Zahlreiche Radfahrnachrichten erreichten uns in den letzten Tagen: In Petershausen und im Paradies geht es um geschütztes Fahrradparken, und an einigen Stellen der Stadt gibt es zusätzliche Panzersperren. Vielleicht kommen irgendwann sogar eine weitere Brücke plus ein Stück vom Fahrradparadiesle in Petershausen. Eine Frage bleibt: Wann kommen die Rikschas nach Konstanz?
Zum Auftakt jener Jahreszeit, in der Sonntags- und Schönwetterfahrer*innen aufsatteln (jene Wippsteerte also, die echte Fahrrad-Freaks lieber im Straßengaben als vor sich auf dem Radweg sehen) häufen sich die Nachrichten über den direkt bevorstehenden Anbruch des Zeitalters der Drahtesel*innen. Hier eine Blütenlese.
Fahrradparkplätze im Paradies
Die erste Sammelgarage für Fahrräder im Paradies befindet sich derzeit in der Ausschreibungsphase und wird bis zur Sommerpause in der Wallgutstraße 21 errichtet. AnwohnerInnen, die Interesse haben, an diesem Standort einen sicheren, trockenen Platz für ihr Fahrrad zu mieten, können sich per Mail melden. Sie werden benachrichtigt, wenn die Plätze vergeben werden.
Fahrradboxen am Bahnhaltepunkt Fürstenberg zu vermieten
Die Stadt Konstanz vermietet am Bahnhaltepunkt Fürstenberg abschließbare Fahrradboxen an DauermieterInnen, die ihr Fahrrad dort trocken und sicher abstellen wollen. Aktuell sind in Fahrtrichtung Allensbach vier Boxen frei, in Fahrtrichtung Konstanz ist noch eine zu vermieten.
Die jährliche Miete für eine neu vermietete Fahrradbox beträgt in diesem Jahr 67,23 Euro. Ab dem Jahr 2025 wird dieser Betrag mehrwertsteuerpflichtig, sodass die Bruttomiete dann 80 Euro beträgt. Dies entspricht einer derzeitigen Monatsmiete von 7,56 Euro, ab 2025 dann von 9 Euro.
Wer Interesse hat, kann sich per E-Mail an liegenschaften@konstanz.de oder telefonisch an Siegfried Weiss vom Amt für Liegenschaften und Geoinformation, 07531/900-2595, wenden.
Für die Vermietung werden folgende Angaben benötigt:
- Name und Postanschrift des Bewerbers / der Bewerberin
- Gewünschte Fahrtrichtung
- Info, ob auch eine Box auf der anderen Seite der Gleise in Frage kommt
Fahrradboxen an anderen Standorten in Konstanz sind in Planung und werden rechtzeitig bekanntgegeben. Weitere Informationen gibt es hier.
Rikschas für Konstanz
Hier eine Einladung zweier engagierter Mitmenschen:
Liebe Interessierte,
wir wollen etwas für unsere älteren Mitbürger tun.
In Konstanz bildet sich gerade ein Kreis, der ein „Rikschaprojekt“ auf die Beine stellen will.
Wir planen, in Zusammenarbeit mit der bundesweit bekannten Aktion „Radeln ohne Alter“, einen Verein in Konstanz zu gründen.
Ziel ist es, Konstanzer Senioren in der Stadt Rikschafahrten und damit eine „mobile Teilhabe“ am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Und das in allen Bereichen: Zum sonntäglichen Gottesdienst, zum Einkaufen, oder um den Aufenthalt am See zu genießen. Dafür müssen Strukturen geschaffen und aufgebaut werden, Sponsoren und Kooperationspartner gesucht, Stiftungen angeschrieben und Ehrenamtliche gewonnen werden.
Ziel ist es, dass in verschiedenen Stadtteilen bald Rikschas bereitstehen, die genutzt werden können.
Wir suchen nun im Stadtseniorenrat, unter Pensionären, bei Kirchen, Vereinen, Wohlfahrtsverbänden, Senioreneinrichtungen und in der gesamten Stadtgesellschaft Interesse für dieses Projekt zu wecken und zur Mitarbeit zu motivieren.
Für alle Interessierten planen wir
am Dienstag, den 30.April, um 19 Uhr im Treffpunkt Petershausen
eine erste Informationsveranstaltung.
Sollten Sie einsteigen wollen oder sollten Sie in irgendeiner anderen Weise dieses Projekt unterstützen oder sich daran beteiligen wollen, dann melden Sie sich bitte bei uns.
michael.buchmueller@t-online.de oder Otto.Eblen@hsgkonstanz.de
Zukunftsmusik
Der Arbeitskreis Rad- und Fußverkehr, in dem Lokalpolitik und Verwaltung mit diversen Interessenvertreter*innen sowie der Polizei zusammensitzen, hat offiziell nichts zu entscheiden, ist aber ein gutes Stimmungsbarometer dafür, welche Ideen in der Bürgerschaft und wahrscheinlich auch im Gemeinderat Anklang finden könnten.
Bei dessen letzter Sitzung wurden unter anderem zwei Grobplanungen besprochen, die vielleicht irgendwann einmal das Radeln in Konstanz und darüber hinaus revolutionieren könnten.
- Das sind zum einen die derzeit von einem Ingenieurbüro untersuchten Routen für eine Radschnellverbindung von Konstanz Richtung Reichenau und Allensbach, die diese Strecke dereinst auch für pfeilschnelle E-Bikes ertüchtigen sollen.
- Zum anderen aber ging es um ein Thema, das in Konstanz für weit mehr Aufsehen sorgen wird: Eine weitere, dringend benötigte Rad- und Fußverkehrsbrücke, die quasi als Verlängerung der Schneckenburgstraße hin zum Winterersteig den Rhein überqueren soll. Die Zufahrt von der Reichenaustraße aus würde dann über den auszubauenden Fußweg neben dem Biergarten der L’Osteria erfolgen.
Aber wie gesagt: Das ist Schnee von übermorgen …
Schneller könnte es mit der fahrradfreundlichen Gestaltung der St.-Gebhard-Straße als Fahrradstraße gehen und der Umsetzung der Idee, in Petershausen-West eine komplette Fahrradzone zwischen Schneckenburgstraße, Reichenaustraße und Jahnstraße auszuweisen. Dabei herrscht allerdings noch Uneinigkeit, ob und wenn ja wie viele Autostellplätze dafür wegfallen.
Mehr Radabstellanlagen
Mit Abstellanlagen am Bahnhof Petershausen und am Seerheincenter wurden jetzt weitere Standorte mit neuen Fahrradbügeln ausgestattet. Zudem sind an sechs Standorten in der Altstadt Anlehnbügel hinzugekommen. Dazu zählen die Standorte Fischmarkt (20 Anlehnbügel), Stadtgarten (nördlich vom Konzilgebäude, 12), Hafen (südlich vom Konzilgebäude, 16), Hafen (Zugang zur Imperia, 22), Spiegelhalle (10) und Sea Life Center (10).
Am Seerheincenter in Petershausen wurden die bisherigen „Felgenkiller“ ausgetauscht – zugunsten des im Stadtgebiet üblichen fahrradfreundlichen Modells aus Rundrohr. Zudem wurden dort weitere Fahrradbügel montiert, sodass die Kapazität dort für 104 Fahrräder ausreicht.
Auf der Nordseite unterhalb der Z-Brücke am Bahnhof Petershausen stadtauswärts kamen 40 Bügel neu hinzu. Das entspricht einer Kapazität für 80 Fahrräder. Zuvor wurden südlich der Bahnlinie 49 Fahrradbügel für 98 Fahrräder montiert, die frei zugänglich und durch die Brücke (halbwegs) wettergeschützt sind.
Mit Radfahrerwünschen: Stets einen warmen Sattel unterm Arsch, die Nase im lauen Rückenwind und immer steil bergab!
Texte: Diverse, O. Pugliese
Symbolbilder: Harald Borges; Verkehrsschilder: Wikipedia. Dieses Werk gilt gemäß dem deutschen Urheberrecht als gemeinfrei, weil es Teil der Statute, Verordnung oder ein gesetzlicher Erlass (Amtliches Werk) ist, das durch eine deutsche Behörde bzw. durch ein deutsches Gericht veröffentlicht wurde (§ 5 Abs.1 UrhG). Links: Zeichen 244.3: Beginn einer Fahrradzone. Mit der Novelle vom 20. April 2020, die als „Vierundfünfzigste Verordnung zur Änderung straßenverkehrsrechtlicher Vorschriften“ in die Straßenverkehrsordnung von 2013 integriert wurde, sind einige neue Verkehrszeichen erlassen worden. Das Zeichen 244.3 ist in folgenden Größen erhältlich: 600×600 und 840×840 mm. RWB 2000 besagt, dass die Standardgröße von Zonenzeichen 840 x 840 mm ist. Der Eckradius der Zeichen beträgt 40 mm. Rechts: Zeichen 244.4: Ende einer Fahrradzone.
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