In der letzten Gemeinderatssitzung ging es um den nächsten Schritt zur Bebauung des Bückleparks. Holger Reile fasste in seiner Rede die Bedenken der LLK gegen das Projekt zusammen und wies noch einmal darauf hin, dass Verwaltung und Gemeinderatsmehrheit 2018 den Ankauf des Geländes ablehnten und damit eine große städtebauliche Entwicklungschance vergaben.
Hier Reiles Redebeitrag:
Herr Oberbürgermeister, Kolleginnen und Kollegen,
wir werden uns an dem seltsamen Geschäft der I+R nicht beteiligen. Schon die Planungen versprechen keinen bezahlbaren Wohnraum, sondern überwiegend hochpreisige Bauten für den maximalen Profit des privaten Unternehmers I+R.
30% sozial gebundene Wohnungen sind eindeutig zu wenig, das haben wir schon vor Jahren erklärt. Das Projekt wird den Preisdruck in Konstanz erhöhen und noch mehr Menschen mit mittleren Einkommen aus der Stadt verdrängen.
Aber nicht einmal diese 30% sozialgebundenen Wohnungen will I+R selbst erstellen. Stattdessen soll der Realisierungsaufwand auf unsere WOBAK abgeschoben werden. Das ist keine wertvolle oder begrüßenswerte Beteiligung von Investoren an der Stadtentwicklung, das erinnert eher an eine völlig überzogene Renditevermehrung, für die zumindest wir keinerlei Verständnis aufbringen.
Die absolute Krönung aber ist der Preis, den die WOBAK dafür berappen soll, dass sie die Arbeit des Österreichischen Unternehmens leistet: Für 1/3 des Grundstücks wollen sie von der WOBAK fast 50% des Gesamtpreises für das gesamte Areal in Rechnung – das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.
Bitteres Fazit: Wir sollen also I+R den Grund und Boden auch noch versilbern! Hätte die Stadt, als sie die Gelegenheit hatte, selbst gekauft – was wir von der Linken Liste von Anfang an forderten, ähnlich wie beim Laubenhof – könnte sie jetzt über das Eigentum verfügen, tatsächlich bezahlbaren Wohnraum für viele schaffen und die Wertentwicklung im Haushalt verbuchen.
Aber nein: Sie haben sich damals mehrheitlich dagegen entschieden. Aber vielleicht geht Ihnen im letzten Moment noch ein Licht auf – denn die Hoffnung stirbt ja bekanntermaßen zuletzt.
Wir werden jedenfalls diesem Heuschreckendeal nicht zustimmen.
Text: H. Reile, S. Pschorr / red., Bilder: Harald Borges
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