Klimaschutz Kletterer Transparent Untertor Raavensburg 2025 02 20 © Pm

Bildstarker Protest für Heimatschutz weltweit

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Klimaschutz Kletterer Transparent Untertor Raavensburg 2025 02 20 © Pm

Drei Tage vor der Bundestagswahl platzierten Klimaaktivist:innen ein 20 Meter langes Banner am Untertor in Ravensburg. Am 36 Meter hohen Turm stand bis Freitagmorgen der Spruch: „Klimaschutz ist Heimatschutz für alle“.

Die Kletter:innen wollten mit ihrer waghalsigen Aktion darauf aufmerksam machen, dass die Klimakrise weiterhin ein wichtiges und bislang ungelöstes Problem ist – im Bundestagswahlkampf aber „gefährlich“ unter den Tisch gefallen war.

Mit ihrem Protest problematisierten die Aktivist:innen eine gefährliche Diskursverschiebung, die die politischen Debatten vor der Bundestagswahl dominierte: „Während Merz, Scholz und Co. nur weiter ‚die Ausländer‘ für alles verantwortlich machen, wird die eskalierende Klimakrise in naher Zukunft eine der Hauptfluchtursachen sein, wenn wir es nicht schaffen, das Klimaschutz-Ruder noch in diesem Jahrzehnt herumzureißen“, so Samuel Bosch, einer der Kletter:innen, in einer Pressemitteilung.

„Seit den Hochwassern und Hitzewellen der letzten Jahre ist klar: Wir müssen jetzt aktiv werden und bei der Bundestagswahl ist die Klimakrise zentral“, sagt Ronja May. Es dürfe nicht sein, „dass dieses extrem dringende Thema aus Talkshows und sogar dem Kanzlerduell in ZDF/ARD einfach verschwindet – in der Realität tut die Krise das nämlich nicht; sie wird immer dringender.“

Mehr Kriege, mehr soziale Ungerechtigkeit

Klimaforscher:innen und NGOs warnen seit Jahrzehnten, dass es einen kausalen Zusammenhang zwischen den Folgen der Klimakrise, Konflikten und Migration gibt. Durch Extremwetterereignisse und Trockenheit kommt es zu Ernteausfällen und Hunger, woraus Konflikte und Kriege entstehen

Die Klimakrise verschärft auch bereits bestehende Ungerechtigkeiten und schadet der Wirtschaft. „Der Wiederaufbau von durch Klimakatastrophen zerstörte Häuser und Äcker ist teurer als jede Kimamaßnahme“, so Ronja May. Deshalb müsse die Politik „endlich Verantwortung für selbstgesetzte Klimaziele übernehmen, sonst müssen wir bald auch wegen Hochwasser auf Ravensburgs Türme steigen“ (Bosch).

Nach Verhandlungen zwischen Polizei, Feuerwehr, dem Ordnungsamt Ravensburg und den Ravensburger Turmbesteiger:innen wurde vereinbart, dass die Kletter:innen absteigen, dafür aber das Banner mit der Botschaft weiter hängen bleiben darf. Zuerst wollte das Ordnungsamt das Transparent nur bis Donnerstag 17 Uhr tolerieren. Angesichts der einsetzenden Dunkelheit bleibt es aber bis Freitagmorgen am Turm.

Text und Fotos: MM / pw 

Ein Kommentar

  1. Goller, Josefine

    // am:

    Herzlichen Dank für eure mutige Aktion!
    Wir brauchen euch tapferen Aktivisten. Auch wir können zu Klimaflüchtlingen, „Migranten“ werden. Und wer nimmt uns auf? DANKE Josefine

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