Rund 200 Menschen folgten dem Demonstrationsaufruf des Konstanzer Bündnisses Rettet Gaza und forderten u.a. ein Waffenembargo gegen Israel. Gewarnt wurde auch davor, dass Deutschland durch den kürzlich verübten israelischen Angriff auf ein iranisches Konsulat in einen großen Krieg in Nahost hineingezogen werden könnte.
Hier die leicht gekürzte Medienmitteilung der Veranstalter*innen:
„Stoppt den Völkermord “, schallte es am vergangenen Samstag immer wieder durch die Konstanzer Innenstadt. Etwa 200 Menschen hatten sich dem Aufruf des Konstanzer Bündnisses Rettet Gaza angeschlossen und demonstrierten gegen die „Deutsche Beihilfe zum Völkermord“ in dem aktuellen israelischen „Massaker“ in Gaza, so die Veranstalter.
„Wir stehen heute hier, weil wir es nicht ertragen können, still zuzuschauen, wie Deutschland im Gazastreifen Beihilfe zum Völkermord leistet. Rund ein Drittel der Waffenimporte, mit denen Israel dieses Gemetzel verübt, kommt aus Deutschland. Wir fordern deshalb ein sofortiges Waffenembargo gegen Israel“, fasste Vincent Trötschel die Beweggründe für die Demonstration zusammen.
In den vergangenen sechs Monaten töteten israelische Truppen in Gaza mehr Journalist*innen, als im gesamten zweiten Weltkrieg starben, mehr Rettungskräfte, als in allen Kriegsgebieten auf der Welt. Und über 2% aller Kinder im Gaza.1
Nicht zuletzt durch gezieltes Töten von Hilfsmitarbeiter*innen, wie kürzlich 7 Mitarbeitende der World Central Kitchen, ist die Zahl der von Israel getöteten Hilfsmitarbeiter*innen auf 203 angestiegen, damit sind mehr Hilfsmitarbeiter*innen gestorben, als in allen Kriegen der vergangenen 30 Jahre zusammengenommen, wie die Aid Worker Security Database berichtet.2
Bereits vor einem knappen Monat hatte der UN-Generalsekretär Antonio Guterres verkündet, dass aktuell fast Dreiviertel der Bevölkerung Gazas unter katastrophalem Hunger leiden. Die höchste jemals registrierte Anzahl an Hungernden, „überall und zu jeder Zeit“.3
„Die abermalige Ermordung von Hilfsmitarbeitern und systematische Sabotage von Hilfsorganisationen hat das klare Ziel, die Bevölkerung des Gazastreifens verhungern zu lassen“, so Ed Kurdy von Rettet Gaza, „Deutschland unterstützt die israelische Aushungerungskampagne, indem es Waffen liefert, diplomatische Unterstützung leistet und die Zahlungen an die Gaza Abteilung des Palästinenserflüchtlingshilfswerks UNRWA eingestellt hat. Deshalb wird sich Deutschland vor dem internationalen Gerichtshof wegen Beihilfe zum Völkermord verteidigen müssen. Wir verlangen, dass Deutschland diese Verbrechen nicht länger unterstützt, sondern endlich umfassende Sanktionen gegen das israelische Regime verhängt.“
In Bezug auf das israelische Bombardement auf ein Gebäude des Iranischen Konsulats in Syrien vom vergangenen Montag kommentierte Khalid Kashmiri: „Nach internationalem Recht ist ein Angriff auf eine Botschaft ein Angriff auf das Land selbst. Am vergangenen Montag hat die israelische Armee einen direkten Angriff auf den Iran ausgeübt und riskiert damit einen offenen Krieg zwischen Iran und Israel“ und ergänzte: „Wann sagt unsere Regierung endlich – genug ist genug – und verhängt umfassende Sanktionen gegen Israel, anstatt sich in einen noch zerstörerischeren Krieg hineinziehen zu lassen?“
Text: MM/hr, Bild: Vera Thawra
Anmerkungen
1 https://www.savethechildren.net/news/over-2-gaza-s-child-population-killed-or-injured-six-months-war
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