ver.di 1. Mai in Konstanz © Archiv

Heute Warnstreik bei den Kliniken Schmieder

ver.di-Fahne am 1. Mai in Konstanz © Archiv

In der Tarifrunde mit den Kliniken Schmieder hat der Arbeitgeber für die rund 2.200 Beschäftigten in bisher zwei Verhandlungsrunden kein akzeptables Angebot vorgelegt. Stattdessen erklärte er, dass die Forderung viel zu hoch sei und man doch auf die Situation im Gesundheitswesen Rücksicht nehmen müsse.

Yvonne Baumann, ver.di-Verhandlungsführerin: „Wir fordern unter anderem freie Tage für belastenden Arbeitszeiten. Aufgrund des Personalmangels nimmt die Arbeitsbelastung stetig zu. Die Beschäftigten kommen an ihre psychischen und physischen Grenzen. Zudem wollen wir endlich eine angemessene Jahressonderzahlung, die bei anderen Arbeitgebern der Branche seit Jahren schon gezahlt wird. In unserem Forderungspaket sind einige Themen enthalten, die in keiner Form übertriebene Forderungen darstellen, sondern nur ein Anschluss-Halten an andere Arbeitgeber der Branche darstellen. Es wird Zeit, dass die Kliniken Schmieder erkennen, dass die Arbeitsbedingungen attraktiv gestaltet werden müssen, um neues Personal zu bekommen und vorhandenes Personal zu halten. Respekt und Wertschätzung sehen anders aus.“

Um den Druck auf den Arbeitgeber in der dritten Verhandlungsrunde am Montag, 15. Juli zu erhöhen, sind nun alle Beschäftigten an den fünf Standorten zum Warnstreik aufgerufen. Streikende aus allen Standorten werden zu einer Streikkundgebung am Unternehmenssitz in Allensbach erwartet. Hier werden zeitgleich die Verhandlungsgespräche in die dritte Verhandlungsrunde gehen.

Ablauf in Allensbach vor der Klinik:
Ab 11:30 Uhr Streiklokal vor dem Haupteingang mit Verpflegung und Musik, 12:30 Uhr Puzzle-Aktion „Wir stehen zusammen an allen Standorten hinter den Forderungen“, 12:45 Uhr bis 13:15 Uhr Streikkundgebung.

ver.di erwartet, dass es in der dritten Verhandlungsrunde ein akzeptables Angebot seitens der Kliniken Schmider gibt. Ansonsten sind weitergehende Proteste der Beschäftigten nicht ausgeschlossen.

Daniel Fehr, Mitglied der ver.di-Verhandlungskommission: „Seit 17 Jahren wurde unser Haustarifvertrag in wesentlichen Punkten nicht an die Branchenentwicklung angepasst, weil unser Arbeitgeber seinen Schwerpunkt nur auf die Tabellenvergütung legt. Geld ist nicht alles. Es braucht dringend gute und entlastende Arbeitsbedingungen und auch eine Wertschätzung langjähriger Beschäftigter, wenn wir dieses Personal halten wollen. Wir erwarten für die Beschäftigten der Kliniken Schmieder nur das, was andere Arbeitgeber seit Jahren bereits umsetzen. Ich verstehe es, wenn unsere Beschäftigte zur Klinik nebenan wechseln, da dort die Konditionen seit Jahren schon besser sind.“

In der Tarifrunde mit den Kliniken Schmieder fordert ver.di:
– Jahressonderzahlung in Höhe eines Monatsgehalt;
– Änderungen und Verbesserungen in der Eingruppierungsordnung, u.a. Beseitigung von Ungleichbehandlungen und Aufnahme neuer Berufsabschlüsse;
– Besserstellungen des öffentlichen Dienstes zu übernehmen, um endlich TVöD-Niveau zu erreichen, u.a. freie Tage für belastende Arbeitszeiten;
– drei zusätzliche freie Tage für ver.di-Mitglieder;
– Wertschätzung für langjährige Beschäftigte.

Die Kliniken Schmieder sind auf die Neurologische Rehabilitation spezialisiert. Rund 2.200 Beschäftigte versorgen jährlich rund 14.000 neurologische Patient:innen in allen Schweregraden an den fünf Standorten Allensbach, Konstanz, Gailingen, Gerlingen-Stuttgart und Heidelberg.

Text: MM ver.di/red., Bild: Archiv

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert