Für heute Nachmittag, 17:30 Uhr, plant die Gewerkschaft ver.di eine Kundgebung auf der Marktstätte beim Kaiserbrunnen. Anlass dafür sind die Tarifverhandlungen im Einzelhandel und im öffentlichen Dienst der Länder. Im Handel hat der Unternehmerverband nur ein karges Angebot vorgelegt, während die Länder nicht einmal dazu bereit waren. Nach der Kundgebung wird demonstriert.
Seit April dauern die Lohntarifverhandlungen im Einzelhandel an. Bislang fanden fünf Verhandlungsrunden und zwei Sondierungen statt – bisher ohne Ergebnis. ver.di fordert eine Lohnerhöhung um 15 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um monatlich 200 Euro.
Außerdem verlangt die Gewerkschaft, dass der Tarifvertrag allgemeinverbindlich erklärt wird. Dann käme eine Lohnerhöhung allen Beschäftigten im Einzelhandel zugute – also auch jenen, deren Unternehmen nicht tarifgebunden sind. Das gilt etwa für die Lohnabhängigen bei Edeka Baur.
Die Unternehmensseite hat hingegen nur ein mageres Angebot vorgelegt: Erhöhung der Löhne und Gehälter rückwirkend ab Juli 2023 um 5,3 Prozent, ab April 2024 um weitere 3,1 Prozent. Das entspricht einer weiteren Reallohnkürzung. Und natürlich lehnt sie die Allgemeinverbindlichkeit des Tarifvertrags ab. „Um Druck auf die Arbeitgeberseite zu machen, gehen die Streikenden auf die Straße“, heißt es dazu in einer ver.di-Mitteilung.
Am Protest beteiligen sich auch Beschäftigte der Landeseinrichtungen. Für diersen Bwreich fordert ver.di eine Entgelterhöhung um 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro; zudem eine Anhebung der Azubi- und Praktikant:innen-Löhne um 200 Euro monatlich. Die Verhandlungsführung der Länderseite hat dazu noch nicht mal ein Angebot unterbreitet.
Deshalb die Kundgebung und die Demonstration am heutigen Nachmittag. Treffpunkt: Marktstätte Konstanz, Zeit: 17.30 Uhr.
Text und Foto: Pit Wuhrer. Das Bild entstand während einer Protestaktion vor Karstadt im Juni 2023.
Schreiben Sie einen Kommentar