Münster Konstanz 20.01.2024 © Harald Borges

Die Lösung ist das Zölibat!

15 Antworten

Münster Konstanz 20.01.2024 © Harald Borges
Konstanzer Münster © Harald Borges

Wenn sich Glaubensfragen mit Politik vermischen, kommt meist nichts Gutes dabei heraus. Im Gegenteil, wie uns die Geschichte fast schon seit Menschengedenken in aller Deutlichkeit lehrt. Für alle jene, die dennoch glauben, als selbsternannte Gotteskrieger durch die Lande ziehen zu müssen, hat unser Autor einen einfachen Rat parat.

Jawoll. Endlich ist auch mir die Lösung für das nicht erst seit heute größte Problem der Menschheit, nämlich die Macht der Religionen als Basis, Ursache und Wurzel allen Übels wie Kriegen, Unterdrückung und Drangsalierung Andersdenkender, Töten und Foltern im Namen Gottes und wie sie alle genannt werden, quasi über Nacht erschienen. Das – oder wie die Katholen sagen – der Zölibat in strengster Anwendung für jede Glaubensrichtung.

Bereits vor über 2000 Jahren begann bekanntlich der Glaube das Wissen abzulösen.

Unbefleckte Empfängnis, Himmelfahrt, übers Wasser latschende Typen, so allmächtige wie unbekannte Götter, die noch nie jemand gesehen hat. Um nur mal so den gröbsten Unfug zu nennen, der immer noch als Wahrheit verkauft wird.

Selbst heute noch werden solche und viele andere, in Neudeutsch als „Narrative“ bekannte, Unwahrheiten wundersamerweise in Tatsachen verwandelt und gehandelt. Millionen und Abermillionen Menschen sind anfällig genug, darauf hereinzufallen und das dann Glauben zu nennen.

Glauben als Wahrheitsersatz ist eine ziemlich bequeme Angelegenheit für viele Menschen, sich aller eigenen Probleme zu entledigen bzw. diese abzuwälzen auf andere und zur Not auch mal Kriege zu führen, ohne diese rational begründen zu müssen. Das hat Tradition, und nicht einmal vorgeblich intelligente Menschen stören sich daran, soweit sie einem Glauben glauben.

Alle Brüder und Schwestern im festen und radikalisierten Glauben (welcher Richtung auch immer), die uns Blödsinn erzählen, um selbst Blödsinn machen zu können, sei die Parole aus der Überschrift ins Gebetbuch geschrieben. Nehmt Euch das (seit Urzeiten stets gebrochene und ad absurdum geführte) Leitmotiv der Katholen zum Vorbild. Dann erfüllt sich sicher auch Euer ersehntes Karma, seien das nun Engel oder Jungfrauen im Himmel, das ewige Leben oder die Wiedergeburt als heilige Kuh, und beschränkt Euch bis dahin aufs Onanieren.

Denkt einfach mal darüber nach, was Religionen schon alles angerichtet haben, wer Euch schwer Verständliches auf ein verdauliches Maß geschrumpft hat, wie empfänglich Ihr für dreiste, absurde, „von einer wahren Begebenheit inspirierte“ Geschichten seid. Und ordnet Eure Feindbilder neu.

Und wenn Ihr dann immer noch meint, dass „die anderen“ Schuld an Eurem eigenen Elend tragen, dann macht Ihr Euch damit genau mit Euren „Feinden“ gemein.

Rückt erstmal nicht von seinen Feindbildern ab:

Minotti

15 Antworten

  1. Christina Herbert-Fischer

    // am:

    echt jetzt? Kishon war besser! Für alle, die ihn nicht kennen, googeln hilft.
    Dass es „Schräg und schrill“ nicht mehr gibt, bedaure ich seit langem, ich habe das immer genossen. Vielleicht überlegt die Redaktion ja mal, ob man das nicht wieder einführen könnte.

  2. Minotti

    // am:

    Hallo Frau Herbert-Fischer,
    die Rubrik „schräg und schrill“ gibt es hier nicht mehr. Ihre Kommentare wären allerdings dafür geeignet. Weil Sie nicht verstehen wollen oder können, was Satire ist und was nicht.

  3. Christina Herbert-Fischer

    // am:

    zu Minotti
    gegen fundierte Kritik, ob nun Glaubens- oder Kirchenkritik, ist nichts einzuwenden. Nur dieser Beitrag hier ist das nicht. Er ist schlicht unterirdisch und ich frage mich wirklich, ob das nur billige Provokation oder (missglückte) Satire darstellen soll.
    Wir haben genug Spaltung in der Gesellschaft, durch Fanatiker, Überzeugungstäter, im Netz und durch Journalismus a lá Bildzeitung. Ich denke seemoz trägt anders zum gesellschaftlichen Diskurs bei, auch als Lokaljournalismus. Echte Auseinandersetzung spaltet nicht, sie kann zu gegenseitigem Respekt und Toleranz beitragen. Nicht miteinander reden bringt eine Gesellschaft nicht weiter. Es gab hier mal die Rubrik „Schräg und schrill“, da hätte der Beitrag gut gepasst.

  4. Franz Segbers

    // am:

    Lieber Minotti,
    ich muss mich noch einmal melden. Wenn Du schreibst, dass sich die Kritik an alle Religionen wendet, warum schreibst Du dann: „Bereits vor über 2000 Jahren begann bekanntlich der Glaube das Wissen abzulösen.“ Damit kann nur das Christentum gemeint sein! Was denn nun: Eine Kritik aller Religionen oder die Kritik des Christentums? Wenn es aber um die Kritik des Christentums geht, dann aber eine klare Kritik und nicht nur generalisierende Mutmaßungen, die mehr von Meinung als von Sachkenntnis geprägt ist. Ich glaube, dieser Artikel zeigt, dass seemoz so etwas wie eine „Qualitätskontrolle“ von Artikeln braucht, indem Beiträge gegengelesen werden, bevor sie ins Netz gestellt werden. Das ist ja üblich bei Publikationen. Ich hätte richtig Lust und Freude an einer wirklich scharfen Religionskritik auf der Höhe der Zeit. Das sage ich als Theologieprofessor, Befreiungstheologe und Marxist. Ich war übrigens Mitglied der religionspolitischen Kommission der Partei DIE LINKE und habe am Abschlussbericht über linke Religionspolitik mitgearbeitet. Und im Übrigen meine ich: Wenn wir die Religionskritik bei Marx ernst nehmen, dann sollten wir analysieren, vor dem die Menschen in unserer Gesellschaft wirklich die Knie beugen: Das ist der Götze (Militär-)Kapitalismus. Marx nennt das den Fetisch! Also gehen wir doch besser mit Marx von der „Kritik des Himmels“ zur „Kritik der Erde“ über als uns über die schwachen Kirchen herzumachen. Und wenn Du, lieber Minotti vorhast, über sexuellen Missbrauch in Kirchens zu schreiben, kann ich Dich nur unterstützen. Ich bin gespannt darauf! – Doch das ist das Thema institutionelle Kirchenkritik und eben nicht Religionskritik.

  5. Minotti

    // am:

    Hallo die Herren Gläubige (Segbers und Mannherz),
    erstens haben Sie die Kritik so gar nicht verstanden, sondern krass persönlich genommen. Zweitens richtet sich die Kritik an alle Religionen. Kern des Beitrages ist es, aus Glauben keinen Krieg generieren zu sollen. Evtl. erinnern Sie sich an die kürzlich in Berlin verbreiteten Parolen, die bis auf ein entscheidendes Wort der Überschrift entsprechen. Wenn nicht, Amen und over.
    Ansonsten empfehle ich Ihnen noch die Lektüre „Institutioneller Missbrauch von Schutzbefohlenen innerhalb kirchlicher Einrichtungen aller Konfessionen“, über die ich demnächst einen weiteren Beitrag verfassen werde. Und sogar ohne Sie zu fragen.

  6. Peter Mannherz

    // am:

    Selten so einen hirnrissigen Schwachsinn
    gelesen wie von Minotti. Mit Ernst zu nehmender Religionskritik hat das nichts zu tun. Wenn der Autor dieses unqualifizierten Eloborats Eier in den Hosen hätte würde er unter seinem Klarnamen schreiben. Auf Pseudonyme ist geschissen. Übrigens: Der erste Vorsitzende der KPD in Südbaden nach 1945 war ein Priester: Erwin Eckert, ein religiöser Revolutionär.

  7. Minotti

    // am:

    Hallo Herr Grempels,
    Sie meinen mit dem Whataboutism vermutlich die Kommentare der Herren Segbers und Daub. Da gebe ich Ihnen vollkommen recht, bessere Beispiele kann es dafür kaum geben.

  8. Christina Herbert-Fischer

    // am:

    Herrn Grempels
    Einrichtungen der Sozialen Fürsorge erhalten gesetzlich geregelt Zuschüsse zu Investitionen sowie Personalkostenzuschüsse. Diese Zuschüsse erhalten nicht nur die Kirchen sondern auch andere Organistaionen z.B. die AWO. Erkennen wir der jetzt die Wohlfahrt ab? Wäre eine privatwirtschaftliche Lösung besser? In der Pflege gibt es bereits Konzerne, die am Aktiengewinn orientiert arbeiten. Vielleicht wäre das ja auch die Zukunftslösung für Kindergärten. Das wird die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten und das Wohlbefinden der jeweiligen Nutzer gewiss deutlich verbessern.
    Abgesehen von einem nicht zu unterschätzenden ehrenamtlichen Engagements gläubiger Christen, wäre die Welt ohne Religion ja auch voll freiheitlich, friedlich und ganz grundsätzlich eine Bessere? Verbieten wir den Glauben, religiöse Gemeinschaften und deren Organisationen!
    zu Minotti
    Die Rolle der großen Kirchen im 3. Reich war lausig, darüber sind wir uns einig. Allerdings sind sie in der Gegenwart die Organisationen, die tatsächlich eine Brandmauer gegen AfD und Rechtsextremismus errichtet haben. Dies auf eine Weise, da könnten sich andere Organisationen z.B. die Gewerkschaften noch eine Scheibe abschneiden.

  9. Eckhard Grempels

    // am:

    @Minotti
    Was für ein herrliches Paradebeispiel für Whataboutism!

  10. Eckhard Grempels

    // am:

    @CHRISTINA HERBERT-FISCHER
    Wo steht im Text etwas, das Ihre Fragen „Denken Sie denn im Ernst, dass eine Altenpflegerin keinen Anspruch auf ein Gehalt hat? Eine Sozialarbeiterin oder Erzieherin auch nicht? Weil sie bei einer kirchlichen Organisation arbeiten?“ rechtfertigt. Ich empfehle ihnen auch dringend, sich darüber zu informieren, wer den mit Abstand größten Teil der Kosten für kirchliche Kindergärten etc. bezahlt: „Normalerweise sollte ja das außen drauf stehen, was innen drin ist; und innen drin ist eigentlich Gemeinde – zu 83 %. Also müsste eigentlich genau genommen ´Gemeindlicher Kindergarten sponsored by Evangelische Kirche` drauf stehen.“
    Die Kirchen bezahlen fast nichts, bestimmen aber alles!
    https://stop-kirchensubventionen.de/soziale_luege/

  11. Wolfgang Daub

    // am:

    @Minotti: Ist das nicht ein ziemlich „schlichtes“ Weltbild?
    Wie war das noch mit den „Roten Khmer“, den „Bolschewiki“ und ist es bis heute weiterhin mit den „Nationalkommunisten“ in Rot-China? Religionen? Natürlich kann man diese Ideologen zum „Diesseits-Glauben“ umdeuten! Für die Opfer dieser Diktaturen wird es dadurch nicht besser, oder?

  12. Christina Herbert-Fischer

    // am:

    Ich sollte schon schlafen, aber ich bin so empört, das ich es gar nicht kann. Dann kann ich ihnen auch genauso eine erste Antwort geben. Denken Sie denn im Ernst, dass eine Altenpflegerin keinen Anspruch auf ein Gehalt hat? Eine Sozialarbeiterin oder Erzieherin auch nicht? Weil sie bei einer kirchlichen Organisation arbeiten? Was ist mit all den Menschen die ehrenamtlich aus ihrem Glauben heraus für eine gerechte Gesellschaft, für Umwelt, Inklusion und Flüchtlinge in ihrer Freizeit arbeiten? Ist es legitim, dass eine städtische Verwaltung und Angestellte der Stadt im Sozialbereich bezahlt werden, die, die in kirchlichen Institutionen, die gleiche Arbeit machen, haben diesen Anspruch nicht? Sorry es ist absurd. Ich frage mich gerade, ob Sie wirklich noch alle Sinnen beieinander haben. Wenn ich als überzeugte Christin einen Sozialberuf ergreife, dann habe ich kein Anrecht auf Gehalt? Die Menschen, die in dieser Verwaltung arbeiten auch nicht? Geht es noch????

  13. Minotti

    // am:

    Mehr Aufklärung, Herr Segbers?

    Die Nazis hatten, bis auf zahlenmäßig zu vernachlässigende Ausnahmen, während ihrer gesamten Terrorherrschaft, die Unterstützung der katholischen Kirche. Die Islamisten hatten und haben die volle Unterstützung ihrer wichtigsten Vortänzer im Iran und anderswo. Der Hamas hat im Konflikt gegen Israel ebenfalls Iran auf seiner Seite. Selbst die kriegführenden Russen unter Putin haben die volle Unterstützung der russisch-orthodoxen Kirche.

    Kreuzzüge, Hexenverfolgung und Inquisition: Dazu kann man die absurdesten Relativierungen direkt von der katholischen Kirche der Jetztzeit googeln.

    Da hilft auch ein argumentativ missbrauchter Karl Marx nicht mehr, Herr Segbers. Der Fundamentalist sind Sie, nicht ich.

    Menschenliebe, Güte, Vergebung und die Übernahme sozialer Verantwortung, Frau Herbert-Fischer, ernsthaft? Die ersten drei Attribute sind so kühn, dass ich dazu lieber nichts schreibe.
    Die Übernahme sozialer Verantwortung erfolgt übrigens stets durch die tatkräftige Unterstützung bzw. Finanzierung des Steuerzahlers. Das wissen Sie schon, oder?

  14. Christina Herbert-Fischer

    // am:

    Ich hatte bei diesem Betrag überlegt, ob es Sinn macht was zu schreiben. Zum Glück leben wir in einer Gesellschaft in der freie persönliche Entscheidung zu Glaubensfragen von der Verfassung her gedeckt ist. Natürlich gibt es auch hier Islamphobie, Antisemitismus und wie man sieht Gegner des Christentums.
    Missbrauch von Religion hat es schon immer gegeben, genau wie auch deren positive Auswirkungen wie Menschenliebe, Güte, Vergebung und die Übernahme sozialer Verantwortung. Missbrauch im Namen von Kommunismus oder anderer nicht religiöser Philosophien oder Ideologien (z.B. dem Nazionalsozialismus) hat es leider genauso gegeben.
    Ich würde mir eine Welt wünschen, in der sich jeder nach besten Möglichkeiten entfalten kann und in der man sich mit gegenseitiger Achtung begegnet, in der man Glauben darf, aber nicht muss.

  15. Franz Segbers

    // am:

    Das ist das Schöne an einer Demokratie: Jeder hat Redefreiheit und darf schreiben, was er will. Nur zeigt „Minotti“ in seinem Beitrag, dass er mehr Meinung als Ahnung hat. Da schreibt er wirklich, dass „die Religion, die Basis, die Ursache und Wurzel allen Übels wie Kriegen“ sei. Er hat wohl im Geschichtsunterricht gefehlt, denn: Weder von dem Gemetzel des Ersten Weltkriegs, den Gräueln des Zweiten Weltkriegs, weder vom Gulag noch vom Holocaust wird man sagen können, sie wären durch Religion oder religiöse Intoleranz verursacht worden. Sie waren im Gegenteil das Produkt moderner, säkularer Ideologien und staatlich organisierter Grausamkeit. Auch die imperialistischen Kriege der USA haben mehr Opfer erzeugt als alle islamistischen Terrorangriffe, bei denen die islamische Religion unter Protest aller islamischen Religionsführer missbraucht wurde. Was „Minotti“ schreibt, ist bar jeder Geschichtskenntnis, sondern ein säkulares ideologisches Konstrukt. Es erfüllt die Funktion, das säkulare Selbstverständnis positiv von „Gläubigen“ abzugrenzen. Und merkt nicht einmal, wie wenig aufgeklärt diese ideologische Meinung ist. Das säkularistische Denken dünkt sich, aufgeklärt zu sein und weiß nichts von der „Dialektik der Aufklärung“. Es fühlt sich nur dann bestätigt, indem es die Religionen diskreditiert. Ich wünschte dem Verfasser des Artikels mehr Aufklärung und Wissen. Ja, aber die Hexenverfolgungen! In der Tat: Sie wurden von den Fürsten gegen die Kirchen angezettelt. Kein einziges kirchliches Gericht hat im Hexenprozessen mitgemacht, sondern es waren weltliche! Die Kirchengerichte haben die Hexentötungen abgelehnt. Der Verfasser arbeitet sich leider ziemlich uninformiert an obskuren Themen, die er zum Inhalt er der Religion erklärt, ab. Ich bin Theologe und halte es lieber mit Marx, die „Kritik des Himmels“ in eine „Kritik der Erde“ zu verwandeln. Denn Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften sind ein Feld der Auseinandersetzung. Sie sind ein umkämpfter Ort beim Unterfangen, „alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist“ (Karl Marx). „Minotti“ zeigt die Wahrheit des Satzes: Fundamentalisten aller Weltanschauungen vereinigt euch – ob mit oder ohne Religion. Sie zeigen, dass sie sich ähneln. Mehr Aufklärung, bitte! Dr. Franz Segbers, Konstanz

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