Vergangenen Sonntag demonstrierten erneut über 200 Menschen in Konstanz, organisiert von der Gruppe Rettet Gaza, um einen „sofortigen Waffenstillstand und das Ende des Völkermords in Gaza“ zu verlangen. Sie prangerten die Reaktionen deutscher Politiker auf die Gewalt in Gaza an und forderten, „dass diese für ihre Unterstützung des Völkermords zur Rechenschaft gezogen“ werden sollen.
Hier die leicht gekürzte Pressemitteilung der Veranstalter:
Seit dem siebten Oktober 2023 sind über 37 000 Menschen, davon über 15 000 Kinder getötet worden, aufgrund der zerstörten Infrastruktur ist die Dunkelziffer wahrscheinlich höher. Deutlich über 100 000 Menschen im Gaza Streifen, etwa 5 % der Bevölkerung, sind inzwischen entweder getötet oder verletzt. Über 200 Menschen starben zuletzt in einem der neuesten israelischen Massaker, dem Nuseirat Massaker, als die israelische Armee das gleichnamige Flüchtlingslager bombardierte, um vier Geiseln zu befreien. Während die meisten hochrangigen Politiker in der Welt das neueste Blutbad als Massaker verurteilten, bezeichnete der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz die Aktion als „ein wichtiges Zeichen der Hoffnung“.
„Die Reaktion der deutschen Politiker auf das neueste Massaker zeigt die absolute Verachtung, die die deutsche Politik Palästinensern entgegenbringt. Gemeinsam mit Netanjahu gehören die deutschen Politiker, die diesen Völkermord unterstützen, vor Gericht.“, erklärte Khalidi Kashmiri von Rettet Gaza.
Vergangenen Monat hatte der internationale Strafgerichtshof (IStGH) einen Haftbefehl gegen den israelischen Premierminister beantragt. Vor dem anderen internationalen Gericht, dem internationalen Gerichtshof (IGH), läuft aktuell ein Prozess gegen Israel wegen Völkermords. In einer ersten Entscheidung hatte das Gericht im Januar bereits erklärt, dass es plausibel sei, dass Israel aktuell einen Völkermord begehe. Ende Mai forderte der IGH Israel dann auf, die Invasion Rafahs unverzüglich zu beenden.
Neben Israel befindet sich auch Deutschland vor Gericht wegen Beihilfe zum Völkermord. Ende April entschied der IGH auch hier, dass es plausibel sei, dass Deutschland Beihilfe leiste und entschied damit den Fall weiter zu verfolgen.
Nun hat das Genfer Internationale Friedensforschungsinstitut (GIPRI) Ende letzten Monats den IStGH aufgefordert, die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, wegen „Beihilfe zu Kriegsverbrechen und Völkermord, die von Israel begangen wurden“, anzuklagen.
„Wir unterstützen die zahlreichen Prozesse wegen Beihilfe zum Völkermord. Politiker:innen müssen für ihre Taten zur Verantwortung gezogen werden!“ kommentierte Ed Kurdy von Rettet Gaza.
Text und Bild: Veranstalter
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