
500 Milliarden Neuverschuldung für die verlotterte Infrastruktur, unbegrenzte Kreditaufnahme für immer mehr Rüstung: Die neue Regierung zeigt, wo ihre Prioritäten liegen. Aber nicht alle sind damit einverstanden. Heute demonstrieren junge Linke und Grüne für eine bessere, soziale und zukunftsorientierte Bildungspolitik.
So kann es nicht mehr weitergehen. Zu diesen Schluss kamen die Linksjugend solid’ und die Grüne Jugend Konstanz, als sie das Regierungsprogramm gelesen hatten. Und gehen jetzt auf die Straße. Hier ihre Pressemitteilung:
In das Militär und die Infrastruktur wird im Sondervermögen ausgiebig investiert, doch für die Bildung ist dann „kein Geld da“? Es mangelt deutschlandweit in allen Schulen an Bildungsmaterialien, Lehrkräften, Digitalisierung und Fachpersonal. Es sind nicht genug Bücher da oder sie sind veraltet, Unterrichtsstunden fallen massenweise aus, Tablets und digitale Medien werden nur teilweise genutzt oder es gibt nicht genügend Personal, um die Tablet-Nutzung zu betreuen.
Außerdem wird an Schulen immer noch zu wenig auf Inklusion und Chancengleichheit geachtet. Kinder und Jugendliche ohne Unterstützung von Zuhause und mit wenigen finanziellen Mitteln haben weitaus schlechtere Chancen, als solche mit Akademiker*innen als Eltern.
Wir fordern bundesweite Investitionen in Bildung, für ein Bildungssystem, das niemanden zurücklässt.
Doch auch direkt in Konstanz gibt es Dinge, die ausreichende Investitionen und Veränderung benötigen. Es ist zum Beispiel lange bewiesen, das Schüler*innen später am Tag deutlich aufnahmefähiger sind und ein späterer Schulbeginn die Lernatmosphäre verbessert. Zusätzlich fordern wir kostenloses Mittagessen in der Mensa, um Familien mit niedrigem Einkommen zu entlasten. Zu einer guten und fairen Mensa gehört aber auch der Bezug von regionalem Essen und eine Verbesserung der Essensqualität.
130 Milliarden aus dem „Sondervermögen“
„Jetzt, nach der Veröffentlichung des Sondervermögens und des Sondierungspapiers von Union und SPD müssen wir laut werden. Wir, junge Menschen, sind die Zukunft und können nicht im Stich gelassen werden. Es kann nicht sein, dass Schulen zerbröckeln, ununterbrochen Lehrkräfte fehlen und wir Schulbücher von 2010 haben“, sagt Mila Brodbeck von der Linksjugend solid‘ Konstanz.

„Wir fordern die Bundes- und Landesregierung zusammen mit den lokalen Schulen und Hochschulen in Konstanz auf, zu reagieren und die nächste Generation nicht im Stich zu lassen. Es braucht jetzt bundesweit mindestens 130 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen, wie von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) bereits gefordert, die in Bildung investiert werden und auch lokal muss Geld für die Schulen locker gemacht werden“, sagt auch Lilly Rehm von der Grünen Jugend in Konstanz.
Mit unserer Demonstration am 30. April fordern wir die Konstanzer Schulleitungen und die Bundesregierung zum Handeln auf.
Die Versammlung startet mit einer kurzen Kundgebung um 11:30 Uhr im Herose Park, danach führt der Demozug über die Fahrradbrücke, am Alexander von Humboldt Gymnasium und dem Ellenrieder Gymnasium vorbei zum Münsterplatz. An den beiden Gymnasien wird es jeweils eine Zwischenkundgebung geben.
Text: Medienmitteilung / pw
Foto Geschwister-Scholl-Schule Konstanz: Pit Wuhrer
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