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Engagiert und widerspenstig: Wer wars? (33)

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Der undankbare Schüler

Hielten die Holländer sie eigentlich für blöd? Schwärmten in ihren Schulbüchern von Freiheitshelden wie Wilhlem von Oranien und Garibaldi und dass kein Recht heiliger sei als das auf Selbstbestimmung. Aber wenn ihre Kolonien dieses Recht dann für sich beanspruchten, ließen sie die Armee aufmarschieren und die Aufmüpfigen verhaften! Vermutlich müsse man nun selbst Gewalt anwenden, um dieses Tyrannenregime loszuwerden, erklärte er 1928 einem Den Haager Gericht, lang werde es sich in Indonesien jedenfalls nicht mehr halten können.

Dabei hatte der 1902 auf Sumatra geborene Enkel eines Islamgelehrten durchaus vom Kolonialsystem profitiert: Er konnte die weiterführende Schule besuchen und nach Ende des Ersten Weltkriegs sogar in Rotterdam Ökonomie studieren. Dort ging ihm allerdings sehr schnell auf, wie rücksichtslos diese auf ihre Kultur so stolze Nation Südostasien ausbeutete. Zwangsarbeit, bittere Armut, Analphabetentum und eine katastrophale medizinische Versorgung – das war alles, was dreihundert Jahre niederländische Kolonialverwaltung den IndonesierInnen gebracht hatten.

Noch in Europa begann er sich für die Unabhängigkeit zu engagieren, warb auf internationalen Konferenzen um Unterstützung und tauschte sich mit anderen Befreiungsbewegungen, etwa in Indien und Ägypten, aus. Dass er damals in der Zeitschrift Free Indonesia den Abbruch der Zusammenarbeit mit dem Kolonialregime propagierte, brachte dem Sechsundzwanzigjährigen die erste Haftstrafe ein. Die zweite folgte sechs Jahre später in Jakarta, als er bereits einer der führenden Köpfe der Unabhängigkeitspartei Indonesiens war. Seine anschließende Verbannung wurde 1942 von den einrückenden Japanern aufgehoben.

Zwei Tage nach Kapitulation der asiatischen Besatzer im August 1945 konnte er mit seinem Mitstreiter Sukarno dann endlich die unabhängige Republik Indonesien ausrufen. Wirklich frei war diese aber erst, als die Niederländer vier Jahre später – entnervt von der indonesischen Guerilla und zunehmendem internationalen Druck – ihr ehemaliges Gewürzparadies tatsächlich verließen.

Wer war der 1980 verstorbene Vizepräsident, Premier und Miterfinder der Blockfreien Staaten, der den Aufbau des Genossenschaftswesens als tragende Säule der Wirtschaft vorantrieb und sich 1956 überraschend aus der Politik zurückzog?

Text: Brigitte Matern

Auflösung des Rätsels

Diesmal fragten wir nach dem indonesischen Unabhängigkeitsstrategen, Politiker und Publizisten Mohammad Hatta (1902–1980). Nach seinem Ausscheiden aus der aktiven Politik wurde Hatta ein Kritiker der zunehmend autoritären Gelenkten Demokratie des Staatspräsidenten Sukarno. Dessen Nachfolger Suharto errichtete 1965 nach einem fingierten gescheiterten Staatsstreich, der den Linken angedichtet wurde, eine langjährige Diktatur. Als Drahtzieherin dieses Coups, dem ein Massaker an über einer halben Million KommunistInnen folgte, wird die CIA vermutet.
brm

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