Rund 250 Menschen beteiligten sich am Freitag an der gemeinsamen Klimaschutzdemonstration von Fridays for Future und ver.di. Die Demonstration bildete den vorläufigen Höhepunkt der Tarifauseinandersetzung der Beschäftigten im ÖPNV. Das Bündnis „Wir fahren zusammen“ fordert eine Verdoppelung der Kapazitäten des ÖPNV bis 2030 in Kombination mit einer deutlichen Verbesserung der Arbeitsbedingungen.
Hier eine Mitteilung von FFF Konstanz:
Mit klaren Worten benennt der gemeinsame Streik von Fridays for Future und ver.di die Situation im ÖPNV: „Dramatisch”. Bereits heute fehle Personal, und die Lage werde in den kommenden Jahren noch deutlich angespannter werden. Bis 2030 werden bundesweit 100.000 Arbeitskräfte fehlen. Und das gerade jetzt, wo eigentlich eine Verkehrswende das Gebot der Stunde sein sollte. Das heißt mehr Bus und Bahn, also neue Linien und deutlich engere Taktung. Doch mit den momentanen Arbeitsbedingungen und den momentanen Investitionen wird die Verkehrswende scheitern.
Um diese „dramatische“ Situation zu ändern, zogen rund 250 Menschen am vergangenen Freitag vom Herosé-Park zur Abschlusskundgebung an der Marktstätte. Vorausgegangen war der Demonstration ein zweitägiger Warnstreik der Busfahrer:innen. Die anschließende gemeinsame Klimaschutzdemonstration fand bundesweit in über 100 Städten statt.
„Wir brauchen jetzt einen Aufbruch in eine klimaneutrale und sozial gerechte Zukunft. Das geht nur mit einem gut ausgebauten und bezahlbaren ÖPNV. Dafür streiken wir heute gemeinsam mit ver.di“, erklärte Klaus Vollmann von Fridays for Future, „wir fordern bis 2030 eine Verdoppelung des ÖPNV. Das geht nur mit deutlich mehr Geld im ÖPNV und deutlich besseren Arbeitsbedingungen.“
Auch in Konstanz mussten die Stadtwerke im vergangenen Jahr teilweise Busfahrten aufgrund von Fahrer:innenmangel einstellen. Und so fordern die Beschäftigten auch hier eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit, mehr Urlaubstage und eine Entlastung für Schicht- und Nachtarbeit. Dies sei eine essenzielle Voraussetzung, ohne die es keinen funktionierenden ÖPNV geben wird.
„Wenn es nicht bald entscheidende Verbesserungen der Arbeitsbedingungen gibt, dann werden wir bald niemanden mehr haben, der unsere Busse fährt. Ohne Fahrer:innen können wir eine Verkehrswende vergessen“, brachte es Alexander Boos, Mitarbeiter bei den Konstanzer Fähren, auf den Punkt und berichtete davon, wie immer mehr Kolleg:innen den Beruf wechselten und Busfahrende häufig nicht einmal Zeit für Pinkelpausen haben.
Ebenso auf den Punkt brachte es einer der Sprüche, die immer wieder gerufen wurde:
„Keine Busse, keine Bahnen
ohne Menschen, die sie fahren.“
Text: MM/red
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