Interkulturelle Woche Konstanz 2023, Symbolbild von Gerd Altmann auf Pixabay

Interkulturelle Woche 2023: Konstanz is(s)t international

Interkulturelle Woche Konstanz 2023, Symbolbild von Gerd Altmann auf Pixabay

Die „Stabsstelle Konstanz International“ lädt zur Auftaktveranstaltung der „Interkulturellen Woche Konstanz 2023“ am Samstag, den 23. September, um 11 Uhr auf den Münsterplatz ein. Bei einem internationalen Picknick mit Musik, Tanz und Vereinsmarkt sind alle Konstanzer*innen aufgerufen, Platz zu nehmen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Die interkulturelle Tafel bietet Platz für ca. 450 Personen.

Das Prinzip ist einfach: Jede*r bringt etwas zu Essen für sich und gerne auch zum Teilen mit den Tischnachbar*innen mit, eine Voranmeldung ist nicht notwendig. Wer keine Zeit für Essensvorbereitungen hat, wird bestimmt an den Ständen der vielen Konstan­zer Vereine und bunten interkulturellen Szene kulinarisch fündig. Getränke gibt es ebenfalls vor Ort, beispielsweise beim Stand des Interkulturellen Netzwerks Konstanz (INKO).

Im Pfalzgarten des Münsters informiert ab 14:00 Uhr die Initiative „fair.nah.logisch“ über eine nachhaltige und faire Zukunft. Und für Kinder gibt es ein durchgehendes Programm mit Kinderschminken und einer Rollenrutsche vom „KiKuZ Konstanz“.

Die „Interkulturelle Woche Konstanz“: Raum für Begegnungen und Austausch

Auch dieses Jahr wird unter dem Motto „Neue Räume denken, neue Räume gestalten“ ein vielfältiges Programm geboten. Welche alten Gedankenräume sollten verlassen und welche neuen Räume betreten werden? Wie können Verbindungen zwischen Altem und Neuem geschaffen werden? Welche Räume fehlen in Konstanz?

Dieses Jahr findet die Interkulturelle Woche übrigens aus organisatorischen Gründen leider ohne Kreuzlingen statt, was sich die kommenden Jahre hoffentlich wieder ändern lässt. Immerhin gibt es die Möglichkeit, am 27. September 2023 ab 14:00 Uhr das Café Agathu in Kreuzlingen zu besuchen – es werden mehrere Führungen angeboten. Hier engagieren sich Menschen, denen ein respektvolles Miteinander von Alteingesessenen, Zugezogenen und Menschen, die in der Schweiz Zuflucht suchen, am Herzen liegt. Das offene Café ist ein Ort für Austausch, Rückzug und Unterstützung.

Aber auch ohne eine umfassende Beteiligung der befreundeten Grenzstadt ist es den Organisator*innen wieder gelungen, rund 36 interessante Veranstaltungen auf die Beine zu stellen – darunter viele gemeinsame Koch-, Musik- und Tanztermine, Workshops und Lesungen. Hier eine kleine Auswahl der „Highlights“, das vollständige Programm kann hier abgerufen werden:

Am 22. September wird die Ausstellung „Jedes Leben zählt – Ausstellung über die Flucht über das Mittelmeer und die Seenotrettung“ um 18:30 Uhr im Café Wessenberg eröffnet. Die beeindruckende Fotoausstellung thematisiert die zivile Seenotrettung der „Sea-Eye“ im Mittelmeer. Als „Sichere-Hafen-Stadt“ beteiligt sich Konstanz an der Patenschaft des Seenotrettungsschiffes und ist somit aktive Unterstützerin der Seenotrettung von Geflüchteten, auf deren große Bedeutung die „Seebrücke Konstanz“ immer wieder mit verschiedenen Aktionen und Veranstaltungen aufmerksam macht.

„Einsam treiben wir von Land zu Lande“

So lautet der Titel einer vielversprechenden Lesung mit dem Autor Harald Roth und der Kulturwissenschaftlerin Prof. Aleida Assmann (Universität Konstanz). Roth ist Herausgeber des Sammelbandes „Kein Land, nirgends? – Flucht aus Deutschland, Flucht nach Deutschland 1933–1945 und heute“.

Schauspieler*innen des Stadttheaters Konstanz werden Texte von Menschen lesen, die nach 1933 ihre Heimat verlassen mussten und in der Fremde eine Zuflucht suchten. Autobiografische Berichte, Gedichte und Reflexionen von Georg Stefan Troller, Günther Anders, Hans Sahl, Irmgard Keun, Joseph Roth und Hannah Arendt und weiteren, unbekannten Autor*innen werden am 26. September um 18:30 Uhr im Wolkensteinsaal zu hören sein.

Vortrag zu globaler Gerechtigkeit

Im Rahmen eines internationalen Kooperationsprojektes der NaturFreunde in Deutschland werden derzeit gemeinsam und auf Augenhöhe kleine Schritte zu mehr Klimagerechtigkeit mit Gambia und Senegal entwickelt. Es werden beispielhaft Mangroven aufgeforstet, die Ufer und Küsten vor Erosion und Hochwasser schützen. Gleichzeitig werden lokale Organisationsstrukturen gestärkt, flankiert von Umweltbildungsmaßnahmen an Schulen und Universitäten.

Mamadou Mbodji, Vizepräsident der NaturFreunde International e.V. und Präsident der afrikanischen NaturFreunde, ist Mitinitiator und Kenner der Chancen und Grenzen solcher Projekte, die zu mehr Klimagerechtigkeit beitragen sollen. Am 27. September wird er im Wolkensteinsaal von den Herausforderungen der Klimakrise für Menschen in afrikanischen Ländern berichten und auf die Verantwortung des globalen Nordens bei der Reduzierung von Treibhausgasemissionen in den Ländern des globalen Südens eingehen.

„W-I-R“ in Demokratie und Einheit

Im Rahmen einer Aktion der „Stabsstelle Konstanz International“ zum Tag der Demokratie 2022 bemalten Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt unter der Leitung des Konstanzer Künstlers Bert Binnig die über fünf Meter langen Holzbuchstaben „W – I – R“ mit ihren Gedanken zur Demokratie. Diese Objekte wurden von den TBK zu einer Bank zusammengebaut, die Mitte August 2023 am Benediktinerplatz aufgestellt wurde. Am 3. Oktober (Tag der deutschen Einheit) wird die Bank eingeweiht werden. Teilnehmer*innen dieses Events haben dann die Möglichkeit, die Bank mit weiteren Gedanken und Bildern zu Frieden, Zusammenhalt und Einheit zu schmücken.

MM/ans
Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
(die Gesichter sind nach Angaben des Fotografen KI-generiert)

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