Paul Scherrer © Naturwissenschaftliche Gesellschaft Winterthur

Ab nach Winterthur

Paul Scherrer © Naturwissenschaftliche Gesellschaft Winterthur
Paul Scherrer © Naturwissenschaftliche Gesellschaft Winterthur

„Esst immer weniger und trinkt immer mehr dazu“, forderte uns der unsterbliche Wenedikt Jerofejew auf. Aber im Trockenmonat Januar gilt gerade das Gegenteil, und das schlägt sich auch im wie immer abwechslungsreichen Januar-Programm im Kulturzentrum Alte Kaserne in Winterthur nieder.

Alkoholfrei und vegan? Das hört sich grausam asketisch und spaßbefreit an – ist aber ganz schön vielfältig. Salzig, süß, sauer, bitter, würzig und ab und zu auch rassig scharf. Gaumenfreude pur. Am vorletzten Sonnabend des Monats gibt es alkoholfreie Biere und gluschtige Häppchen & Snacks von Bistrokoch Parik Sharmaunter dem Motto „0% Alkohol – 100% Genuss“.

Samstag, 20. Januar, 19.00 Uhr: Techtelmechtel „Dry Veganuary“, Kosten: 45.- CHF pro Person, Anmeldung unter: https://altekaserne-tickets.ch.

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Der Ire als solcher begeistert uns Mitteleuropäer traditionell durch seine herbe Gemütlichkeit, seinen rothaarigen Charme und seine ausgeprägte Trinkfestigkeit. Am 13. Januar verwandelt sich das Bistro der Alten Kaserne in einen Irish Pub. Die Session-Musiker:innen, bekannt von den „Celtic-Nights“, spielen traditionelle irische Musik und lassen das Herz von Freund:innen der grünen Insel höher schlagen. Jede und jeder darf mitspielen. Also: Fiddle & Co. eingepackt und los geht’s! Der Eintritt ist frei (der Austritt wohl auch).

www.celtic-concerts-sessions.ch

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Das Sprachcafé „Bistro International“ bietet mit Assyrisch, Rumänisch, Deutsch und Schweizerdeutsch einen Treffpunkt für Sprachenfans, Reisefreudige und Neugierige mit oder ohne Fremdsprachenkenntnisse. An individuellen Sprachentischen können erste Sätze in der Lieblingssprache ausprobiert oder einfache Gespräche mit Sprachenkundigen geführt werden.

Montag, 22. Januar, 19.30 Uhr, Eintritt frei.

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Vom homo ludens, dem spielenden Menschen, war viel die Rede, aber in Wirklichkeit sieht man immer weniger Spielende in der Öffentlichkeit, die Kegelbahnen und Skattische sind aus den Kneipen verschwunden, und die Straßen werden nicht mehr mit Hinkelsteinkästchen verschönert.

Der Escape-Room-Trend hat auch im Brett- und Kartenspiel-Sortiment Einzug gehalten. Für alle, die’s nicht lassen können, gibt es daher im Bistro „Escape Room Spiele“, das ist ein garantiert vergnüglicher Abend in verschiedenen Tischrunden, für jedes Spielniveau und mit kurzen Erklärungen. Einsteigen ist jederzeit möglich.

Dienstag, 23. Januar, ab 19.00 Uhr, Eintritt frei.

Spiele Im Bistro © Alte Kaserne Winterthur
Spiele im Bistro

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Auch Wissenschaft ist Teil unserer Kultur, zumindest schadet es nicht, sie und die Menschen, die sie betreiben, gelegentlich ernst zu nehmen. Eine gute Gelegenheit dafür bietet sich am Sonntag, 14. Januar, wenn es um 11.00 Uhr in der Reihe „Wissenschaft um 11“ um das Thema „Paul Scherrer (1890–1969): Physiker, Förderer, Vermittler“ geht. Peter Lippuner spricht dann mit Dr. Monika Gisler von der Universität Zürich über einen der großen schweizerischen Physiker. Scherrer hat zwar nicht den einen großen Wurf hinterlassen, aber als Förderer und Vermittler, als begnadeter Lehrer, exzellenter Netzwerker, umtriebiger Wissenschaftspolitiker und Beschaffer von beachtlichen Forschungsmitteln rückte er die Physik, insbesondere die Kernphysik, wiederholt in den Fokus einer interessierten Öffentlichkeit.

In den Rollen, die er ausfüllte, vermittelte er zwischen den verschiedensten Feldern: Zwischen Wissenschaft und Industrie, Hochschule und Politik, Physik und Öffentlichkeit. Mit einem ausgesprochenen Gefühl für wichtige Themen erschloss er sich früh neue Forschungsgebiete und trug damit während Jahrzehnten maßgeblich dazu bei, die Physik in der Schweiz zu einer der wissenschaftlichen Leitdisziplinen des 20. Jahrhunderts zu machen. Dabei gelang es ihm, Physik verständlich und als Faszinosum zu vermitteln.

Die Entwicklungen der Kernphysik in der Schweiz sind damit eng mit der Persönlichkeit Scherrers verknüpft. Das Referat nähert sich der Person Scherrers, seinem Umfeld und seiner Zeit, indem sein Leben nachgezeichnet und im politischen, wissenschaftspolitischen und kernphysikalischen Kontext verortet wird.

Musik junger Musiker:innen des Konservatoriums Winterthur ist Teil der Veranstaltung.

Sonntag, 14. Januar, 11.00 Uhr, 20.-, mit ZKB Karte 15.-, Schüler:innen 12.- (mit ZKB Karte 8.-), Kaffee und Gipfeli sind inbegriffen. Eintrittskarten sind über die Website Naturwissenschaftliche Gesellschaft Winterthur (NGW) erhältlich.

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In Winterthur schenkt man der sonst gelegentlich als pure Unterhaltung abgetanen graphischen Erzählkunst traditionell besondere Aufmerksamkeit. Vom 11. Januar bis 17. Februar gibt es im Bistro Comics, Cartoons & Karikaturen von Anja Wicki. Ihre Graphic Novel „In Ordnung“ erzählt die Geschichte von Eva, deren Leben von einer psychischen Krankheit ohne Namen bestimmt wird. Aus Angst, die Kontrolle zu verlieren, folgt Eva einem strikten Tagesplan, bis plötzlich Gabi auftaucht und ihr Leben völlig durcheinanderbringt.

www.anjawicki.ch

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Vom 9. bis zum 30. Januar sind im Foyer „Bilder und Formen der Fantasie“ von Lilo Finsterwald zu bewundern. Die einzigartigen Werke, handgefertigt und mit Tusche geschaffen, haben den Weg durch mehrere Ausstellungen in Basel, Winterthur und der näheren Region gefunden. Was einst als einfache Kritzeleien auf Papier begann, hat sich zu kunstvollen Arbeiten entwickelt, die nun auf Leinwand mit Tusche präsentiert werden. Diesen kreativen Fortschritt und ihre beeindruckende Entwicklung möchte sie nun in der aktuellen Ausstellung vorstellen.

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Wenn aus dem magischen Hut ein Ton nach dem anderen erklingt, ein Rhythmus den nächsten gibt und bald Klarinette, Posaune, Bass und Gitarre mitschwingen, dann hat die Coniglio Connection mit ihrem Swing aus St. Gallen ihr Publikum verzaubert, und man kann erst nach dem letzten Ton wieder aufhören zu tanzen. So zaubert sich die Truppe aus der Ostschweiz mit viel Liebe zum Swing und großer Spielfreude direkt zu uns an den Altstadt Swing im Herzen von Winterthur.

19.30 Uhr Türöffnung, 19.45 Uhr Lindy Hop-Crashkurs, 21.00 Uhr Konzert, Party und Barbetrieb. Nach dem Konzert Swingmusik von DJ Crossover.

Freitag, 26. Januar, ab 19.45 Uhr, 28.– / 23.– (Legi)

www.coniglioconnection.ch

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Charly Lowry (Lumbee/Tuscarora) ist ein musikalisches Powerhouse aus North Carolina, USA, und tritt erstmals in der Schweiz auf. Mit ihrer starken und leidenschaftlichen Stimme hat sie sich bei American Idol bis in die Halbfinals gesungen, als erste Native American wohlgemerkt. Musikalisch inspiriert ist sie von Pura Fé, Mariah Carey, Celine Dion, Whitney Houston und Southern Gospel.

In ihrer Gemeinschaft dürfen indigene Frauen traditionell keine Handtrommel spielen und müssen stattdessen hinter der Trommel ihres Mentors singen oder tanzen. Lowry widersetzt sich dieser Norm, indem sie in die Fußstapfen ihrer Mentorin Pura Fé tritt und sich dafür entscheidet, mit ihren Liedern, Erzählungen, Handtrommeln und Gitarren zu kämpfen. Nicht nur gegen die Notlage ihres Volkes, sondern der gesamten Menschheit, die unterdrückt wird.

Samstag, 27. Januar, 16.00 Uhr, Veranstalter: Chante Eta’n, Türöffnung: 15.00 Uhr, CHF 30.- bis 12 Jahre gratis.

Der Veranstaltungsort

Alte Kaserne Kulturzentrum, Technikumstrasse 8, CH-8400 Winterthur, Tel. 052 267 57 75, www.altekaserne.ch.

Text: Veranstalter/red.

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