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Wer Augen im Kopf hat, wird sie in Konstanz schon mal gesehen haben: Fast 300 Messingwürfel stecken vor Haustüren im Asphalt oder zwischen Pflastersteinen. Und jeder nennt die Namen und Schicksale von Nazi-Opfern, deren – zuvor gründlich recherchierte – Geschichte auf der Website erzählt wird. Doch die Initiative leistet noch viel mehr …
Name: Stolpersteine für Konstanz – Gegen Vergessen und Intoleranz
Unser Anliegen: Die Initiative „Stolpersteine für Konstanz – Gegen Vergessen und Intoleranz“ arbeitet seit 2005 an der Aufarbeitung von Biografien von Verfolgten des Nationalsozialismus: Juden und Jüdinnen, politisch und religiös Verfolgte, „Euthanasie“-Opfer, Opfer der Zwangssterilisationen, Deserteure, Sinti/Roma und Homosexuelle erhalten so auch in Konstanz ihre Identität und ihre Würde zurück.
Wie wir arbeiten: Die Initiative „Stolpersteine für Konstanz – Gegen Vergessen und Intoleranz“ organisiert einmal jährlich die Verlegung von neuen Stolpersteinen in Konstanz. Hierzu laden wir auch Angehörige ein und heißen sie in Konstanz herzlich willkommen. Zur Verlegung gibt es immer auch ein umfangreiches inhaltlich passendes Rahmenprogramm.
Über die Verlegung hinaus halten wir langjährig den Kontakt zu Angehörigen und sie wissen, dass sie jederzeit in Konstanz willkommen sind.
Wir organisieren jährliche Gedenkveranstaltungen anlässlich
● des Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar,
● der Deportation der badischen und Saarpfälzer Juden und Jüdinnen in das Lager Gurs (Südfrankreich) am 22. Oktober,
● der Novemberpogrome am 9. November. Ebenfalls am 9. November finden von 18 bis 18:30 Uhr Mahnwachen und Putzaktionen an den Stolpersteinen statt.
Des Weiteren organisieren wir zahlreiche Vortragsveranstaltungen, Kurzprojekte und Zeitzeug:innenbesuche an Schulen sowie Stadtrundgänge zum Thema Stolpersteine,NS-Zeit in Konstanz, Antisemitismus und Antifaschismus.
Uns ist es wichtig, unsere Projekte als Kooperationsprojekte umzusetzen, wie beispielweise mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Konstanz e.V.,dem Kulturamt der Stadt Konstanz, der Synagogengemeinde Konstanz, dem Theater Konstanz, der Universität Konstanz, der Volkshochschule Landkreis Konstanz und vielen anderen.
Uns gibt es seit: 2005
Wir sind derzeit: eine offene Gruppe; es arbeiten rund 15 Menschen aktiv mit.
Wir finanzieren uns durch: einen städtischen Zuschuss und Spenden.
Das waren bisher unsere größten Erfolge:
● Konzeptionierung und Gestaltung einer Wanderausstellung zum Thema Stolpersteine und Gedenkformen für argentinische Schulen in Kooperation mit dem Auswärtigen Amt und der Deutschen Botschaft, Buenos Aires.
● Installation eines durch Schüler:innen aller Schulformen entwickelten Mahnmals zum Gedenken an die Oktoberdeportation 1940 am Bahnhof Petershausen.
● Konzeption und Umsetzung einer Ausstellung für die Opfer von Zwangssterilisationen und „Euthanasie“-Morden.
Wir würden uns über MitstreiterInnen freuen, und zwar: Jede:r, der/die gerne mitmachen möchte, ist herzlich willkommen.
Uns kann man hier erreichen: Katrin Brüggemann, Telefon 07531-9914490, E-Mail: stolpersteine-konstanz@posteo.de. Wir treffen uns ca. alle sechs Wochen in der Volkshochschule. Alle Termine unter https://www.stolpersteine-konstanz.de/category/aktuelles
Was es sonst zu sagen gibt: Wir freuen uns, dass das Projekt so großen Anklang findet und wir auch seitens der Stadt Konstanz sehr große Unterstützung erfahren.
Aktuell sind wir an der Umsetzung von Informations- und Gedenkstelen für Konstanzer Opfer von Zwangssterilisierungen und „Euthanasie“-Morden, die durch dasBürgerbudget der Stadt Konstanz finanziert werden.
Wir sind auch online präsent:
Website: www.stolpersteine-konstanz.de
Facebook: https://www.facebook.com/stolpersteine.konstanz
In unserer seemoz-Reihe stellen sich soziale, basisnahe, ökologische und andere progressive Initiativen, Gruppen und Bündnisse im Bodenseeraum vor. Wer seine/ihre Organisation hier präsentieren möchte: eine Mail an info@seemoz.de genügt!
Die bisherigen Beiträge stehen in unserer Rubrik „Die Provinz lebt“
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