Aktive des Bündnisses Rettet Gaza protestierten auf der Konstanzer Marktstätte gegen den fortschreitenden Völkermord in Gaza. Mit der Veranstaltung wollten die Organisator:innen sowohl auf die katastrophale Situation in Gaza aufmerksam machen, als auch auf die kürzlich erschienenen UN-Berichte über systematische Folter in israelischen Gefängnissen.
Rund 10 Menschen, alle ganz in Schwarz gekleidet, versammelten sich am vergangenen Samstag mit Bannern und Plakaten, um auf die Situation in Gaza hinzuweisen. Auf den Plakaten war u.a. zu lesen: „Eine ganze Bevölkerung wird von Israel mit deutscher Hilfe ausgehungert“.
Die Aktivist:innen trugen schwarze Masken über dem Mund, markiert mit einem roten X. Die Masken waren eine Anspielung auf die Stille in der westlichen Medienwelt, gedacht auch als Antwort auf mehrere UN-Berichte, in denen mehrfach von systematischer Folter und Vergewaltigung in israelischen Gefängnissen die Rede sei. Damit, so die Veranstalter der Aktion in Konstanz in ihrer aktuellen Pressemitteilung, gehe eine institutionalisierte Praxis von mehreren Menschenrechtsverbrechen einher.
Außerdem hätten mehrere Gefangene berichtet, man habe sie tagelang in Käfigen draußen, bei Wind und Regen gehalten, die Hände hinterm Rücken gefesselt, die Augen verbunden. Es habe nahezu kein Essen gegeben, keine Toiletten, keine Hygiene.
Darüber könne man in deutschen Leitmedien nahezu nichts lesen, monieren die Veranstalter: „In Deutschland erleben wir eine extrem einseitige Berichterstattung, in der die zahlreichen gut dokumentierten israelischen Verbrechen nahezu keine Beachtung finden“, erklärt Marc Baumlin vom Konstanzer Aktionsbündnis.
„Anstatt einer kritischen Auseinandersetzung mit der deutschen Rolle in diesem Völkermord, lesen wir täglich unkritische, unreflektierte Berichte“, bspw. darüber, „dass die Bundeswehr jetzt Essenspakete über die Luft auf Gaza wirft. Als ob diese marginalen Mengen irgendetwas daran ändern werden, dass die Bewohner Gazas gerade verhungern“. Deutschland müsse hingegen „Druck auf Israel ausüben, um diesen Völkermord zu stoppen, zum Beispiel, in dem es aufhört, die Panzermunition dazu zu liefern“, fordert Khalid Kashmiri vom Aktionsbündnis.
„Nach so kolossalen Fehlern in den Berichterstattungen können wir nicht einfach so tun, als ob nichts passiert wäre. Zehntausende Menschen sind bereits getötet worden, (..). Diese tendenziöse Berichterstattung muss personelle und strukturelle Konsequenzen haben.“, so Ed Kurdy vom Konstanzer Bündnis Rettet Gaza.
Text: Pressemitteilung, redaktionell bearbeitet; Bild: Ed Kurdy
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