Barry Guy © Francesca Pfeffer (Ausschnitt)

45. Jazzherbst mit Barry Guy

Barry Guy © Francesca Pfeffer (Ausschnitt)
Barry Guy © Francesca Pfeffer (Ausschnitt)

Ende Oktober ist Jazzherbst-Zeit in Konstanz. Seit 45 Jahren ist das so und niemand will das ändern. Die vier Veranstaltungstage, vom 23. bis 26. Oktober, sind gespickt mit anspruchsvollen Programmpunkten. Und noch nie haben die Organisatoren des Jazzclubs Konstanz das Programm so um einen Musiker herum und mit ihm zusammengestellt wie in diesem Jahr.

Das zeigt nicht nur die enorme Wertschätzung, die Barry Guy – englischer Bassist, Komponist und Bandleader – beim Jazzclub entgegengebracht wird, sondern auch die Beliebtheit dieses Ausnahmekünstlers bei seinen Kolleginnen und Kollegen. Als „Artist in Residence“ wird er an drei Tagen mit verschiedenen Projekten auf der Bühne stehen. Doch nicht nur musikalisch präsentiert sich Barry Guy dem Publikum.

Ausstellung „Dreidimensionale Improvisationen“

Dem Jazzclub ist es gelungen, eine kleine Ausstellung zusammenzustellen, die Barry Guy in der Vielseitigkeit seiner künstlerischen Interessen und Begabungen zeigt. Diese wird am 21. Oktober um 19 Uhr im St. Johann eröffnet und dauert bis zum 27. Oktober. Dreidimensionale Improvisationen nennt Barry Guy seine Objekte, Architekturphantasien aus Recyclingmaterialien und graphisch gestaltete Partituren.

Musikalisch beginnt das Festival dann am Mittwoch, 23. Oktober, im Kulturzentrum am Münster mit „Bänz Oester and the Rainmakers“. Einer Band mit Musikern aus der Schweiz und Südafrika. Sie möchten mit ihrer Musik das kostbare Gefühl von Zugehörigkeit, Brüderlichkeit und Schwesternschaft verbinden. Wie jeden Abend werden zwei Bands vorgestellt.

Mit dem „Izumi Kimura Trio“ ist die Band wieder zu Gast, die sich im Dezember 2019 erstmals in Konstanz mit einem begeisternden Konzert vorgestellt hat. Der japanischen Pianistin Izumi Kimura gelingt es mit dem britischen Bassisten Barry Guy und dem amerikanischen Schlagzeuger Gerry Hemingway, die verschiedenen Genres und Sprachen in kollektiven Improvisationen zusammenzuführen.

Trommeln und Stimme eröffnen den zweiten Abend im K9 (24. Oktober). Mit der Schweizer Bratschistin und Vokalistin Charlotte Hug und ihrem Landsmann Lucas Niggli erkundet ein gegensätzliches Duo mit großem kompositorischen Bewusstsein das Potential seiner Spannweiten. Lucas Niggli ist danach auch eine wichtige Stütze beim „Trio Acanthis“. Zusammen mit der Barockgeigerin Maya Homburger und Barry Guy am Bass gestalten die Musiker:innen ein Programm mit Werken von J. S. Bach, H. I. Biber, György Kurtag und Barry Guy im Wechsel mit Improvisationen.

Die beiden letzten Abende finden wieder im Kulturzentrum am Münster statt. Am Freitag, 25. Oktober, zeigen zwei Berliner Formationen, wie sie mit eigenem und bekanntem Stoff umgehen. Hannes Zerbe (p) und Jürgen Kupke (cl) haben eine Affinität zu den Komponisten Hanns Eisler und Bela Bartok. Beim „CVDG Projekt“ fanden sich Christian von der Goltz, Rudi Mahall, Henrik Walstorff, Martin Klingeberg, Jan Roder und Kay Lübke in den 90er Jahren zusammen, um „das zu spielen, was sie am liebsten spielen“. Nach diesem einfachen Prinzip arbeitet die Band immer noch – und das hört man.

Der Abschlussabend gehört dann wieder Barry Guy. Er hat ein außergewöhnliches Wunschprojekt zusammengestellt. Ungewöhnlich ist nicht nur die Instrumentierung, sondern auch die musikalische Herkunft der Beteiligten. Wieder treffen sich Musikerinnen und Musiker aus verschiedenen Bereichen. Maya Homburger (vl), stark in der Barockmusik verankert, Sylwia Zytynska (vibr) als Mitglied im Karlsruher „Ensemble 13″ sehr in der zeitgenössischen Klassik basiert, Schlagzeuger Fritz Hauser und Barry Guy, an unzähligen spartenübergreifenden Projekten beteiligt.

Ein anspruchsvolles Programm mit lockerem Ausklang bei der Finissage der Ausstellung am 27. Oktober um 11 Uhr im St. Johann.

PROGRAMMÜBERSICHT

Mo., 21. 10. 24, 19 Uhr
St. Johann, Brückengasse 1b (Zugang vom Münsterplatz über St.-Johann-Gasse)
AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG: Barry Guy DREIDIMENSIONALE IMPROVISATIONEN | Modelle und grafisch gestaltete Kompositionen
Kurzkonzert MAYA HOMBURGER (vl) – BARRY GUY (b)

Mi., 23. 10. 2024, 20 Uhr
Kulturzentrum am Münster, Wolkensteinsaal
BÄNZ OESTER &THE RAlNMAKERS (CH, E, RSA)
IZUMl KIMURA TRlO (J, GB, USA)

Do., 24. 10. 24, 20:30 Uhr
K9, Hieronymusgasse 3
CHARLOTTE HUG – LUCAS NIGGLI (CH)
HOMBURGER – GUY – NIGGLI TRlO ACANTHIS (GB, CH)

Fr., 25. 10. 24, 20 Uhr
Kulturzentrum am Münster, Wolkensteinsaal
ZERBE – KUPKE (D)
CVDG PROJEKT (D)

Sa., 26. 10. 24, 20 Uhr
Kulturzentrum am Münster, Wolkensteinsaal
BARRY GUY – SYLWIA ZYTYNSKA – FRITZ HAUSER – MAYA HOMBURGER (CH, GB, PL)

So,. 27. 10. 24, 11 Uhr
St. Johann, Brückengasse 1b
FINISSAGE der AUSSTELLUNG: Barry Guy DREIDIMENSIONALE IMPROVISATIONEN

Eintrittspreise: 35 Euro | 28 Euro (ermäßigt) | 20 Euro (Mitglieder)
Festivalpass: 80 Euro | 60 Euro (ermäßigt) | 50 Euro (Mitglieder)
Reservierungen unter Tel. +49 7531 52639 oder info@jazzclub-konstanz de

MM; Bild: Barry Guy © Francesca Pfeffer (Ausschnitt)

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