Körber Supply Chain Konstanz 2024-07-09 © IG Metall

Aktive Mittagspause

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Körber Supply Chain Konstanz 2024-07-09 © IG Metall
Körber Supply Chain Konstanz 2024-07-09 © IG Metall

Am Dienstag, den 09. Juli 2024, fand bei der Firma Körber Supply Chain Logistics vor der Pforte in der Lilienthalstraße im Konstanzer Industriegebiet eine aktive Mittagspause statt. Über 300 Beschäftigte versammelten sich, um lautstark ihrer Unzufriedenheit mit den Abbauplänen der Geschäftsführung von Körber Ausdruck zu verleihen.

Bereits seit Monaten finden Gespräche zwischen Arbeitgeberseite und Betriebsrat statt. Stück für Stück wurden die Pläne zur vollständigen Schließung der Fertigung sowie Verlagerung weiterer Stellen ins Ausland bekannt. „Alternative Zukunftskonzepte und Lösungen zum Erhalt der Fertigung wurden bislang nicht mit uns diskutiert. Klare Perspektiven sind bislang Fehlanzeige. Der Frust und das Unverständnis der Menschen nehmen zu. Viele haben Angst um ihren Arbeitsplatz“, so Uwe Wiedenbach, Betriebsratsvorsitzender in Konstanz. Dr. Marc-Peter Schambach, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der Körber Supply Chain Logistics, ergänzt: „Wir haben gute Konzepte, um Fertigung und Arbeitsplätze langfristig in Konstanz zu halten. Die Umsetzung fordern wir jetzt ein.“

Neben der Aktion in Konstanz fanden deutschlandweit an weiteren Standorten der Körber AG in Hamburg, Leingarten und Schloß Holte Solidaritätsaktionen statt. „In Zeiten von Verlagerungsideen und Internationalisierung ist es wichtig, dass sich die Kolleginnen und Kollegen der Körber AG solidarisch zeigen. Sie haben heute an allen Standorten ein wichtiges Zeichen gesetzt: Gemeinsam für Arbeitsplätze und Standorte zusammenzustehen“, so Uwe Zebrowski, Konzernbetriebsratsvorsitzender der Körber AG.

Die aktive Mittagspause wurde von der IG Metall organisiert. Christina Stobwasser, Gewerkschaftssekretärin bei der IG Metall Singen, ergänzt: „Beim Verkauf von Siemens an die Körber AG wurde zugesichert, dass Tarifbindung, Beschäftigungssicherung und der Standort erhalten werden. Dieses Versprechen muss in eine Garantie umgewandelt werden, die integraler Teil eines verlässlichen Zukunftskonzepts für den Standort ist.“

Text & Bild: IG Metall

2 Kommentare

  1. Janosch Tillmann

    // am:

    Herr Martin,

    natürlich haben Betriebsräte und Gewerkschaften schon den Abbau von Stellen verhindert. Da gibt es zahlreiche Beispiele. Und warum soll es keine Garantie geben? Standortgarantien sind inzwischen Gang und gäbe.

    Weil Sie bei Altana möglicherweise etwas anderes erlebt haben, heißt das nicht, dass das Standard ist.

    Und wer nebelt die Kollegen und was für Alternativen sollen die schaffen?

  2. Thomas Martin

    // am:

    Wahr ist: Der Betriebsrat eines Unternehmens in Deutschland hat noch nie einen Stellenabbau verhindert.
    Ist das, was Frau Stobwasser behauptet, vertraglich beim Verkauf festgelegt worden? Eine Garantie wird es nicht geben. Wenn Stellenabbau eine unternehmerische Entscheidung ist, dann wird das vom Vorstand entsprechend umgesetzt, da werden weder die Gewerkschaft, noch der Betriebsrat, noch der Aufsichtsrat etwas daran ändern – das können sie gar nicht und im Grunde wissen sie es selbst, nur zugegeben sollte es werden.
    Ich habe selbiges vor Jahren bei Altana Pharma/Nycomed erlebt. Ein Teil des Betriebsrats hatte sich „kämpferisch“ nach außen hin profiliert – mehr auch nicht. Die Gewerkschaft hatte Trillerpfeifen und Fähnchen verteilt. Die meisten im Betriebsrat wussten haargenau, was passieren würde. Und so kam es dann auch. Manch einer hatte sich intern noch „heimlich“ angedient, mitgeholfen abzuwickeln. Mein Tipp: Nicht einnebeln lassen, Alternativen schaffen.

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