 245.000 Radfahrende teilgenommen. Das sind 15.000 mehr als 2020 – und so viele wie nie zuvor. Sie haben 1.114 Städte und Gemeinden bewertet, was einen neuen Rekord darstellte (2020: 1.024; 2018: 683, 2016: 539). Immer mehr Orte unter 100.000 Einwohner*innen erreichten die Mindestteilnahmezahl. Damit hat die Umfrage seit langem stetig an Beliebtheit und Aussagekraft gewonnen.

  • Konstanz hat auch 2022 wieder unter den 572 Teilnehmenden hervorragend abgeschnitten, hier die Ergebnisse.
  • Alle Ergebnisse deutscher Kommunen von 2022 finden Sie hier.
  • Sie können ab sofort an der aktuellen Befragung 2024 teilnehmen.

Die Einladung des ADFC

Macht das Radfahren in meinem Ort Spaß oder ist es stressig? Der Fahrradklima-Test als eine der weltweit größten Umfragen zur Zufriedenheit von Radfahrenden gibt Auskunft. Am 1. September startet die Zufriedenheitsbefragung in die nächste Runde. Die Ergebnisse helfen Kommunen bei Verbesserungen für den Radverkehr.

Noch bis zum 30. November 2024 können Bürger*innen das Radfahren in ihrer Kommune bewerten. „Der Fahrradklima-Test ist ein etabliertes Instrument, um die Zufriedenheit von Radfahrenden in Deutschland zu ermitteln und zu vergleichen“, erklärt Matthias Zimmermann, Vorsitzender des ADFC Landesverbandes Baden-Württemberg. „Dadurch erfahren Kommunen, wo bei ihnen besonderer Handlungsbedarf in Sachen Radinfrastruktur besteht. So können sie gezielte Maßnahmen für sichereres Radfahren umsetzen.“ Mit der Teilnahme an der Umfrage haben Radfahrende die Möglichkeit, eine direkte Rückmeldung an die politischen Verantwortlichen zur Fahrradfreundlichkeit vor Ort zu geben. Je mehr Menschen teilnehmen, desto deutlicher ist das Signal an die Kommune.

Beispiel Nürtingen: Radverkehrsverantwortlicher wirkt

Die Stadt Nürtingen hat geliefert. 2020 wurde sie noch mit einer Gesamtnote von 4,08 bewertet. 2021 wurde dann ein Radverkehrsverantwortlicher eingestellt. Die neu geschaffene Stelle dient als Anlaufpunkt für alle Belange rund ums Rad: Anfragen von Verwaltung, Verbänden und Bürger*innen werden hier koordiniert. Die neue Stelle spiegelt sich schon beim Fahrradklima-Test 2022 wider: Das erste Mal konnte die Stadt Nürtingen mit 3,71 Punkten ein Gesamtergebnis unter 4 erreichen. Damit wurde die Gemeinde eine gute Aufholerkommune im Ländle.

Das Beispiel zeigt: Der Fahrradklima-Test ist ein Indikator dafür, was die Kommune für das Fahrrad macht. Er kann gute Initiativen von Politik und Verwaltung honorieren, aber auch die Schwachstellen aufzeigen. Wo ist der Handlungsdruck besonders groß? Welche Maßnahmen fruchten und motivieren für die nächste Fahrt mit dem Rad?

ADFC

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e. V. (ADFC) vertritt bundesweit die Interessen der Alltags- und Freizeitradler*innen. Der Verein hat mehr als 230.000 Mitglieder aller Altersstufen, davon über 28.000 in Baden-Württemberg. Mehr als 1.000 Aktive in rund 65 Kreis- und Ortsverbänden im Land setzen sich ehrenamtlich im ADFC Baden-Württemberg ein. Schwerpunkte des ADFC sind

  • Verkehrspolitik
  • Unfallprävention
  • Verkehrspädagogik
  • Radtourismus, Radreisen, Bett+Bike
  • Technik, Sicherheit, Service
  • Verbraucherschutz
  • Fahrraddiebstahlschutz
  • Gesundheitsvorsorge

Der Fahrradklima-Test: Viele Jahre Erfahrung

Der Fahrradclub führt den ADFC-Fahrradklima-Test 2024 zum elften Mal durch. Neben den Basisfragen – beispielsweise zum Sicherheitsgefühl beim Radfahren und zur Breite der Radwege – gibt es in diesem Jahr Zusatzfragen zum Miteinander im Verkehr. Hier geht es etwa darum, wie Radfahrende das Verhalten von anderen Verkehrsteilnehmenden bewerten, ob es rücksichtsvoll zugeht und ausreichend Überholabstand eingehalten wird.

Die Ergebnisse werden im Frühjahr 2025 erwartet.

Text: MM/red., Bild: Harald Borges

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