Erneut steht der globale Klimastreik vor der Tür, und auch Fridays for Future ruft weltweit zu Großdemonstrationen am 15. September auf. Demostart in Konstanz um 13:30 Uhr im Herosé-Park. Die Bewegung fordert unter dem Motto „End Fossil Fuels“ international ein schnelles Ende der Ära der fossilen Brennstoffe, denn die Folgen des weltweiten Klimawandels seien längst unübersehbar.
Die Studienlage ist seit mehr als 20 Jahren eindeutig. Jährlich veröffentlichen angesehene Einrichtungen wie das Fraunhofer Institut neue Untersuchungen nicht nur über den Anstieg der globalen Durchschnittstemperaturen, sondern auch der klimakrisenbedingten Zunahme an Extremwetterereignissen.
Doch obwohl die Folgen der menschengemachten Klimakrise schon weltweit drastisch sichtbar sind, wird gerechter Klimaschutz politisch verschleppt. Die Regierung beschäftigt sich mit Kleinstprojekten, wo große Schritte notwendig sind. Selbst gemessen an den unzureichenden Klimazielen Deutschlands rechnen aktuelle Prognosen damit, dass Deutschland bei dem aktuellen politischen Kurs bis 2030 über 300 Millionen Tonnen CO2 zuviel ausstößt.
Kürzlich erst, (am 22.8.) hat der Expertenrat für Klimafragen die Bundesregierung kritisiert und darauf hinweisen müssen, dass das Klimaschutzprogramm, das die Bundesregierung verfasst hat, eine Klimaschutzlücke von mindestens 192 Millionen Tonnen CO2 bis 2030 plant. Auch die Folgewirkungen, ökologisch, ökonomisch und sozial, berücksichtigt die Bundesregierung nicht.
Somit bleibt das Papier hinter dem Klimaschutzgesetz zurück und das gleich zweimal. Somit wird Fridays for Future das Recht der Bevölkerung auf eine lebenswerte Zukunft weiter verteidigen.
Darum streikt Fridays for Future im fünften Jahr und ruft auch am 15. September wieder zu Demonstrationen auf. Nicht gegen Einzelpersonen, sondern gegen Kohle-, Öl- und Gaskonzerne, die fossile Profite über Menschenleben stellen. Und gegen eine Politik, die diese Zerstörung einer lebenswerten und klimagerechten Welt unterstützt.
„Die Ampel-Koalition begann ihre Legislaturperiode vor knapp 2 Jahren bereits mit unzureichenden Zielen zum Klimaschutz. Dass dennoch sogar diese unzureichenden Ziele bislang weit verfehlt werden, zeugt von einer Respektlosigkeit gegenüber allen Menschen, die unter den Folgen zu leiden haben und noch leiden werden“, so Dennis Barth von Fridays for Future Konstanz.
Die Folgen der Erderhitzung verschlimmern sich mit jedem Zehntel Grad exponentiell. Neben den direkten Auswirkungen wie der Zunahme von Hitzewellen und Überschwemmungen betrifft dies auch die wiederum daraus resultierenden Katastrophen, wie z.B. ein drastischer Anstieg des weltweiten Hungers und die Zerstörung ganzer Lebensräume. Deshalb ist es so wichtig, dass so schnell wie möglich drastische Maßnahmen gegen den Klimawandel ergriffen werden.
Konkret schließt sich Fridays for Future Deutschland dabei dem weltweiten und vom Expertenrat in Klimafragen angesprochenen Ende der Subventionierung fossiler Brennstoffe an. Zudem fordert Fridays for Future Deutschland eine Verschärfung des deutschen Klimaschutzgesetzes und erhöhte Investitionen in den öffentlichen Personenverkehr.
Auch ein gesetzmäßiges Klimaschutzprogramm und die Einführung des von der Ampel-Koalition angekündigten, aber nie umgesetzten Klimageldes, soll endlich kommen. „Immer wieder vertröstet die Politik uns damit, dass Maßnahmen nicht kommen könnten, weil sie ärmere Menschen finanziell belasten würden. Gerade das Klimageld aber sollte Einnahmen aus dem CO2-Preis sozial gerecht verteilen. Dass selbst das nicht kommt, zeigt einmal mehr, dass diese Verweise auf soziale Gerechtigkeit nur leere Phrasen sind“, meint Carina Winkels von Fridays for Future Konstanz.
Wann: 15.9.2023, 13:30 Uhr im Herosepark. Abschlusskundgebung gegen 15:00 Uhr im Stadtgarten.
Text und Bild: Fridays for Future Konstanz
Schreiben Sie einen Kommentar