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„Die Provinz lebt“: Weltladen Konstanz

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In Konstanz ist er längst eine etablierte Institution: der Weltladen des Arbeitskreises „Dritte Welt“ e.V.  Seit vier Jahrzehnten unterstützt er Bewegungen, Kooperativen und Initiativen im Globalen Süden – durch den Verkauf von fair erzeugten Bio-Produkten und durch eine beharrliche Informationsarbeit. Warum die Engagierten das tun und welche Kriterien sie anlegen, schildert ihr Beitrag.

Name: Aktionskreis „Dritte Welt“ e.V.

Unser Anliegen: Wir setzen uns mit dem „fairen Handel“ auseinander, unterstützen Projekte und Kampagnen hier und in verschiedenen Ländern des Südens, informieren uns und andere über Welthandelsstrukturen und politökonomische Zusammenhänge.

Wie wir arbeiten: Wir betreiben den Weltladen und verkaufen überwiegend bio+faire Lebensmittel sowie Handwerkswaren. Diese beziehen wir vor allem aus selbstverwalteten Betrieben, in denen vergleichsweise gerechtere und menschenwürdigere Arbeitsbedingungen umgesetzt werden. Wir bieten außerdem ein ausgewähltes Sortiment an Büchern, Zeitschriften sowie auch zahlreiche Weltmusik-CDs und DVDs mit Filmen und Dokumentationen zu internationalen Themen an. Unseren Weltladen verstehen wir nicht als reines Verkaufslokal, sondern auch als Treffpunkt, an dem jede:r sich – bei einem Kaffee/Tee  – informieren und austauschen kann.

Wir sind derzeit: zehn Engagierte und freuen uns über interessierte Menschen, die im Weltladen mitmachen wollen. Alle MitarbeiterInnen sind ehrenamtlich, also unentgeltlich aktiv, da wir unsere Arbeit als sozialpolitisches Engagement begreifen.

Uns gibt es seit: Der Verein Aktionskreis Dritte Welt e.V. existiert seit 1981, der erste Weltladen wurde in der Rheingasse 7 am 1. August 1981 eröffnet.

Wir finanzieren uns durch: Verkaufserlöse, Mitgliedsbeiträge und Spenden – die jeweiligen Überschüsse werden an Projekte und Kampagnen weitergeleitet. Im Plenum wird entschieden, wer bzw. was unterstützt wird, so auch Opfer von Katastrophen und Kriegen. 

Wir wünschen uns, dass wir mit unserem Engagement Erfolg haben, die internationalen Wirtschaftsstrukturen zu verändern im Sinne der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.

Uns kann man hier erreichen:
Weltladen Konstanz, Rheingasse 13, 78462 Konstanz
Telefon: +49 7531 15817
Öffnungszeiten:
Montag – Freitag 16–18 Uhr
Freitag 10–12 Uhr
Samstag 10– 14 Uhr
Plenum: Jeden 1. Montag des Monats um 18:15 Uhr im Weltladen

Was es sonst zu sagen gibt:

Die Fairtrade-Standards umfassen:
– direkter Handel mit den ProduzentInnen unter Ausschluss von Zwischenhändlern
– Zahlung von festgelegten Mindestpreisen, die über dem Weltmarktpreis liegen
– Zahlung von Bio- und Sozialaufschlägen
– langfristige Handelsbeziehungen
– Vorfinanzierung der Produktion
– arbeitsrechtliche Mindeststandards sowie Verbot von Zwangs- und Kinderarbeit
– nachhaltige und umweltschonende Wirtschaftsweise

Der Weltladen Konstanz vertritt den Anspruch, dass sich diese Fairtrade-Standards auf alle am fairen Handel Beteiligten beziehen müssen: auf die ProduzentInnen, auf die Importorganisationen und alle Geschäfte und Supermärkte, die Fairtrade-Produkte anbieten.

Es geht uns um mehr als Fairtrade-Standards. Wenn schon ein Siegel, dann bevorzugen wir das WFTO (World Fair Trade Organisation) und das Naturland Fair Siegel
– Non-Profit:
 Wir engagieren uns gegen das herrschende Prinzip der Gewinnmaximierung.
–Auswahl von Projekten und Produkten: Wir berücksichtigen Produktionszusammenhänge, die auch innerhalb der Fairtrade-Struktur weniger Chancen haben, d.h. marginalisierte Bevölkerungsgruppen, indigene Strukturen u. sozialpolitische Projekte.
– Unabhängigkeit: Erhalt und Aufbau regionaler Märkte in den Herkunftsländern sollen gegen die Abhängigkeit vom Export unterstützt werden.
–Bio-Zertifizierung: Wir bevorzugen Zertifizierungsorganisationen aus den Ländern/Kontinenten, aus denen die Waren stammen.
– Transparenzbezüglich Zielsetzung, Besitzverhältnisse, Handelswege und Kriterien für die Auswahl von HandelspartnerInnen.
– Weltwirtschaft(un)ordnung: Auch der faire Handel bewegt sich innerhalb des herrschenden ungerechten Weltwirtschaftssystems. Wir arbeiten daran, gesellschaftskritisches, emanzipatorisches und politisches Bewusstsein zu fördern, um Grundlegendes zu verändern.
– Informations- und Öffentlichkeitsarbeit: Wir bemühen uns, über die angebotenen Produkte, die Projekte, die Herkunftsländer, die Lebens- und Arbeitsbedingungen der ProduzentInnen sowie über die Strukturen des internationalen Handels zu informieren. Dabei  greifen wir auch aktuelle und brisante Themen auf und arbeiten mit anderen engagierten Gruppen vor Ort zusammen.

Wir sind auch online präsent:
Homepage: www.weltladen-konstanz.de
Mailadresse: info@weltladen-konstanz.de


In der seemoz-Reihe „Die Provinz lebt“ stellen sich soziale, basisnahe, ökologische und andere progressive Initiativen, Gruppen und Bündnisse im Bodenseeraum vor. Wer seine/ihre Organisation hier präsentieren möchte: eine Mail an info@seemoz.de genügt!

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