Es gibt Instrumente, bei deren purem Anblick den Menschen unversehens heitere Stimmungen durchströmen. Nein, hier ist nicht von Hackbrett oder Triangel die Rede, so humoristisch sie auch sein mögen, sondern von der Ukulele, die etwa Marilyn Monroe in „Some like it hot“ so kleidsam zu spielen verstand. Demnächst gibt es gar eine musikalische Weltreise mit dem Ukulele Orchestra of Great Britain.
Der britische Humor ist ebenso berühmt wie gefürchtet, aber er hat der Insel etwas geschenkt, das es in Deutschland lange sehr schwer hatte: Musik als nicht ganz bierernste Veranstaltung, die die angeblichen Grenzen zwischen Kunst und Klamauk gnädig ignorierte. Daher ist es umso erfreulicher, dass das Ukulele Orchestra of Great Britain demnächst in Singen auftritt, denn diese Combo macht auch im vierten Jahrzehnt ihres Bestehens ganz einfach großen Spaß, und das liegt nicht nur an ihren putzigen Instrumenten. Die Musiker*innen kombinieren perfekt Musik, Popkultur und britischen Humor und beweisen, dass es jedes Musikstück der Welt wert ist, auf der Ukulele neu interpretiert zu werden, auch wenn man so manches Stück kaum wiedererkennt.
Das Londoner Orchester wurde im Jahre 1985 gegründet. Mit kleinen und großen Instrumenten in hohen und tiefen Registern reizt die Truppe die Grenzen der Ukulele aus – egal, ob es sich um komplizierte Melodien, einfache Klangfolgen oder komplexe Akkorde handelt. Pop, Rock, Punk, Klassik, jedes Genre ist vertreten. Von Tschaikowsky über Otis Redding und Spaghetti-Western-Soundtracks bis hin zu Nirvana geht das Orchester auf „eine Weltreise nur mit Handgepäck“ und schenkt dem Hörer „One Plucking Thing After Another“
Ein Konzert des Ukulele-Orchesters ist eine virtuose, aber lustige Veranstaltung, bei der nur die „Bonsai-Gitarre“ und eine Menagerie von Stimmen auftreten. Es gibt keine Drums, Pianos, Backing-Tracks oder Banjos, keine Pitch-Shifter oder elektronische Tricks. Inzwischen haben die „Ukes“ Fans auf der ganzen Welt, und ihre Konzerte sind als absolute Highlights bekannt.
Sowohl die Schönheit als auch die Leere populärer und anspruchsvoller Musik, das Pompöse und das Triviale, das Bewegende und das Amüsante werden von den Ukes offengelegt. „Manchmal kann ein törichtes Lied ein Publikum mehr berühren als hohe Kunst; manchmal entpuppt sich Musik, die sich selbst zu ernst nimmt, als urkomisch“, weiß das Ensemble. „Sie werden vielleicht nie mehr auf die gleiche Weise über Musik nachdenken, wenn Sie der verdorbenen Musikwissenschaft der Ukes ausgesetzt waren!“
Praktische Informationen
Konzert
Donnerstag, 18.01.2024, um 20:00 Uhr in der Stadthalle Singen.
Karten
Karten ab 18 Euro
Aboservice & Ticketing Stadthalle, Hohgarten 4, 78224 Singen, geöffnet Dienstag und Donnerstag, jeweils 11:00–13:00 Uhr sowie nach Vereinbarung.
Tel. 07731 85-504, Mail senden.
Bei allen Reservix-Vorverkaufsstellen und im Internet.
Text: MM/red
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