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„Heldin“: Eine von vielen

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Passend zur aktuellen Tarifrunde im öffentlichen Dienst – zu dem ja auch das staatliche Gesundheitswesen zählt – läuft in den Kinos derzeit ein Film, der unbedingt sehenswert ist.

Immer im Stress und im Laufschritt durch die Krankenhausgänge und die Krankenzimmer – das ist die Arbeitssituation von Krankenpfleger:innen in vielen Kliniken. Der Film „Heldin“ zeigt den Alltag der Krankenpflegerin Floria in einem Kantonsspital in der Schweiz. Es ist ein Spielfilm, der präzise wie ein Dokumentarfilm sehr eindrücklich zeigt, wie es in den Kliniken zugeht. Und unter welchen Anforderungen und Bedingungen das Personal arbeiten muss. 

Viel zu viel Arbeit für viel zu wenig Personal, ein Telefon, das ständig klingelt, Aufgabe reiht sich an Aufgabe: Kranke in den OP schieben, Kranke im OP abholen, im Dauerlauf durch die Spätschicht, Schmerzmittel verteilen, Familienangehörige anhören, Kranke trösten, aufgebrachte Patient:innen beruhigen – und immer den Überblick behalten.

„Heldin“ ist ein bewegender und tiefgründiger Film, der das Publikum mit seiner authentischen Erzählweise und Kraft fesselt. Und mit dem zunehmenden Stress der Hauptprotagonistin und mit zunehmendem Tempo auch den Blutdruck des Publikums steigen lässt. 

Der Film zeigt – mit hervorragender Besetzung und großartiger schauspielerischer Leistung –, wie es um das Gesundheitswesen bestellt ist. Er ist eine direkte Kritik am System, bei dem es nur um wirtschaftliche Zahlen geht, während die Menschen unter die Räder geraten. 

Im Abspann wird darauf hingewiesen, dass im Jahr 2030 in der Schweiz 30.000 Stellen nicht besetzt werden können und in Deutschland schätzungsweise 260.000 Stellen offen sind. Eine direkte Auswirkung davon wird eine steigende Sterberate sein. Der Film ist ein Warn- und Weckruf an die Politik, endlich etwas zu unternehmen!

Er ist auch ein Appell an uns alle, die Menschen, die im Gesundheitsbereich, im öffentlichen Dienst und im Dienstleistungssektor tätig sind, mit Respekt und Anstand zu behandeln. Und ihre Arbeit zu schätzen.

Text: Ulrike Wuhrer

Der Trailer zum Film ist hier zu sehen.
„Heldin“ läuft derzeit im Cineplex Singen und im Cinestar Konstanz.

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