Abfall Müll Container © Rbb

Was passiert mit dem Abfall?

Abfall Müll Container © Rbb

Warum Müll trennen, wenn doch sowieso nach der Abfuhr alles wieder zusammengeschmissen und verbrannt wird? Dem ist so nicht, sagen die für die Müllabfuhr verantwortlichen Entsorgungsbetriebe der Stadt Konstanz (EBK) und erklären in einer Medienmitteilung, was mit Rest- und Biomüll, Altpapier und Gelben Säcken nach dem Einsammeln geschieht.

Bioabfall wird in Singen zu Biogas und Kompost. Die Kompostierung ist das wohl natürlichste „Recyclingverfahren“ der Welt. Küchen- und Gartenabfälle werden ohne großen Energieaufwand bestmöglich und regional verwertet. Biogas ist ein nachhaltiger Energieträger. Dünger und Kompost werden von der Landwirtschaft eingesetzt. Die separate Sammlung von Bioabfall ist ein einfacher, aber sehr wirksamer Beitrag zum Umweltschutz. 

Es ist wichtig, dass sich im Bioabfall kein Plastik befindet, dazu zählt auch „Bio-Plastik“ aus abbaubaren Kunststoffen. Denn diese können in Singen nicht restlos abgebaut werden. Darum wurde die Nutzung von „biologisch-abbaubaren“ Beuteln zur Sammlung von Bioabfall zum Jahreswechsel sowohl in der Abfallwirtschaftssatzung der Stadt Konstanz als auch in der entsprechenden Satzung des Landkreises verboten.

Das Konstanzer Altpapier wird zunächst zur Umladestation beim Wertstoffhof Dorfweiher gebracht. Von dort geht es in wechselnde Papierfabriken zur Weiterverarbeitung. In den Fabriken wird das Altpapier zunächst sortiert und zerkleinert. Anschließend wird es mit Wasser angereichert und zerfällt zu einer breiartigen Masse. Plastik, Metall und andere Stoffe, die sich nicht auflösen können, werden aus diesem Brei abgeschöpft. Der Papierfaserbrei muss noch von Druckerfarbe befreit werden, sie wird ganz einfach mit Seife ausgewaschen. Anschließend wird der Faserbrei auf Förderbänder aufgebracht, gepresst und getrocknet – zu langen Bahnen Recyclingpapier. 

Der Konstanzer Gelbe Sack wird in Deutschland weiterverarbeitet: In Rheinfelden (Baden), auf deutscher Seite des Rheins, befindet sich ein weitläufiges Werk mit einer Vielzahl von Förderbändern, Sortier- und Waschanlagen. Verpackungsabfälle aus Kunststoff, Metall und Verbundstoffen wie TetraPaks werden dort zunächst zerkleinert, gewaschen und anschließend möglichst sortenrein sortiert. Denn nur sortenreiner Kunststoff kann recycelt werden: Das geschieht beim Kunststoff direkt vor Ort: Die zerkleinerten Kunststoffabfälle werden eingeschmolzen und so zu sogenanntem Rezyklat – Kunststoffgranulat, das als Grundstoff für die Produktion neuer Gegenstände und Verpackungen genutzt wird. 

Der Konstanzer Restmüll wird per Lkw bis Kreuzlingen und von dort mit der Bahn zur Kehrichtverbrennungsanlage Weinfelden transportiert, also in die Schweiz. Dort wird der Restmüll verbrannt. Die Abfälle werden dabei nicht vorab sortiert: Alles, was im Restmüll entsorgt wird, ist dem Recyclingkreislauf entzogen und wird nunmehr thermisch verwertet. Das kann sinnvoll sein, zum Beispiel bei Windeln oder gebrauchten Taschentüchern.

Häufig ist der Restmüll jedoch schlichtweg falsch entsorgt. Studien zeigen, dass etwa zwei Drittel des Inhalts einer Restmülltonne dort nicht hineingehören. Richtig getrennt, könnten Abfälle beispielsweise aus Papier, Kunststoff und Glas recycelt werden.

Mehr Informationen zur Verwertung der verschiedenen Abfallarten gibt es auf der Website der EBK: www.ebk-konstanz.de, Rubrik: Abfallwege.

Text: MM / Fotos: rrb, pw

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