Am vergangenen Freitag versammelten sich etwa 100 Demonstranten auf Aufruf des Konstanzer Bündnisses „Rettet Gaza“ zu einer Friedensdemo, um gegen den Völkermord in Gaza und die deutsche Unterstützung zu protestieren. Redner*innen aus verschiedenen Regionen sprachen über die globalen Auswirkungen imperialistischer Strukturen.
Die Demonstration stand unter dem Motto „Freiheit für alle Nationen, gegen imperiale Besatzungen in allen Regionen“ und legte einen besonderen Fokus auf das US-geführte imperiale Weltwirtschaftssystem und die Rolle Israels darin. In Solidarität mit allen unterdrückten Menschen weltweit wurden nicht nur Reden über Israel und Palästina gehalten.
Ein Redner mit kongolesischen Wurzeln sprach über den dortigen Krieg, in dem in den letzten Jahrzehnten über 6 Millionen Menschen starben. Der Krieg sei Folge des Industrie getriebenen Raubbaus, um wertvolle Metalle und Mineralien abzubauen. „Die Menschen dort haben nichts mehr zu verlieren, denn die USA und die EU haben ihnen bereits alles genommen, was sie liebten und besaßen.“
Die Veranstaltenden legten besonderen Wert darauf, den Imperialismus einzuordnen. Es wurde erläutert, wie wirtschaftliche und militärische Machtverhältnisse zwischen dem globalen Norden und Süden zu Ausbeutung und Unterdrückung führen. „Der Reichtum fließt beständig von der Peripherie in den Kern“, erklärte Ed Kurdy von Rettet Gaza und verwies auf die militärische Dominanz, sowie das Finanzmonopol der USA und ihrer Verbündeten, das diesen Zustand gewaltsam aufrechterhält.
Intensiv wurde der Rolle Israels als „Grundpfeiler des US-Imperialismus“ in der strategisch wichtigen und ölreichen Region des Nahen Ostens Aufmerksamkeit gewidmet. Israel fungiert als wesentlicher Akteur in der Region, um die geopolitischen Interessen der USA zu sichern. Seit dem Sechstagekrieg 1967 unterstützt die USA Israel massiv, als sich Israel als Bollwerk gegen sozialistische und unabhängige Bewegungen in der Region bewies. Ein US-Geheimdienstoffizier wurde zitiert: „Israel ist 5 CIAs wert, und es würde jährlich 125 Milliarden US-Dollar kosten, solch eine Armee ohne Israel in der Region zu halten.“
Die Demonstration rief dazu auf, den Völkermord in Gaza zu stoppen und betonte die Notwendigkeit einer breiteren gesellschaftlichen Bewegung gegen imperialistische Strukturen. Imperialismuskritik und daraus folgende internationale Solidarität sollte Kernthema und Anknüpfungspunkt jeder sozialen Bewegung sein. „Es ist entscheidend, dass wir die Mechanismen und Auswirkungen des Imperialismus verstehen und anerkennen, dass er in vielerlei Hinsicht die Wurzel vieler globaler Ungerechtigkeiten darstellt“, so Manuel Oestringer von Rettet Gaza. „Nur durch ein gemeinsames, bewusstes und entschlossenes Vorgehen können wir diese tief verwurzelten Machtstrukturen herausfordern und eine gerechtere Welt schaffen, die auf Solidarität, Gerechtigkeit und Frieden aufbaut.“
Text: Medienmitteilung, Bild: Felix Müller
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