Gaza Aktion Marktstätte 24.2.24 ©Initiative Rettet Gaza

Die Mauer des Schweigens durchbrechen

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Gaza Aktion Marktstätte 24.2.24 ©Initiative Rettet Gaza

Eine außergewöhnliche Aktion fand am Samstagnachmittag auf der Konstanzer Marktstätte statt. Mit von der Partie: Annalena Baerbock, Robert Habeck und Olaf Scholz; sie alle hatten ihre blutroten Hände in die Luft gestreckt.

Es handelte sich hierbei nicht um die echten Politiker:innen, sondern um die Aktivist:innen des Konstanzer Aktionsbündnisses „Rettet Gaza“, die mit dieser Kunstaktion auf das massenhafte Töten der Menschen im Gaza aufmerksam machten und die Rolle Deutschlands darin betonten.

Mit zugeklebten Mündern wollten sie dazu beitragen, „die Mauer des Schweigens zu durchbrechen, auf die wir stoßen, sobald wir über das Thema reden“, so die an der Aktion beteiligte Huria Am. In Deutschland herrsche ein großes Unbehagen, „offen das israelische Massaker zu verurteilen, und regelmäßig wird die Debatte erstickt mit dem Argument, die Situation sei zu kompliziert. Dabei ist nichts Kompliziertes daran, was gerade in Gaza passiert. Vielschichtig, vielleicht. Aber einen Völkermord zu verurteilen, ist nicht kompliziert, sondern Ausdruck von essentieller Menschlichkeit. Ein Völkermord muss verhindert werden. Punkt.”

Gerade in Deutschland wichtig

Neben blutverschmierter Kuscheltiere und Kinderkleidung brachten Schilder und Banner die Aussage des Protests zum Ausdruck. Redebeiträge gab es keine, die Veranstaltung verlief – bis auf Hintergrundmusik – still. Zwei Stunden, in denen Passant:innen sich zeitweise zum Innehalten oder Austauschen versammelten, vereinzelt stellten sich Außenstehende zu den Aktivist:innen.

Die Initiator:innen betonten, dass der Protest gerade in Deutschland sehr wichtig sei, da die Bundesrepublik das israelische Handeln ohne Widerstand aus der Zivilgesellschaft unterstütze.

„Durch die Lieferung von Waffen, insbesondere Panzermunition, und das Einstellen der Hilfsgelder an die wichtigste humanitäre Organisation, die UNRWA, inmitten der schlimmsten humanitären Katastrophe, macht sich Deutschland mitschuldig am von Israel verübten Völkermord“, sagt dazu Manuel Oestringer. „Hinzu kommt die politische Unterstützung, wie vor dem Internationalen Gerichtshof. Deutschland ist kein unschuldiger Beisteher, sondern unterstützt Israel aktiv darin, sein Blutbad auszuüben und nebenbei die ganze Region zu destabilisieren.”

Mit Verweis auf eine Prognose der Johns-Hopkins-Universität vom 7. Februar seien in den nächsten sechs Monaten, allein gesundheitlich bedingt, über 85.000 Menschen in Gaza vom Tod bedroht. 

In diesem Kontext wiesen die Aktivist:innen auch auf aktuelles Geschehen hin: „Angesichts der gigantischen humanitären Katastrophe ist es schwer vorstellbar, wie die Situation noch schlimmer werden kann, aber ein Erstürmen der letzten sogenannten Sicheren Zone Rafah ausgerechnet zum Beginn des Fastenmonats Ramadan legt es genau darauf an“, kritisierte Ismail Shoukry, einer der Initiator:innen der Aktion.

Text und Fotos: Aktionsbündnis Rettet Gaza Konstanz

21 Antworten

  1. Helmut Reinhardt

    // am:

    Hinterher bitte nicht behaupten, man hätte das nicht gewusst.
    People in #Gaza are on the verge of famine.

    @UNRWA
    needs to be able to reach as many people as possible with critical aid. Delivery via land remains the most efficient & safest way.
    Safe, unimpeded & sustained access throughout the #GazaStrip is a matter of life & death.“
    https://twitter.com/RoPoppZurich/status/1769634961768792520

  2. Helmut Reinhardt

    // am:

    Neue Einsichten? Überraschendes im deutschen Mainstream:
    „Aus der legitimen Selbstverteidigung Israels ist ein Vernichtungsfeldzug geworden. Die deutsche Politik verschließt davor die Augen. Das ist falsch und gefährlich.“
    https://www.spiegel.de/ausland/israel-und-gaza-deutsche-politik-verschliesst-die-augen-vor-vernichtungsfeldzug-leitartikel-a-80ca16fd-0845-405d-bf89-d157bbabbbb3

    „Nicht nur wegen der humanitären Lage im Gazastreifen müsse die Bundesregierung ihren Israel-Kurs ändern, meint Stephan Detjen. Auch perspektivisch sei dies nötig. Berlin müsse anerkennen, dass die Regierung-Netanjahu die Sicherheit Israels gefährde.“
    https://www.deutschlandfunk.de/deutschland-nahostpolitik-korrektur-gazastreifen-israel-100.html

    Und gestern wurde das hier schon mehrfach erwähnte Buch von Daniel Marwecki (Marwezki gesprochen) in der FAZ besprochen:
    „12. März 2024 · In einer Geschichte der deutsch-israelischen Beziehungen entkleidet Daniel Marwecki so manchen deutschen Mythos und nähert sich der Frage: Was bedeutet Staatsräson?“
    https://zeitung.faz.net/faz/politik/2024-03-12/von-wegen-wunder-der-versoehnung/1003647.html

  3. Helmut Reinhardt

    // am:

    Zumindest im Spiegel, einem Medium mit gewisser Reichweite, meldete sich gestern eine kritische Stimme: Der Hunger in Gaza ist keine Naturkatastrophe
    „..Besser als das absurde Theater der weitgehend symbolischen »Airdrops« mitzumachen, wäre es, Israel zu zeigen, dass es spürbare Konsequenzen hat, einer Bevölkerung Essen und Wasser vorzuenthalten.
    Sogar die US-Regierung hat Israel jetzt aufgefordert, bis Mitte März glaubwürdig und schriftlich zu versichern, dass gelieferte Waffen völkerrechtskonform eingesetzt werden und ausreichende humanitäre Hilfe zugelassen wird. Geschieht das nicht, könnten die Lieferungen beendet werden.
    Warum sollte für Deutschland und andere europäische Länder ein Stopp von Waffenlieferungen ein Tabu sein? Oder eine Resolution im Uno-Sicherheitsrat, die Israels Verweigerung von humanitärer Hilfe sanktioniert?..“
    https://www.spiegel.de/ausland/israels-krieg-gegen-die-hamas-warum-die-luftbruecke-fuer-gaza-eine-bankrotterklaerung-ist-a-063a6d00-484b-4a4e-90e3-2ae0817bee5a

    „Hat @ABaerbock schon ihre … #Hunger als #Waffe -Rede gehalten? Und @cem_oezdemir ist ihr beigesprungen und in Empörung verfallen? Ist doch für eine gute Sache: Werte, regelbasierte Ordnung, Völker- & Menschenrecht… ach ja, und Menschen. #Doppelmoral“
    https://twitter.com/IMVErlangen/status/1764877681856799132

  4. Christina Herbert-Fischer

    // am:

    Wir leben in einem Land in dem bei privaten Gesprächen, plötzlich zwischen Israelpolitik Antisemitismus aufblitzt, oft den Sprechenden nicht einmal bewusst. Nach dem bestialischen Massenmord vom 7.Oktober wurden hier an einigen Orten Süßigkeiten zur Feier des Tages verteilt. Es wird ständig im öffentlich rechtlichen Fernsehen und Rundfunk über die katastrophale Situation in Gaza berichtet. Politiker stehen zwar zum Recht des israelischen Staates auf Selbstverteidigung, doch es vergeht keine Woche ohne öffentliche Kritik an der israelischen
    Regierung und der Aufforderung die Menschen in Gaza zu schützen. Beim Weltgebetstag der Frauen, der von palästinensischen Christinnen konzipiert wurde, wurde für die Menschen in Gaza gebetet und auch für die Menschen in Israel. Übergriffe im öffentlichen Raum auf Juden gibt es immer wieder in Deutschland, seit letzten Oktober haben sich diese vervielfacht. Auch darüber wird berichtet und es ist erschreckend. Es ist für mich erschreckend , weil es in Deutschland passiert, für das Grauen im Gazastreifen und die Not der Angehörigen, deren Schwestern Brüder, Eltern oder Kinder immer noch verschleppt sind, reicht der Begriff Grauen schon nicht mehr aus. Bei Artikeln hier auf seemoz zum Thema, gehen die Anzahl der Kommentare sprunghaft in die Höhe.
    Für mich sieht Schweigen wirklich anders aus.

  5. Dr. Peter Krause

    // am:

    @Helmut Reinhardt
    Es ist mit Sicherheit ein ganz überaus berechtigtes Anliegen, über eine“Mauer des Schweigens“ zu diskutieren. Und es ist bestimmt auch garantiert hilfreich, hierzu nicht-deutsche Stimmen heranzuziehen.
    Und vielleicht findet man dann auch eine solche „Mauer des Schweigens“ in Deutschland, einem Land, wo jeden Tag in den Zeitungen über die Leiden der Bewohner in Gaza berichtet wird, wo jede Woche irgendwo Demonstrationen (mehr oder weniger friedlich) und „Kunstaktionen“ durchgeführt werden, um auf die Leiden der Menschen in Gaza hinzuweisen. In einem Land, in dem auf der Bühne des wichtigstens Filmfestes des Landes Solidaritätsaktionen für Gaza veranstaltet werden und ein Preis an einen Film, der das durch die israelische Besatzung im West-Jordanland verursachte Leid thematisert, verliehen wird. In einem Land, in der die Lesung der Schriften Hannah Arendts durch „pro-palästinensische“ (oder waren es anti-israelische) Aktivistinnen und Aktivisten medienwirksam gestört werden können, weil Arendt Jüdin war. In einem Land, in dem ein jüdischer Student von einem Mitstudenten krankenhausreif geschlagen wird, weil er für Israel ist. In enem Land, in dem eine universitäre Veranstaltung mit einer israelischen Richterin abgebrochen weden muss, weil pro-palästinensische“ (oder waren es anti-israelische) Aktivisten sie beschimpfen. In einem Land, in dem es so gut wie keine Demonstration „pro-Israel“ gegeben hat – die zwei drei Demos „gegen Antisemitismus“ waren ja eben grade NICHT Pro-Israel, sondern „nur“ gegen Antisemitismus – und in einer Stadt, wo es der Stadtrat/Bürgermeister nicht schafft bzw. es nicht will, aus Solidarität eine Israelflagge zu hissen. Und in einem Land, in der hier und dort „Studierende“ mehr oder weniger gewaltfreie pro-palästinensische Aktionen an den Universtäten durchführen. Es ist ganz offensichtlich, dass in diesem Land eine „Mauer des Schweigens“ existiert.
    Aber die Frage ist, worüber wird hier (angeblich) geschwiegen?
    Aber vielleicht muss man dieses Schweigen nur oft genug behaupten, bis es existiert bzw. alle glauben, dass es existiert. Man weiß es einfach nicht.

  6. Helmut Reinhardt

    // am:

    @Dr. Peter Krause
    Die Mauer des Schweigens (durchbrechen) ist das Thema dieses Beitrags, wenn ich mich nicht irre. Und zu verstehen oder eine Erklärung zu finden, warum die gerade in Deutschland im Unterschied zu anderen europäischen Ländern besteht und so massiv ist, es eher Ausländern, hier einer Schwedin bei deutschen Eliten auffällt, könnte ein berechtigtes Anliegen sein. Deshalb auch mein Interesse an Daniel Marweckis Buch „Absolution? ISRAEL UND DIE DEUTSCHE STAATSRÄSON“.
    Ein Hinweis was diese Mauer des Schweigens unter anderem verbergen könnte, ist in der Verlagsankündigung des Buches zu lesen:
    „…Nach der israelischen Staatsgründung von 1948 war es ausgerechnet die Bundesrepublik, die zur wichtigsten Unterstützerin des Jüdischen Staates wurde. Reparationen, Waffenlieferungen und Finanzmittel halfen, aus dem existenziell bedrohten Land eine Regionalmacht zu machen. Kein Wunder, dass Israel die ausgestreckte deutsche Hand annahm: eine andere Wahl hatte es kaum. Von Versöhnung aber war keine Rede. Niemand machte sich darüber Illusionen, dass in Deutschland ehemalige Nationalsozialisten Karriere machten – und mit der Israelhilfe ihre blutigen Hände in Unschuld wuschen. Der Preis für die Sicherheit Israels ist die frühe Absolution Deutschlands…“

  7. Dr. Peter Krause

    // am:

    @Helmut Reinhardt
    Mein Kommentar ist eine Ergänzung zu ihrem Kommentar. Die schwedische Juristin berichtet über irgendwelche Äußerungen von Dritten, die sie bei einer Konferenz aufgeschnnappt hat. Und ich berichte über die Ängste von anderen Leuten und von den Erfahrungen, die ich hier und dort so mache.
    So macht halt jeder so seine Erfahrungen und schnappt hier und da irgendetwas auf, was irgendwer für wichtig ansieht und an irgendwen irgendwie weiterleitet.
    Auf diesem Wege entsteht dann das „weiße Rauschen“, das die Leser – und wohl auch die Leserinnen – mit der Zeit Stück für Stück in die Ermüdung und Hilflosigkeit der großen Unübersichtlichkeit treibt. So ist das eben.
    Könnte auch eine bewußte Strategie sein. Man weiß es nicht.

  8. Wolfgang Daub

    // am:

    @Reinhardt: Sie sprechen von „Rache“, ich würde das Ganze als „Selbstschutz“ nennen!

    Die Verwaltung von Gaza (von den Faschisten der Hamas dominiert!) benennt die Zahl an Toten mit über 30.000 nach nun rund fünf Monaten Anti-Terror-Kampf!

    Nur zum Vergleich: in meiner Geburtsstadt Pforzheim wurden am 23.2.45 mehr als 18.000 Menschen, überwiegend Zivilisten, innerhalb von 20 Minuten getötet!

    Trotzdem würde ich auch da nicht von Genozid oder Völkermord sprechen!

    Warum wird es bei dem einzigen demokratischen Staat der Region, immer wieder getan?

  9. Helmut Reinhardt

    // am:

    @Wolfgang Daub
    Aus der insgesamt sehr lesenswerten Spiegel-Kolumne des Juristen Thomas Fischer ein wesentliches Zitat:
    „…Hieraus folgt eine schlichte Regel, die in der Gaza-Diskussion gelegentlich genannt, aber immer wieder lautstark überhört wurde: Ein Kriegsverbrechen ist nicht dadurch gerechtfertigt, dass der Gegner ebenfalls ein Kriegsverbrechen begangen hat. Wobei hier noch zwischen »Gegner« und »Opfer« zu unterscheiden wäre: Die 10.000 toten palästinensischen Kinder hatten garantiert ebenso wenig Verbrechen begangen wie die Opfer des Massakers vom 7. Oktober. Eine irgendwie aufrechenbare, gerechtfertigte »Rache« an ihnen kann es daher schon im Ansatz nicht geben.

    Die Hamas benutzt, wie offenkundig ist, die hilflosen palästinensischen Zivilisten als »Schutzschild« und kalkuliert ihren Tod als Propagandamaterial ein. Das ist seinerseits ein Kriegsverbrechen. Wenn sich Verbrecher hinter einer Gruppe von Geiseln verstecken, ergibt sich hieraus aber kein Recht der »Guten«, die unschuldigen Geiseln zu erschießen, um die Bösen zu erwischen.“
    https://www.spiegel.de/kultur/berlinale-und-der-israel-hamas-krieg-kultur-und-staatsraison-kolumne-a-4554590f-94a0-40be-a923-8b6b3ba80860

  10. Wolfgang Daub

    // am:

    @Reinhardt: Sehr geehrter Herr!
    Wann kapieren auch Sie, dass für alle Todesfälle im Gaza-Streifen einzig und allein die islamischen Faschisten der Hamas verantwortlich sind?

    Würden diese Terroristen die Geiseln frei lassen und die Waffen niederlegen, wäre das Leid der Bevölkerung zwar noch nicht beendet aber doch sofort linderbar!

    Und warum richten sich alle Vorwürfe immer gegen Israel?

    Was ist mit den muslimisch dominierten Anrainerstaaten?

    Keiner dieser Staaten lässt palistinänsische Flüchtlinge ins Land!

    Und die, die es in der Vergangenheit getan haben, verhindern die Einbürgerung dieser Leute im eigenen Land!

    Israel ist die einzige funktionierende Demokratie in der Region, auch wenn uns die derzeit herrschende Regierung hierzulande nicht gefällt, ist diese wesentlich besser als alle anderen der Region!

  11. Helmut Reinhardt

    // am:

    @Dr. Peter Krause
    Was hat das mit den Beobachtungen von Frau Fihn auf der Münchner Konferenz zu tun? Zeugt das nicht von einem Mangel an Mut der angesprochenen deutschen VertreterInnen? Und das ist nicht Hinz und Kunz wie unsereiner.

    Vielleicht kann diese Neuerscheinung zur Klärung beitragen:
    DANIEL MARWECKI „Absolution? ISRAEL UND DIE DEUTSCHE STAATSRÄSON“
    «Ein Plädoyer für Selbstkritik und eine Einladung zur Debatte über ein so einzigartiges wie verwirrendes Verhältnis zweier Staaten»

    »Marweckis ungeschönter Blick auf die Anfänge der deutsch-israelischen Beziehung entblößt blinde Flecken unserer Erinnerungskultur«, Charlotte Wiedemann

    «Wenn Deutsche über Israel reden, reden sie meist über sich selbst. Worum es in den hitzigen Debatten hingegen selten geht, ist die eigentliche Beziehungsgeschichte zwischen der Bundesrepublik und Israel. Reden deutsche Politiker über diese Beziehungen, so fallen Wörter wie »Wunder« oder »Versöhnung«. Wörter, hinter denen eher Wunschdenken als Realität steckt.»
    https://www.wallstein-verlag.de/9783835355910-absolution.html

    Ein Twitterfaden von Daniel Marwecki dazu:
    «Ab sofort in der Buchhandlung eures Vertrauens! Timing ist leider gut.»
    https://twitter.com/marwecki/status/1763915437077618718

  12. Dr. Peter Krause

    // am:

    @Helmut Reinhardt
    Und es gibt Menschen, die Angst haben, als Juden erkannt zu werden, weil sie fürchten müssen, angegriffen zu werden – und dies in Deutschland.
    Und ich erlebe, dass man scharf angegangen wird, wenn man auf das Existenzrecht Israels beharrt.
    … aber ok, ich bin eben keine schwedische Juristin, die twittert….

  13. Helmut Reinhardt

    // am:

    Beatrice Fihn, schwedische Juristin und seit dem 1. Juli 2014 Direktorin der Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN), berichtete nach ihrer Teilnahme an der Münchner (Un)Sicherheitskonferenz 2024:
    „Und schließlich hat fast jede und jeder Deutsche, mit dem ich an diesem Wochenende gesprochen habe, irgendwann im Laufe des Gesprächs seine Stimme gesenkt und gesagt, dass er die deutsche Position zu Israel für falsch hält, aber Angst hat, das öffentlich zu sagen, und deshalb schweigt. Ich denke, wir sollten uns darüber Sorgen machen.“ (übersetzt mit Deepl)
    Im Original auf twitter/X
    „And finally, almost every German I talked to this weekend, at some point during the conversation lowered their voice & said they think the German position on Israel is wrong but they’re scared of saying it in public so they stay silent. I think we should be worried about this.“
    https://twitter.com/BeaFihn/status/1759166591940387264

  14. Dr. Peter Krause

    // am:

    Wenn die Hamas die Geiseln frei lassen und die Waffen niederlegen würde, dann wäre ein Waffenstillstand rasch möglich.
    Es ist nicht Israel, das den Nahen Osten destabilisiert, sondern das Islamistische Regime im Iran, das Terrorgruppen und Schattenarmeen unterstützt, um die Vorherschaft in der Region zu erringen – sehr zum Missfallen nahezu aller Nachbarn in der Region.
    Die Hamas ist direkt verantwortlich für das schreckliche Leid der Zivilbevölkerung in Gaza. Der Hamas sind die „eigenen“ Leute (Verzeihung!) scheißegal. Im Gegenteil: Die zivilen Opfer werden mehr als nur billigend in Kauf genommen, um diese zu Propaganda Zwecken gegen Israel – und „den Westen“ – zu instrumentalisieren. Die Terrorherrschaft der Hamas, die diese seit Jahren in Gaza ausübt, muss beendet werden, damit die Menschen dort eine Perspektive auf Demokratie und Sicherheit haben – und vielleicht sogar auf ein wenig Wohlstand, wenn man die zig Milliarden Dollar an Hilfen, die in den Gazastreifen geflossen sind, nicht für Waffen, sondern sinnvoll ausgegeben hätte.
    Aber ich wiederhole mich.

  15. Werner Volk

    // am:

    Thomas Martin, ich freue mich über die Analyse und bin in jüngster Zeit dauernd in der Distanzierung zu linken Positionierungen. Da ist der Antisemitismus in einer Verklärung, die Hamas sei eine revolutionäre Befreiungsbewegung. Das ist kaum zum aushalten.
    Und zudem: Ich habe nicht erwartet, dass ich mich mal von Linken aus DKP und anderen distanzieren muss. Eine Anmerkung an Helmut Reinhardt: Danke für den anderen Blick, die Argumentation muss ich länger betrachten und mich damit beschäftigen, schätze aber sehr den emphatischen Blick und die spürende Wertschätzung für abweichende Gedanken.

  16. Thomas Martin

    // am:

    Ich habe es ja schon zu vergangenen Beiträgen in diese Richtung geschrieben, militärstrategisch kann Israel erst die Waffen strecken, wenn die Hamas vernichtend geschlagen ist, sonst fangen die Terrorangriffe in kürzester Zeit wieder an. Israel hätte Anfang Oktober besser aufpassen müssen. Diesen fatalen Fehler zugelassen zu haben (und die brutale Abschlachtung und Entführung von Juden natürlich), hat die Israelis regelrecht traumatisiert. Für Israel gilt: Nie wieder ist jetzt.
    Alternativ – und das wäre sehr viel einfacher – müsste die Hamas sich einfach nur ergeben und ziviles Leid könnte sofort beendet werden. Das ist aber nicht realistisch, wie man täglich lesen kann, die Hamas feuert weiter Raketen auf Israel. Zivile Verluste in der palästinänsischen Bevölkerung sind Kalkül und gehören bei der Hamas zur Strategie. Die Steuerzentrale sitzt sowieso im Iran.
    Fazit: Kein Ende der Kampfhandlungen in Sicht.
    Vor dem Hintergrund unserer Geschichte sollten wir Deutsche uns schämen, solche anti-Israelveranstaltungen in Deutschland zuzulassen. Es ist ein Skandal, dass ein muslimischer Schläger, der aus antisemitischen Gründen einen Juden an der FU Berlin schwer verletzt hat, nicht von der Uni verwiesen werden kann und die zuständige Senatorin aufgrund ihrer absurden Aussagen zu dem Fall nicht abdanken muss.

  17. Helmut Reinhardt

    // am:

    @ Werner Volk
    Wenn dieser wie auch andere Konflikte und Kriege so einfach zu lösen wäre, welcher gut gesinnte Mensch wäre dagegen ? Die Realität sieht leider anders aus.
    Wie zuletzt in Konflikten erfahrene UN-Diplomaten eine schrittweise Lösung suchten, wird hier berichtet: „..Die Vereinigten Staaten waren die einzigen, die sich der Forderung nach einem sofortigen Waffenstillstand widersetzten und mehr Verhandlungszeit verlangten. Mit Ausnahme Großbritanniens, das sich der Stimme enthielt, stimmten die übrigen 15 Mitglieder des Rates für die algerische Resolution, die auch die Freilassung aller Geiseln forderte.
    In wütenden und traurigen Reden machten die Botschafter einer Nation nach der anderen deutlich, dass sie die Nase voll haben „Das menschliche Leid und die humanitäre Situation in Gaza sind unerträglich, und die israelischen Operationen müssen aufhören“, sagte der französische Botschafter Nicolas de Rivière, nachdem er für die Resolution gestimmt hatte. „Es ist nicht so, dass es im Sicherheitsrat keinen übergeordneten Konsens gäbe, sondern es ist vielmehr die Ausübung des Vetos durch die Vereinigten Staaten, die den Konsens im Rat erstickt hat“, sagte Chinas Gesandter Zhang Jun.

    Das Veto sei ein „krasses Beispiel für Doppelmoral“, sagte der ägyptische Botschafter Osama Mahmoud Abdel Khalek Mahmoud, dessen Regierung zusammen mit Katar und den Vereinigten Staaten an den Geiselverhandlungen zwischen Israel und der Hamas beteiligt ist. Mahmoud äußerte „Enttäuschung und Frustration über die Obstruktion durch die USA“. Weit davon entfernt, die Diskussion über die Freilassung der Geiseln zu behindern, sagte er, hätte die mit einem Veto belegte Resolution „günstige Bedingungen für ihren Erfolg“ geschaffen…“
    https://www.fr.de/politik/deal-israel-gaza-krieg-waffenruhe-stillstand-un-sicherheitsrat-veto-usa-geisel-zr-92845073.html

  18. Werner Volk

    // am:

    Die Hamas kopiert bis ins Detail die antisemitische Hetze des NS-Regimes und die Losung lautet: „Hier ist ein Jude, töte ihn“. Die Gründungscharta der Hamas von 1988 gibt Auskunft. Auch die Charta der Hamas von 2017 gibt Aufschluss, wie die Hamas argumentiert. Die Präsenz der Juden verknüpfen die Hamas mit der europäischen Geschichte bei gleichzeitiger Ausblendung der Geschichte der Araber und Muslime oder deren Vorfahren.
    Der Konflikt kann morgen vorbei sein. Die Hamas gibt die Geiseln frei, anerkennt die Existenz Israels und willigt in Verhandlungen um einen demokratisch organisierten eigenständigen Gazastreifen ein.

  19. Helmut Reinhardt

    // am:

    Ein Hoffnungsschimmer für eine bessere Zukunft – ein Israeli und ein Palästinenser schufen gemeinsam einen Film gegen die Unterdrückung des palästinensischen Lebens in der Westbank – und in Gaza: „No Other Land“ ausgezeichnet auf der Berlinale 2024.
    „Yuval Abraham, ein Israeli und Basel Adra, ein Palästinenser, sind Freunde, immer noch. Ihr Dokumentarfilm erzählt die Geschichte von Basels Dorf im Westjordanland.“
    Ein Einblick https://www.3sat.de/kultur/kulturzeit/film-no-other-land-auf-der-berlinale-100.html

  20. Petra Gutenthaler

    // am:

    Ich habe diese Aktion am Samstag an der Marktstätte gesehen.

    Schade, dass die Aktivist:innen sich mit polemischen Aussagen selbst diskreditieren.

    Die angeblichen Waffenlieferungen waren bereits vor dem 7. Oktober 2023 auf den Weg gebracht. Weit, bevor jemand etwas über das Massaker der Hamas und den israelischen Militäreinsatz in Gaza wusste.
    Es wird kritisiert, dass die Zahlungen eingestellt wurden. Das ist nicht korrekt. Neue Zahlungen werden erstmal nicht genehmig.
    Aktuell stehen von deutscher Seite ohnehin keine Zahlungen an.
    Diese Aussagen dienen nur der Polarisierung und verhindern einen vernünftigen Diskurs.
    Schade, dass diese jungen Menschen diesen Weg einschlagen.

    Das palästinenser Hilfswert UNRWA wird glorifiziert, trotz der immer neuen Verstrickungen zur Terrororganisation Hamas. Was seit Jahren bekannt ist, aber gerne übersehen wurde.

    Ich kann es jedem jungen Menschen nur empfehlen, fahrt nach Israel, fahrt in die palästinensischen Autonomie Gebiete und sprecht dort mit den Menschen, bevor man solle Aktionen durchführt.

    Ich habe als junge Frau dort einige Zeit dort verbracht und bin auch jetzt regelmäßig dort.
    Das hat meine Sicht auf den Nahost Konflikt geprägt und verändert.

  21. Wolfgang Daub

    // am:

    Wieder kein Wort zu den „Menschenfreunden“ der Hamas?

    Oder zu den selbsternannten „Gut-Menschen“ im Iran, den Mullahs?

    Wie soll es denn in Nahost zu einem Frieden kommen, solange die angeblichen „Theokraten“ in Teheran das Sagen haben?

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